Zu Jung-Stillings
Siegsgeschichte der christlichen Religion
in einer gemeinnüzigen Erklärung der
Offenbarung Johannis
1799
 
Den kommentierten Text finden Sie hier.
 
Der kommentierte Text des Nachtrags aus dem Jahr 1805 findet sich hier.
 
 
 
 
 
 
 
Die Folgen – hier für Schwedens Geschichte. – Weitere Folgen (Briefe, Rezensionen usw.) finden sich hier
 
 
Siehe auch auf anderen Seiten:
 
 
 
 


Kommentare zu einzelnen Stellen, die der Erläuterung bedürfen.

 
Vgl.:
Gumerova Anna L.: Motifs of I.H. Jung-Shtilling’s Victorous Tale in F.M. Dostoevsky’s Works. Dostoevsky and World Culture, Philological journal, 2019, No 3(7), pp. 117-129.
 
 
 
Im März 1798 begann Jung-Stilling die Arbeit an diesem Buch, das eine Auslegung der Apokalypse des Johannes ist. So schreibt er in seiner Lebensgeschichte (Lehr=Jahre, 1804, S. 516):
An einem Sonntag Morgen im März des 1798sten Jahres beschloß Stilling nicht in die Kirche zu gehen, sondern am grauen Mann zu arbeiten, und besonders darinnen etwas Nützliches über die Offenbarung Johannis, dem christlichen Leser mitzutheilen; um sich nun in dieser wichtigen und schweren Materie in etwas zu orientiren, so nahm er die vorhin bemerkte Carlsruher Erläuterung zur Hand, setzte sich damit an seinen Pult, und fieng an zu lesen. Plötzlich und ganz unerwartet, durchdrang ihn eine sanfte und innige sehr wohlthätige Rührung, die in ihm den Entschluß erzeugte, die ganze Apocalypse aus dem griechischen Grundtext zu übersetzen, sie Vers für Vers zu erklären, und das Bengelsche Rechnungs-System beyzubehalten, weil es bis dahin anwendbar gewesen, und besonders in diesen Zeiten so merkwürdig eingetroffen wäre. Er begab sich also auf der Stelle an diese Arbeit, und hoffte der Geist des Herrn würde ihn bey allen dunklen Stellen erleuchten, und in alle Wahrheit führen. Stillings Siegsgeschichte der christlichen Religion ist also kein vorher durchdachtes ausstudirtes Werk, sondern sie wurde so stückweise in den Nebenstunden unter Gebet und Flehen um Licht und Gnade niedergeschrieben, und dann ohne weiteres an Freund Rau nach Nürnberg zur Buchdruckerpresse geschickt. So bald Stilling nur die Zeit dazu findet, so wird er in Nachträgen zur Siegsgeschichte noch Manches näher bestimmen, berichtigen, und erläutern.
Rau = Johann Philipp Raw, getauft Kirchheim unter Teck 5. Febr. 1744, begraben Nürnberg 13. Dez 1826.
 
1812 liest man im „Grauen Mann“ S. 211 ähnliche Worte wie zuvor in den „Lehr=Jahren“ S. 516 f.:
„Anno 1798 kam nun noch meine Siegsgeschichte dazu, man lese sie und urtheile. Es glaube niemand, daß ich mich zur Würde eines Propheten versteigen will, dafür bewahre mich mein Gott, aber ein Zeuge seiner Wahrheit bin ich, die Vollmacht dazu liegt in meiner Führung, wer sie da nicht findet, dem habe ich nichts mehr zu sagen.“ (GM 1812, S. 211)
In einem Brief aus Marburg an Carl Friedrich Adolf Steinkopf (1773-1859) vom 10. Juni 1798 schreibt er:
„Dann melde ich Ihnen auch im Vertrauen, daß ich auf einen besonderen Antrieb in meinem Innersten, jezt mit ausserordentlichem Fortgang und Unterstützung der Gnade des Herren an einer Erklärung der Offenbarung Johannes arbeite; so wohl die christlichen unpartheyischen Freunde des verklärten Bengels, als alle übrige Christen werden hoffentlich mit mir zufrieden seyn; Raw wird das Werk verlegen; da ich aber aus gegründeter Ursache meinen Namen nicht vorsetzt, so bitte ich es nur wahren christlichen Freunden zu sagen.“
Am 21. November 1798 ergänzt er dies in einem weiteren Brief an Steinkopf:
„Meine Siegsgeschichte der christlichen Religion in einer gemeinnützigen Erklärung der Offenb. Joh. die ich anonymisch geschrieben habe, ist nun in Raw’s Händen und wird im Frühjahr herauskommen.“
 
 
Tatsächlich hat sich eine Subskriptions-Anzeige aus dem November 1798 erhalten:
 
 
Nachricht.
--
Ohne, daß man eben ein sehr scharfes Aug zu haben
braucht, lässt es sich voraussehen, daß die erste Nach=
richt von einer Schrift, betitelt:
     Siegsgeschichte der christlichen Religion in einer
          gemeinnüzigen Erklärung der Offenbahrung
          Johannis,
Leser von allerley, auch wohl ziemlich entgegengesezter Den=
kungsart, sehr befremden werde, nicht etwan nur solchen, wel=
che die Offenbahrung Johannis bereits aus dem biblischen
Canon verworfen haben; sondern auch solche, welche ent=
weder eine sichere Erklärung dieses Buchs ganz für un=
möglich – oder, die durch Bengels unschäzbare Erklärung
bereits alles für erschöpft halten. Mögten sie doch,
ehe sie aburtheilen, die Herausgabe dieses Buchs, von ei=
nem eben so beliebten als berühmten Verfasser, abwarten,
und sich lieber durch die Ankündigung darauf aufmerksam
machen lassen, als gleichgültig darüber hingehen: Sie
würden es nicht bereuen; denn man darf ihnen ohne eiteln
Ruhm versichern, daß ächt christliche Leser viel Befriedi=
gung – und man darf noch mehr sagen – allen bedür=
fenden Aufschluß, Trost und Stärkung zu unsern wider=
christlichen Zeiten darinnen finden werden. Der Herr
Verfasser hat sich den doppelten Endzweck vorgesetzt:
Erstlich sucht er die wahren Verehrer der Offenbarung
Johannis vor allen voreiligen und unreifen Anwendungen
     ein=
verso:
einzelner Apokalyptischer Bilder auf gewisse Vorfälle die=
ser Zeit zu warnen und ihnen die wahre Methode zum
Gebrauch des Buchs zu zeigen: Und, während er zweytens
die Verdienste Bengels um die prophetische Zeitrechnung,
welche dieser unvergeßliche Mann bis auf den höchsten
Grad der Wahrscheinlichkeit gebracht hat, in Schuz
nimmt, will er ihn und sein an sich herrliches System
vor Missverstand und Missbrauch zu retten suchen und will
dabey den Lesern unsrer Zeit einen Weg zur bessern Ein=
sicht bahnen. Daß er ihnen damit einen wichtigen Dienst
leiste, kan [sic] gar kein Zweifel seyn; daß er aber diesen
Dienst befreidigend [sic, befriedigend] leiste, behaupten Kenner, welche das
Manuscript bereits geprüft haben.
 
Das Werk wird gegen zwey Alphabete in gros Ok=
tav ausmachen, die man den Subscribenten um den sehr
mässigen Preis von 1 Rthlr. sächsisch oder 1 fl. 48 kr. er=
lassen will. Bis zur Leipziger Jubilate Messe 1799 bleibt
der Subscriptions=Preis offen, nachher tritt der Laden=
preis zu 1 Rthlr. 15 Ggr. sächsisch oder 2 fl. 48 kr. ein.
 
Liebhaber werden gebetten, [sic] ihre Bestellungen bald
einzusenden in die
Nürnberg,
im Monat November, 1798.
     Raw’sche Buchhandlung.
 
 
 
Ankündigung im Grauen Mann, Heft 6, 1799, S. 152:
 
Der graue Mann sagt hier:
„Es kommt jezt ein Buch bey unserm Freund Raw in Nürnberg heraus, welches unter meiner Aufsicht geschrieben worden, es heist: Die Siegsgeschichte der christlichen Religion, in einer gemeinnüzigen Erklärung der Offenbarung Johannis. Dies enthält alles, was ich euch über diesen Gegenstand, für jezt, sagen kann und darf.“
 
Bereits im März 1799 erhielt Jung-Stilling die ersten 18 Bogen zur Korrektur zugesandt. Dann erschien sie auch wie angekündigt wohl Anfang/Mitte Juni unter dem Titel:
 
 
Die
Siegsgeschichte
der
christlichen Religion
in einer
gemeinnüzigen Erklärung der Offenbarung
Johannis.
[Vignette]
-
Nürnberg,
im Verlag der Raw’schen Buchhandlung.
1799. 
 
Zu beachten ist die Vignette auf dem Titel. Sie ziert den 606seitigen Band, der noch mit den „Verbesserungen.“, dem Druckfehlerverzeichnis erschienen ist:
 
Kaum war das Werk erschienen, ging eine zweite Auflage heraus. Jung-Stilling schreibt dazu in den „Lehr=Jahren“ S. 517:
„der ungemeine, unerwartete Seegen, der auf seinen Schriften ruht, [ist] Bürge [für meine Führung]. Dies war auch wieder bey der Siegsgeschichte der Fall: denn kaum war ein Jahr verflossen, so wurde sie schon zum zweitenmal aufgelegt.“
 
Zwar ist dieser Band auch kenntlich an dem fehlenden Druckfehlerverzeichnis, vor allem jedoch an der geänderten Vignette auf dem Titelblatt. Im Text sind die Druckfehler verbessert; der Zeilen- und Seitenumbruch sind dementsprechend verändert worden.
Die Seitenzahl blieb wie der (so leicht geänderte) Text erhalten.
Bereits Ernst Schulte-Strathaus machte 1913 auf diese Unterschiede aufmerksam.
 
Jung-Stilling nahm sich besonders zwei Werke zum Vorbild, hatte er doch das Buch „des Carlsruher ungenannten Verfassers“ gelesen, das ihn auf Johann Albrecht Bengel (1687-1752) verwies. (Lehr-Jahre, S. 514)
Autor des ersten Buchs war der als ‚Karlsruher Epitomator’ (Verfasser von Auszügen) bezeichnete und durchaus bekannt gewordene Friedrich Georg Fein (1741-1817) mit seinem anonym erschienenen Werk:
Einleitung zu näherer und deutlicher Aufklärung der Offenbarung Jesu Christi, oder St. Johannis, nach Chronologie und Geschichte, als Beitrag zum Beweis, daß Bengels Apocalyptisches System das wahre sey. Karlsruhe: Michael Macklot 1784, Teil 1 (XIV, 240 S.) – 2 (VII, 238 S.).
Die „Strasburgische[n] / Gelehrte[n] / Nachrichten.“ rezensieren dieses Buch im 25. Stück vom 27. März 1784 auf S. 291-295. – Siehe auch Edition Schwinge S. 251, Anm. 4. – Vom obigem Werk Feins wurde ohne Zustimmung des Verfassers der Titelbogen 1808 mit der Bezeichnung neue Auflage neu gedruckt.
 
Das grundlegendere Werk, auf das sich Jung-Stilling stets bezog, war dagegen das von Johann Albrecht Bengel:
Erklärte Offenbarung Johanns und vielmehr Jesu Christi. Aus dem revidierten Grund-Text übersetzt. Durch die prophetischen Zahlen aufgeschlossen. Stuttgart: Ehrhard 1740, 40, 1162 S., Register, 8°; weitere Aufl. ebd. 1773: 44, 1176, 16 S., Frontispiz.
 
Nahezu unbeachtet geblieben ist das folgende Werk, das er im Juli 1795 in seinem Notizbuch mit den folgenden Worten erwähnt:
„Ein vortrefliches und biß jezt das allerzuverläsigste Buch über die Apocalypse“.
Der Gustav Adolf Benrath, Editor des Notizbuches, konnte dieses Buch nicht identifizieren (S. 109, Anm. 130), erst Gerhard Schwinge gelang dies in seiner Dissertation (S. 77, Anm. 125). Es handelt sich um das bisher nicht beachtete Buch:
Pfeiffer, Johann Georg (geb. 1746): Neuer Versuch einer Anleitung zum sichersten Verstand und Gebrauch der Offenbarung Johannis, vornehmlich ihrer Prophetischen Zeitbestimmungen. (Stuttgart:) 1788, 509 S.
Erstaunlicherweise ist diese Abhandlung von Pfeiffer in dem Aufsatz Schwinges über „Jung-Stillings Lektüre“ dann nicht genannt.
Bereits am 6. Dezember 1799 erarbeitete Oberlin eine Predigt über Apk 11, 1-2, in der er Jung-Stillings Siegsgeschichte zitiert und am Rande S. 9 vermerkt: „(Nach Jung oder Stillings Siegsgeschichte)“. - Freundliche Mitteilung von Gerhard Schwinge, 2004-09-21.
 
Später machte sich Johann Peter Hebel durchaus über dieses Werk Jung-Stillings und auch über die „Theorie der Geister-Kunde“ lustig, wenn er an Gustave Fecht schrieb:
 
„Jung warf in die apokalyptische Nacht
ein paar schöne romantische Lichter;
hingegen Herr Fein
warf Schwärmer drein.
Da sagte Herr Ewald: O schont
des Leuchtens, ich bin ja der Mond!“
 
Jung-Stilling, der auch in persönlichem Verkehr mit den beiden Feins stand, dachte jedoch nicht daran, den Verfasser der „Einleitung zu näherer und deutlicher Aufklärung der Offenbarung Jesu Christi“ zu schonen, als er an eine Ergänzung seiner „Siegsgeschichte“ dachte, über die auf der folgenden Seite berichtet wird.
Nächstens werde ich nun mit meinem Nachtrag zur Siegsgeschichte der christlichen Religion in einer gemeinnützigen Erklärung der Offenbarung Johannis unterthänigst aufwarten - damit wird nun zwar der gute Geheime Rath Fein nicht ganz zufrieden seyn, allein ich kann doch ihm zu Gefallen der Warheit nichts vergeben. Kein Gelehrter muß sich in sein System verlieben, denn alle Systeme sind mangelhaftes Menschenwerk; Jesus Christus und seine Warheit sind mein System und Sein Geist und Wort mein einziger Lehrer und Führer.
Jung-Stilling an Carl Friedrich von Baden, 1. Mai 1805; Edition Schwinge S. 362-363; siehe ebd. den Brief an Hess, 18. Dezember 1809, S. 436-438. – Ebd. S. 241 f. u. ö.
 
Dies Buch hatte vielfältige Folgen, über die auch auf der folgenden Seite berichtet werden wird.
 
Hier zunächst nur ein Hinweis auf die Auswirkungen auf die Geschichte Schwedens:
 
Ernst Moritz Arndt schreibt so über den König Gustav IV. Adolf, der sich „seinem Volk [entzog] und [...] so Hass und Verachtung auf sich“ zog:
„Ist es erst gelungen, einem Karakter das Lächerliche anzuhängen, so hat man leichtes Spiel, der Leichtgläubigkeit auch das Uebrige einzubilden. Am liebsten stellte man den König als einen Betvater vor, mit der Bibel in der Hand und mit Doktor Jung Stillings Erklärung der Apokalypse, worin er allerdings viel Trost fand und sich an dem Apollyon Napoleon ergötzte und von Napoleons Untergang und der Wiederherstellung der alten französischen Dynastie träumte und weissagte, während das Unglück von Tage zu Tage dunkler über ihm und seinem eignen Hause aufstieg.“
E[rnst]. M[oritz]. Arndt: Schwedische Geschichten [sic] unter Gustav dem Dritten, vorzüglich aber unter Gustav dem Vierten Adolf. Leipzig: Weidmann 1839, S. 409:
 

In seinen Erinnerungen schreibt

Graf Hans Gabriel Trolle-Wachtmeister, geb. Stockholm 11.09.1782, gest. Kristianstad 11.07.1871, besuchte 1804 Goethe (s. Fritz Arnheim in: Goethe-Jahrbuch, Hrsg.: Ludwig Geiger, Bd. 13, 1892, S 237-238.)

Die erwähnten Personen.

Maria Aurora Uggla, verheiratete Ehrengranat (geb.  27.06.1747, gest.  Stockholm 14.05.1826), 1766-1778 Hofdame der Königin Sophie Magdalene, 1778-1781 Hofdame des neugeb. Kronprinzen Gustav IV. Adolf; sie informierte 1809 Sophie Magdalene darüber, dass ihr Sohn Gustav IV. Adolf abgesetzt worden war.

Curt [Bogislaw Ludwig Christoph] von Stedingk (geb. Lentschow 26.10.1746, gest. Stockholm 7.01.1837), Feldmarschall, Diplomat.

„Ugglas är ond på kungen. Genom Stedingk har han sonderat kungen, om han ej skulle kunna få ingå i någon komposition med ryssarna, för att få öfverföra kol hit från sin finska egendom; men kungen svarade, att han ansåge ett sådant steg för förräderi, och att dessutom kunde grefve Ugglas väl cedera sin finska egendom af tillgifvenhet för sin kung. I alla fall kunde han skaffa sig kol i Sverige. Han hade tillagt åtskilligt, som stod i sammanhang med hans ofta yttrade principer, att alla de blifva saliga, som stupa i krig emot Bonaparte, och att de regenter, som förbinda sig med. honom, blifva fördömda; men den kung, som troget strider intill sista stunden, blifver äfven i evigheten kung öfver sina aflidna undersåtar. Detta bevisar han genom doktor Jungs afhandling om uppenbarelseboken (»Kristna religionens seger). Han skall nu vara alldeles ursinnig; man har hundra anekdoter, den ena ridikylare än den andra, om hans galenskap.

Etwa: Ugglas ist gemein zum König. Durch Stedingk hat er beim König nachgefragt, ob es ihm nicht gestattet werden könne, einen Vergleich mit den Russen einzugehen, um Kohle aus seinem finnischen Besitz hierher transportieren zu dürfen; aber der König antwortete, dass er einen solchen Schritt als Verrat betrachte und dass Graf Ugglas darüber hinaus aus Zuneigung zu seinem König durchaus sein finnisches Eigentum abtreten könne. Auf jeden Fall könnte er Kohle in Schweden bekommen. Er hatte mehrere Dinge hinzugefügt, die im Zusammenhang mit seinen oft geäußerten Grundsätzen standen, dass alle, die im Krieg gegen Bonaparte fielen, gesegnet würden, und dass diejenigen Regenten, die sich mit ihm verbündeten, gesegnet würden er, sei verdammt; Aber der König, der bis zum letzten Moment treu kämpft, wird in Ewigkeit auch König über seine verstorbenen Untertanen. Er beweist dies durch Dr. Jungs Abhandlung über das Buch der Offenbarung („Der Sieg der christlichen Religion“). Er muss jetzt absolut wütend sein; Einer hat hundert Anekdoten, eine lächerlicher als die andere, über seinen Wahnsinn. Am 23. Oktober.

 
Carl Heinrich Georg Venturini (1768+1849) resümiert in seiner Übersetzung aus dem Französischen:
„Unglücklicher aber noch erscheint des Jünglings Hang zum Aberglauben und zur Schwärmerei, welche in der Folge Jungs thörichte Schriften bis zu einem Grade emporschroben, daß [S. 187:] Gustavs IV. Verstand für die Wahrnehmung des natürlichen Zusammenhangs der Dinge fast gänzlich blind ward, und daß unkluge Wundersucht ihn noch Wunderwerke zu seiner Rettung erwarten ließ, wenn er selbst alle menschliche Hülfe verblendet von sich gestoßen hatte.* [...] Man kennt seinen Aufenthalt in Deutschland vom Julius 1803 bis zum Februar 1805; seine Anmaßungen und seine Thorheiten, wodurch Deutschlands mächtigste Regenten höchlich compromittirt und zur Unzufriedenheit mit dem zudringlichen Verfechter ihrer Rechte gestimmt wurden.*“; ebd. S. 188: „Vergebens boten der Kaiser von Rußland und der König von Preußen ihre Friedens=Vermittelung an; vergebens zeigte selbst Napoleon Geneigtheit, mit Schweden auf gute Bedingungen zu unterhandeln. Gustav hatte in der Apokalypse (nach Jungs Erklärung) unumstößlich gefunden, daß die Zahl 666 den großen Tyrannen bedeute, und daß das furchtbare Ungeheuer seinem Sturze nahe sei. Wie hätte er Frieden schließen können? Er erneuerte vielmehr [S. 189:] am 23 [.] Junius die Allianz mit England und die Feindseligkeiten begannen also aufs neue mit heftiger Erbitterung.“
Scandinavien und Carl XIV. Johann. Nordische Denkwürdigkeiten aus alter und neuer Zeit. Hrsg. v. Dr. Carl [Heinrich Georg] Venturini. Braunschweig: Meyer 1821. Bd. 1-2 = Mémoires pour servir a l’histoire de Charles XIV.-Jean, Roi de Suede et de Norwège, S. 186 ff.
 
   
   
Ein umfangreiches Register von Traugott Leberecht Kämpfe (1762-1828) zu den beiden (!) Bänden der „Siegsgeschichte“ erschien mit Zustimmung Jung-Stillings 1812:
 
 
Allgemeines und vollständiges Register über die Siegsgeschichte der christlichen Religion und den Nachtrag zu derselben. - Von M[agister]. Traugott Leberecht Kämpfe, Pastor in Langenberg bei Gera, und d. k. Instituts d. Mor. u. sch. Wissensch. auf d. Fr. Alex. Univ. ordentl. wie auch der pomol. Gesellsch. zu Altenb. corresp. auswärt. Mitgl. - Nürnberg, im Verlag der Raw`schen Buchhandlung. 1812.
 
Inhalt:
1. Register S. 7-18: Bibelstellen
2. Register S. 19-29: Zeitrechnung
3. Register S. 30-55: Namen
4. Register S. 56-128: Sachen.
 
Eine 2. Auflage dieses Registers erschien 1822.