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Ortwin Brückel: Heimatgeschichtliche Aspekte im „Theobald“

 

Gerhard Schwinge: Zur Neuorganisation der Universität Heidelberg
 
Klaus Pfeifer: Johann Conrad Deinet
 
Klaus Pfeifer: Kräutertee und Stärkungsmittel
 
Ortwin Brückel: Der Bergmeister Johann Daniel Engels
 
Gerhard Schwinge: Johann Heinrich Jung-Stilling
 
Manfred Wichelhaus: Jung-Stillings junger Freund
 
Hans-Bernd Spies: Johann Heinrich Jung-Stillings Bemerkungen
 
Elisabeth Stiefel: Kleine Chronik großer Männer
 
Gerhard Schwinge: „freundlich und ernst“ Friedrich Heinrich Christian Schwarz
 
kommentierter Neudruck des Grauen Mannes
 
Biographie Jung-Stillings von Martin Völkel, Juni 2008   
  
Nicole Vogel: Licht in Marburgs Gassen
 
Siegerländer Heimatkalender 2009
  
Thorsten Mundi: Die Pragmatik des Sinns
 
G. Schwinge: JSt und die oberrheinische Literaturlandschaft
   
Ursula Broicher zu Grohe
 
Jacques Fabry: Visions
 
Neudruck Lehrbuch der Landwirthschaft, 1783
 
Nachdruck des "Goldenen Buchs"
 
Jung-Stilling und Swedenborg

 

Jochen Krause: Goethe-Freund / Link: Goethe

 

Schwinge: Hebels Biblische Geschichten

  

"Jung-Stilling Initiative Hilchenbach"

  

Klaus Pfeifer: Briefe / Russland
 
Vinke: Artikel im Mennonit. Lexikon 

 

Raupp: Lex.-Art.

  

Ulrich Weiß: (zum Grauen Mann und zu Völkel)

  

Joachim Schneider: (zur LG S. 40; Fénelon)

 

Thomas Weitin: Lesebuch Jung-Stilling 2011

  

Martin Völkel: Lebensgeschichte Jesu

 

Klaus Pfeifer: (zu Molitor)

 

Hans Walter Panthel (2011/12; 1988; 1996)

 
 

Neben Aufsätzen wie z. B.

Panthel, Hans W[alter].: Jung-Stilling als Mythenschöpfer: Von der "blutrothen" zur romantischen "Blauen Blume". – In: Siegerländer Heimatkalender 87 (2012), S. 108-112.

 

erschienen u. a.

 

Albrecht-Birkner, Veronika (Hrsg.): Johann Heinrich Jung-Stilling „… weder Calvinist noch Herrnhuter noch Pietist“ Fromme Populartheologie um 1800. Leipzig: Ev. Verlagsanstalt (2017. ISBN 978-3-374-04807-6.) = Edition Pietismustexte (EPT) Bd. 11. (Red.: Hans-Jürgen Schrader.)

 

Mit einer „energetischen Brille“ betrachtet Susanne Stephan in „Der Held und seine Heizung. Brennstoffe der Literatur“ (Berlin: Matthes & Seitz 2023; ISBN 978-3-7518-0359-5) Jung-Stillings Werk (S. 14, 137-153, 414 f.; siehe dazu die Besprechung: Susanne Stephan: Der Held und seine Heizung - Podcast: | hr2.de | Neue Bücher = Autor: Mario Scalla; Veröffentlicht am 06.03.23 um 11:12 Uhr.)

 

 
  
 
Ortwin Brückel: Heimatgeschichtliche Aspekte in Jung-Stillings Roman „Theobald oder die Schwärmer“.– In: Wittgenstein. Blätter des Wittgensteiner Heimatvereins e. V. Jg. 86, Bad Laasphe 1998, H. 3, September, S. 78-83.
Hier wird S. 80 aus Bd. 1, S. 128 des „Theobald“-Romans zitiert neben

Jakob Schmitt: Die Gnade bricht durch. Aus der Geschichte der Erweckungsbewegung im Siegerland, in Wittgenstein und den angrenzenden Gebieten. Hrsg. v. Verein für Reisepredigt im Siegerland. Weidenau o. J. [1954] (Vorwort v. 7.11.1953); 2. durchgesehene und erweiterte Auflage. Hrsg. v. Verein für Reisepredigt im Siegerland Weidenau (Sieg), Grabenstraße 9. Kommissionsverlag für den Buchhandel: Brunnen=Verlag Gießen [1954. Vorwort zur 2. Aufl. 26.01.1954. Die erste Aufl. war innerhalb von 4 Wochen verkauft, so konnte die 2. Aufl. um die Seiten 396-406 und das Register erweitert werden.).] 3. durchges. Aufl. Dritte Auflage 1958, Nachdruck Gießen u. Basel: Brunnen 1984, S. 147-148.

In Anm. 14 auf S. 83 klagt Brückel: „Leider gibt Jacob Schmitt die genaue Quelle für Stillings Zitate und Briefe nicht an.“ Dabei übersah er, dass die Zitate aus dem „Theobald“ (S. 128) stammen und der Brief S. 121-122 im zitierten Werk von Schmitt gedruckt ist, wo dieser den Text mit der Bemerkung abschließt:

 „(Dieser Brief Stillings hat überzeitliche Bedeutung und redet auch in die Gegenwart hinein. D. H.)“.

Es handelt es sich um den Brief Jung-Stillings vom 1804-12-01, den er aus Heidelberg an (einen Wittgensteiner Separatisten) schreibt. Dieser Brief ist nicht in der Edition Schwinge (vgl. hier) aufgeführt, wurde aber zuerst gedruckt von

Max Göbel: Geschichte der wahren Inspirations=Gemeinden, von 1688 bis 1850. Als ein Beitrag zur Geschichte des christlichen Lebens, aus bisher unbenutzten Quellen bearbeitet. - In: Zeitschrift für die historische Theologie. In Verb. m. d. von Christian[]. F[riedrich]. Illgen [1786-1844] gegr. historisch=theologischen Gesellschaft zu Leipzig hrsg. v. Christian Wilhelm Niedner. Bd. 24, Neue Folge. Bd. 18. Hamburg u. Gotha: Perthes 1854, H. 2, S. 267-322, H. 3, S. 377-438 und Teil 3 in Bd. 25, NF Bd. 19, Jg. 1855 Gotha: Perthes 1855, H. 1, S. 94-160, H. 3, S. 327-425, hier S. 353-355.

Danach erschien er auch im

„Siegerländer / Volks=Kalender / für das Jahr / 1893. / Preis 50 Pfennige. / - / Siegen. / Druck und Verlag von H. Schneider.“ [1892], S. 120-123.


Gerhard Schwinge: Zur Neuorganisation der Universität Heidelberg

Gerhard Schwinge: Zur Neuorganisation der Universität Heidelberg vor 200 Jahren und zum Einfluss des ebenfalls 1803 nach Baden berufenen Jung-Stilling in den Jahren 1803-1805. – In: Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins Bd. 151 (= NF Bd. 112) Stuttgart: Kohlhammer, 2003, S. 415-442.

Fußnote 50 und 116 dürften denselben Schwarz meinen.

Ergänzend seien noch einige weitere Informationen gegeben: 
1858 schreibt Friedrich Creuzer:
„Anjetzt will ich aber ein zweites Versäumnis einholen, und eines Mannes gedenken, an den mich Göthe’s Gedächtnissfeier [sic] erinnert, und der mir auf mehreren Lebensstufen auf’s freundlichste entgegengekommen ist! Jung-Stilling, 9 Jahre älter als Göthe, den jener als seinen Freund und Gönner verehrt, und in welcher er frühe die Keime ächt- [S. 24:] christlicher Gesinnung erkannte, die immer, entschiedener aber in den späteren Jahren des grossen Mannes hervortrat. – Mein eigenes Verhältnis zu Stilling betreffend bemerke ich Folgendes: Zuerst in Marburg war ich sein Zuhörer, gleich so vielen Andern, die seine Beredsamkeit, seine hohe edele Gestalt und sein ganzes Wesen anzogen; - sodann als ich nach Jena gieng, gab er mit einen Empfehlungsbrief an Schiller’s Gemahlin, geborne Fräulein von Lengefeld, mit und ich hatte gleich erwünschte Gelegenheit auch Schiller zu sehen, nachher alle Tage, da ich Vorlesungen bei ihm hörte. Später, wieder in Marburg, war ich kurze Zeit in der philosophischen Facultät Stilling’s Amtsgenosse; denn bald darauf folgte er dem Rufe nach Heidelberg und später nach Karlsruhe. Als ich selbst hierher zog, musste ich mit den Meinigen die ersten Nachtquartiere in seinem Hause annehmen. Da er aber den Wunsch hegte, seinen Schwiegersohn F. H. C. Schwarz um sich zu haben, jedoch, obschon er das ganze Vertrauen des Fürsten besaß, durchaus selbst Nichts für diesen that, so war es mit desto angenehmer, zu dessen Berufung mitzuwirken, und somit der hiesigen Universität einen würdigen Lehrer der Theologie zu gewinnen.
Ihm folgte später [... der] zu Karlsruhe als Badischer Prälat gestorbene Hüffel [...]. Jung-Stilling, um zu ihm schliesslich zurückzukehren, blieb mir und den Meinigen getreulich zugethan, und theilnehmend an Leid wie an Freude, ein trefflicher Gesellschafter, nachsichtsvoll gegen mich und Andere, auch hierin Lavatern ähnlich, mit dem er in lebhaftestem Briefwechsel stand, und den er schon früher in Marburg auf dessen norddeutscher Reise in seinem Hause zu bewirten die Freude gehabt hatte. – Mit den Phantasien und Visionen seiner letzten Jahre hat er mich verschont, aber noch in meinen letzten Besuchen zu Karlsruhe habe ich in ihm einen obwohl leidenden jedennoch [sic] heitere Greis gefunden. [Folgt etliches zu August Neander.]

 
Später schreibt er noch:
„2) Zu den Paralipomena Nr. IV, S. 23 ff. Ueber mein Verhältniss [sic] zu Jung-Stilling füge ich noch hinzu: Kurz zuvor hatte ich mit meinem Jenaer Studiengenossen Leonhard Creuzer noch in Marburg Virgil’s Landbau gelesen, und mit dem Original Jung’s Uebersetzung Schritt vor Schritt verglichen. Da der letztern in keiner neuern Literaturgeschichte gedacht wird, will ich den Titel hierhersetzen: ‚Virgils Georgicon, in Deutsche Hexameter übersetzt“; Mannheim 1787. 8.’“

 
Und dann erneut nachtragend:

„2. / Nochmals über Jung-Stilling: Jung-Stilling war nicht nur ein Liebhaber, sondern auch ein begabter Verfasser geistlicher Lieder. Da die neuesten Sammlungen dieser Classe, z. B. die Würtemberger [sic] vom Jahr 1841, kein Lied von ihm aufgenommen haben, so wird man es nicht befremdlich finde, wenn ich aus der neuesten das kurze Missionslied hier aushebe, und davon Gelegenheit nehme, auf dieses empfehlenswerthe Buch meine Leser aufmerksam zu machen. Es ist betitelt: ‚Evangelisches Brevier in [S. 87:] Lied und Gebet.’ Herausgegeben von Franz Schwabe, Professor am Predigerseminar und Stadtpfarrer in Friedberg 1857 (ebendaselbst9 kl. 8. Das Lied steht S. 120 f. und hat die Nummer 133:
1) Vater, deines Geistes Wehen [...]
2) Dieser Saame wird bald blühen. [...]
3) Sei gegrüßt, du ew’ger Morgen! [...]
 Joh. H. Jung, gen. Stilling, † 1817.“

  

Ausgehend von der Rezension der „Antisymbolik“ im Jahr 1824 entwickelte sich in der Kirchenzeitung darüber und auch über die Anstellungen an der Universität Heidelberg eine Diskussion unter der Überschrift „Für christliche Glaubensfreiheit, gegen Mystik.“ Im Jahr 1825 lautet eine Anmerkung darin: „Merkwürdig ist es, daß der gute Jung=Stilling sich damals eben so unverdient für Daub’s Verfolger halten lassen mußte, als Voß ihn für dessen Beförderer hält.“

 
Klaus Pfeifer: Johann Conrad Deinet (1735-1797). Ein Verleger Johann Heinrich Jung-Stillings. – In: Siegerland. Blätter des Siegerländer Heimat- und Geschichtsvereins e. V. Bd. 83, H. 1, 2006, S. 27-35.

Die Beziehungen zwischen Deinet und Jung-Stilling im Jahr 1792 werden nicht mehr dargestellt (obwohl es dazu bereits Literatur gibt). Die Verbindungen endeten also nicht 1787. – Zu Jung-Stillings Aufenthalten in Frankfurt siehe man hier unter den Orten; auch fehlt die Beziehung zu Ibbeken/Thompson (siehe dazu hier). – Das genannte Gedicht "An ein Marienbild in einer katholischen Kirche" wird Goethe zugeschrieben und mit seiner (hier nur angedeuteten) Geschichte abgedruckt in:

Klaus Pfeifer: Ein Wegbereiter Goethes, Herders und Jung-Stillings / Der waldeckische Hofrat Johann Conrad Deinet. – In: Mein Waldeck. Beilage der „Waldeckischen Landeszeitung“ für Heimatfreunde Nr. 3, 2001, S. (1-2).

Einige Hinweise:
(*) S. 31 wird Jung-Stilling ohne Nachweis als Autor der Rezension über Hellmanns Werk genannt; dieser ist nun (von mir) erbracht, und ebenso kann ich
(*) S. 32 die zweite dort nur vermutete Rezension – "ihr Titel ist allerdings nicht mehr festzustellen" – benennen und so nachweisen.
(*) S. 32 wird fälschlich vom Bruck als Autor einer Rezension vom 1776-10-01 in den FgA genannt. Tatsächlich schreibt hier Heinrich Leopold Wagner (1747-1779), der Tischgenossen Jung-Stillings in Straßburg über Nicolai, Jung-Stilling und vom Bruck. 

  
Klaus Pfeifer: Kräutertee und Stärkungsmittel. Zwei mehr als 200 Jahre alte Rezepte Jung-Stillings. – In: Siegerland. Blätter des Siegerländer Heimat- und Geschichtsvereins e. V. Bd. 84, H. 1, [Siegen: Vorländer] 2007, S. 38-44.

Einige Hinweise:
(*) Die Zeichen alpha und omega (ebd. Anm. 11 f.) finden sich nicht nur häufig, sondern bedeuten, dass man eigentlich die Arbeit im Namen bzw. unter Anrufung von Gottes Hilfe durchführt; alpha und omega – das A und O – als Anfang und Ende des griechischen Alphabets deuten nach Off 1, 8 auf Jesus Christus. ("Nicht ich heile, sondern der HErr (Heiland) durch mich."; vgl. Ex 16, 25). So ist auch die „fromme Dreistigkeit“, mit der Jung operierte (Goethe; Dichtung und Wahrheit, Vierter Theil, Sechzehntes Buch; siehe hier) eine fromme Beherztheit, eine fromme Kühnheit und nicht in der heutigen negativen Bedeutung von Dreistigkeit als Anmaßung, Frechheit, Unverschämtheit zu deuten (s. u.). Nur so kann man zu dem Mißverständnis kommen, wie es sich findet bei

Uwe-Klaus Heinz: Johann Heinrich Jung, genannt Stilling, und die Welt des Auges. Führer zu einer Ausstellung der Stadt Hilchenbach im Stadtmuseum Wilhelmsburg vom 9.09.-11.11.1990, S. 17.

Nur nebenbei genannt ist in Anm. 3 das ergänzende Werk:

Klaus Pfeifer (Hrsg.): Jung-Stilling-Lexikon Medizin. Siegen: Jung-Stilling-Gesellschaft (1996. - ISBN 3-928984-18-7).

(*) Polypodium ist nicht allgemein "Farnwurzel (Farn)", sondern der Gemeine Tüpfelfarn oder Engelsüß. In seinem Lexikon Medizin erläutert der Autor selbst dies Polypodium S. 140 und 144.
(*) "Radix Graminis" sind nicht allgemein "Graswurzeln", sondern ist die Queckenwurzel. Auch sie findet sich im Lexikon Medizin S. 148 und 67.
(*) Die Sennesblätter werden S. 168, 77, 146 im Lexikon Medizin besprochen.
(*) Da es sich um ein "iteretur"-Rezept handelt, hat Jung-Stilling nur Tag und Monat ausgeschrieben. Die Jahrhundertangabe wir durch ein perge-Zeichen beendet; das Rezept ist also ausgestellt am 29/V 18ff., also seit 1800 gültig; eine Datierung auf 29. Mai 1787 scheint nicht schlüssig (siehe Abb. ebd. S. 41).
(*) Ein lästiger Druckfehler findet sich S. 39, Sp. 1, Z. 14 v. u.: Monitor statt Molitor, dessen Lebensdaten in Anm. 8 nicht korrekt wiedergegeben sind: Johann Baptist Molitor (= Müller, genannt Neuhaus; ältestes Kind von Johann Müller und Anna Catharina Berneisen) wurde in Saalhausen (heute zu Lennestadt) am 28. Mai 1702  geboren, er starb in Attendorn als Vikar der Schützenbruderschaft am 20. Juli 1768; siehe z. B.:

- Werner F. Cordes: Ein ungewohnliches St.-Sebastians-Relief von der ehemaligen Schützenvikarie in Attendorn und sein Stifter Johann Baptist Molitor. Nachrichten über einen Attendorner Schützenvikar durch Anregung Gocthes. – In: Sauerland. Zeitschrift des Sauerländer Heimatbundes. (ISSN 0177-8110) Nr. 4/Dezember 1999, S. 176-178, m. Abb. 

- Gerhard Merk: Oberbergmeister Johann Heinrich Jung (1711-1786). Ein Lebensbild. Kreuztal: verlag die wielandschmiede (1989. ISBN 3-925498-32-X) S. 33-36, 39.
- Jochen Krause: Menschen der Heimat. Kreis Olpe. Teil II ([Biographien Nr.] 34 bis 66). Olpe: AY-Verlag 1987. (ISBN 3-922659-08-X), S. 296-300.
- Wingolf Scherer: Heinrich Jung-Stillings „Berufung“ zum Studium der Medizin. Begegnung mit Johann Baptist Molitor. - In: Siegerland. Blätter des Siegerländer Heimatvereins e. V. Bd. 58, 1981, S. 163-166.
- Franz Josef Tusch: Attendorn - Molitor - Stilling - Goethe .... [sic] Eine Erinnerung an einen bedeutenden Sauerländer. - In: Trutznachtigall. Zeitschrift des Sauerländer Heimat-Bundes für Heimatpflege 6, 1924, H. 5, S. 150-156.

(*) Ein weiterer Druckfehler S. 42, Sp. 2, Z. 3 v. u.: datur statt detur (Lexikon Medizin S. 35).
(*) Zum Laienarzt siehe unten.
(*) Ein ähnliches Rezept stellte Jung-Stilling bereits 1795 aus.
(*) …

Das in Anm. 4 gegebene Lob erfreut, jedoch: Die "Chronik" sollte weniger gelobt, dafür um so mehr genutzt werden (wie man an obigen Anmerkungen sehen kann). Auch wenn die Beachtung des Copyright gefordert wird, so ist noch jede Anfrage beantwortet worden. – Aus Privatbesitz finden sich u. a. noch zwei Rezepte in dieser Chronik, die bisher der Forschung unbekannt gewesen sind. 


In derselben Zeitschrift findet sich S. 45-49 ein Aufsatz von Ortwin Brückel: Der Bergmeister Johann Daniel Engels … In diesem Aufsatz wird Jung-Stilling S. 47 in Anm. 6 erwähnt.
(*) Nicht genannt – und damit zu ergänzen – ist, dass der ursprüngliche Druck bereits 1806 durch Jung-Stilling vorgenommen wurde, der diesem Aufsatz noch ein Gedicht und eine Erzählung beigab. Der damalige Herausgeber gab dem Text die Fußnote:

"*) Gern werden Leser, welche ächtes Verdienst / zu schäzzen wissen, dies bescheidene Blümchen / auf das Grab eines Mannes hier finden, den / nicht allein sein Vaterland, sondern auch der / ganze bergische und märkische Fabrikendistrikt / mit wahrer Dankbarkeit nennt."

(*) 1808 erschien dieser Text erneut in einem Sammelband. Ein weiterer Druck – also Anm. 6 c) S. 47 – dieses Aufsatzes im Jahr 1945 ist mit dem Titel: 

„Der Oberbergmeister Joh. Heinr. Jung zu Littfeld / Das Leben und Streben des Onkels Jung-Stillings / Aus dem Jahrbuch für Berg- und Hüttenleute auf das Jahr 1808.“ 
zu verzeichnen. Ein weiterer Druck – also Anm. 6 d) S. 47 – erfolgte 1951.

Einige Hinweise seien noch gegeben:
(*) Zu dem erwähnten Goethit möge man S. 40 vergleichen in dem vom selben Autor herausgegebenen Katalog zur Ausstellung
Johann Philipp Becher – Ein Lebensbild. Sein anonymes Schreiben an Professor Johann Heinrich Jung (-Stilling) löste vor 225 Jahren einen Gelehrtenstreit aus. Ausstellung in Zusammenarbeit mit der Jung-Stilling-Gesellschaft e. V. vom 15. November bis zum 27. November 2004. Siegen: Univ. Siegen 2004. ISBN 3-9809821-0-6 = Veröffentlichungen der Universitätsbibliothek Siegen Bd. 6.  - S. auch unten im DDL S. 116, wo das Goethit ebenfalls genannt ist.
(*) Mit den Lebensdaten 1761-1827/28 wird Engels auch erwähnt in: Briefe an Goethe. Gesamtausgabe in Regestform,. hrsg. von der Stiftung Weimarer Klassik und Kunstsammlungen. Bd. 7: 1816-1817, bearb. von Manfred Koltes. Bd. 7, 1-2. Weimar: Böhlau 2004, ISBN 3-7400-1208-0; 3-7400-1208-0.
(*) Als Nr. 26, S. 115 ff. wird Heinrich Adolf Achenbach detailliert verzeichnet von Gotmar Thiemann und das Titelblatt des Jahrbuchs von 1808 abgebildet in:

[DDL] Die deutsche Literatur. Biographisches und bibliographisches Lexikon. Unter Mitarb. zahlreicher Fachgelehrter hrsg. v. Hans-Gert Roloff. Reihe IV Die Deutsche Literatur zwischen 1720 und 1830. Hrsg. v. Gerhard Pail, Hans-Gerd Roloff, Hans Jürgen Schings, Siegfried Seifert. Red.: Christiane Caemmerer. Abtlg. A. Autorenlexikon. Bd. 1, Lfg. 1-3. (Stuttgart-Bad Cannstatt:) fromman-holzboog 1997 ff. (ISBN 3-7728-1858-7. – Auch Bern: Lang.) = Die deutsche Literatur Bd. 4. (Hier wird auch über den Aufsatz über den Bergmeister berichtet.)

(*) In der Ausgabe der Briefe Jung-Stillings (= Edition Schwinge S. 428, vgl. S. 607), fragt Jung-Stilling am 1809-06-21 bei Achenbach an: "Was haben Sie denn für ein Buch geschrieben, in dem meiner Verwandten gedacht wird? "
(*) Im Katalog "Johann Philipp Becher" finden sich S. 9 ergänzende Hinweise zu dem unter lfd. Nr. 7 genannten Buch "Ueber den Bergbau der Alten". – Zu Johann Philipp Becher selbst siehe man unter den Texten.
(*) Alfred Lück: Goethe über das Siegerländer Eisen. – In: Siegerland. Bd. 49, H. 3, 1972, S. 109-110.
(*) zu S. 47, Bibliogr. Nr. 4: "Nach Güthling soll dieser Bericht 'vor einigen Jahren von Dortmund aus veröffentlicht worden' sein. Ein Nachweis dieser Veröffentlichung konnte bisher nicht erbracht werden." – Nachgewiesen ist: Horst-Oskar Swientek: Dortmunder Bergbau im Jahre 1803. – In: Beiträge zur Geschichte Dortmunds und der Grafschaft Mark 60, 1963, S. 91-113 (darin S. 95-104 das Gutachten von Engels). [Auch als Sonderdruck erhalten.]
(*) "ein 'Engels, C.' in dieser Zeit nicht bekannt": Nachgewiesen ist Engels Sohn Carl (Karl) 1820 als Schüler der Siegener Bergschule.
(*) …
  

Gerhard Schwinge: Johann Heinrich Jung-Stilling (1740-1817) Augenarzt, Staatswirtschaftler, religiöser Schriftsteller zwischen Aufklärung und Erweckung. – In: Lebensbilder aus der Evangelischen Kirche in Baden im 19. und 20. Jahrhundert. Bd. V: Kultur und Bildung hrsg. v. Gerhard Schwinge. (Heidelberg usw.:) verlag regionalkultur (2007. ISBN- 978-3-89735-502-6.) S. (12) 13-43. = Lebensbilder aus der Evangelischen Kirche in Baden im 20. Jahrhundert. I. A. des Evangel. Oberkirchenrats Karlsruhe hrsg. durch den Verein für Kirchengeschichte in der Evangel. Landeskirche in Baden von Johannes Ehmann, Volker Jerrmann, Gerhard Schwinge, Gottfried Seebaß, Udo Wennemuth Bd. 5. (= Sonderveröffentlichungen des Vereins für Kirchengeschichte in den Evangelischen Landeskirche in Baden Bd. 4.)
Es ist dies ein (im Literaturverzeichnis leicht) überarbeiteter Nachdruck von:

Gerhard Schwinge: Johann Heinrich Jung-Stilling. Augenarzt, Staatswirtschaftler, religiöser Schriftsteller zwischen Aufklärung und Erweckung. - In: Lebensbilder aus Baden-Württemberg. I. a. der Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg hrsg. v. Gerhard Taddey u. Joachim Fischer. Bd. 18 der als Schwäbische Lebensbilder eröffneten Reihe. Mit 21 Abb. Stuttgart: Kohlhammer 1994, S. 114-147.

Leider sind noch immer kleinere Fehler enthalten:
(*) Der Registereintrag in der Neuausgabe S. 522 ist in S. 521 zu ändern.
(*) Johann Jakob Wilhelm Heinse bleibt fälschlich Johann Jakob Wilhelm Hense (S. 121 bzw.18).
(*) Sophie von La Roche ist nicht mit Maria Salome gen. Selma von St. George verwandt, daher kann sie auch nicht Nichte sein (S. 122 bzw.20).
(*) 1786 war es nicht Jung-Stilling, der allein eine Rede in deutscher Sprache hielt. Nur an diesem Tage (!) war er der einzige deutsch Redende. Die weiteren deutschen Reden waren u. a. von Oberndorff, Franz Waldhart, Heinrich Benedikt Fleischbein, Johann Friedrich Mieg.

Siehe "Heidelbergs / vierte / akademische Jubelfeier, / ein / Denkmal / für / jetzige und künftige Pfälzer. / - / 1787. / [Vignette: liegender Löwe, signiert: „D.“] / - / Gedruckt bei Johann Baptist Wiesen, / Universitätsbuchdrucker". oder auch "Acta / sacrorum secularium / quum / anno MDCCLXXXVI a die VI. ad IX. novembris / festum seculare quartum / pio solemnique ritu / celebravit / Academia Heidelbergensis. [Vignette; Gedenkmünze, Verhelst fec.] / Heidelbergae / ex Officina Joannis Wiesen, Universitatis Typographi / 1787.“ S. 561 ff. "Inhalt / der deutschen Jubelschriften." (A. a. O. S. 123 bzw. 20 f.)

(*) Der Ausdruck "Laienarzt" (S. 118 bzw. 16) wird auch im obigen Aufsatz von Klaus Pfeifer verwendet und ist nach Adelung und Grimm fragwürdig. Jung-Stilling war Arzt, jedoch nicht mit einem Studium in der Ophthalmologie versehen. Seine Staroperationen führte er (nach den Arkana Molitors) mit dreistem Gottvertrauen (s. o.) aus. Der zitierte Gerd Propach benutzt den Ausdruck S. 9, 35, 51 f., 57 f. und bezeichnet auch Gerhard Tersteegen und Johann Georg Rosenbach (= Jacob Lauterbach) als solche. Im weiteren Text spricht Propach dann genauer von Laienmedizinern.

Gerd Propach: Johann Heinrich Jung-Stilling (1740-1817) als Arzt. Köln: Forschungsstelle Robert-Koch-Straße 1983 = Arbeiten der Forschungsstelle des Instituts für Geschichte der Medizin der Universität zu Köln Bd. 27 = Kölner medizinische Beiträge hrsg. v. Marielene Putscher. ISSN 0172-7036. - ISBN 3-925341-26-9.

(*)  … 


  
Manfred Wichelhaus: Jung-Stillings junger Freund bei der Begegnung mit Goethe und Lavater in Elberfeld. Altbundespräsident Johannes Rau zum 75. Geburtstag. – In: Monatshefte für evangelische Kirchengeschichte des Rheinlandes Bd. 55, 2006, S. 403-410. (= Kleine Mitteilungen.)
Umfangreich zur Elberfelder Zusammenkunft und dem Teilnehmern, hier besonders zu Georg Friedrich Grohe.
Nicht berücksichtigt wurde

Gustav Adolf Benrath: Jung-Stilling in Kaiserslautern 1778-1784. - In: Pfälzer Heimat [ISSN 0031-6679] Bd. 41, Speyer 1991, Nr. 1, S. 63-73 (M. 4 Abb.) S. 72 Anm. 14,

wo die Schreibweise Grahe bereits zu Grohe korrigiert worden ist.
Siehe dazu ergänzend unten die Arbeit von Ursula Broicher.
  


Hans-Bernd Spies: Johann Heinrich Jung-Stillings Bemerkungen (1788) über seine Begegnung mit Wilhelm Heinse im Sommer 1774. – In: Hans-Bernd Spies: Hein(t)ze – Rost – Juvenal – Patriarch - Heinse. Beiträge zu Wilhelm Heinse (1746 - 1803). Aschaffenburg: Stadt- und Stiftsarchiv 2005 (ISBN 3-922355-26-9, 150 S.), S.88-96. = Mitteilungen aus dem Stadt- und Stiftsarchiv Aschaffenburg, Beiheft 2.
Ein Aufsatz mit neueren biographisch-bibliographischen Anmerkungen.
  


Elisabeth Stiefel: Kleine Chronik großer Männer. Aus dem Leben von Johann Heinrich Jung-Stilling, Friedrich Wilhelm Raiffeisen, Frère Roger und anderen. (Marburg:) Francke (2007. ISBN 978-3-86122-957-5).
Eine gelungene Skizze.
  


Gerhard Schwinge: „freundlich und ernst“ Friedrich Heinrich Christian Schwarz. Theologieprofessor und Pädagoge in Heidelberg von 1804 bis 1837 und die Heidelberger Gesellschaft seiner Zeit. (Ubstadt-Weiher, Weil am Rhein und Basel:) verlag regionalkultur (2007. ISBN 978-3-89735-504-0.) = Archiv und Museum der Universität Heidelberg. Schriften Hrsg. v. Werner Moritz [Bd.] 11.
S. 15-18 der Abschnitt „Schwarz und sein Schwiegervater Jung-Stilling (1788-1817, 1822-1826)"; weitere Nennungen Jung-Stillings im Text (das Personenverzeichnis hat keine Verweise auf Seiten). 
Einige Hinweise:
(Vgl. auch hier.)
Die Verteidigung d
urch Schwarz aus dem Jahr 1824, S. 286-290, aus gegebenem Anlaß die von 1822 aus der Kirchenzeitung erweiternd und wiederholend, ist S. 18 nicht genannt.
Etwas genauer als S. 15 angegeben sind wir doch über die Bekanntschaft informiert. Nur zwei Hinweise seien gegeben:
Ein Zeitgenosse berichtet 1795-04-13: "Bis Hanchen in diesem Port der Liebe anlangte, wurde sie wirklich von der Liebe aufs grausamste verfolgt. Sehr frühe schon entwikkelten sich die Schönheiten ihres Körpers und ihrer Seele, und ihre Munterkeit, ihr lebhafter Wiz mit einer unschuldigen Kunst zu gefallen verbunden, machten sie in Marburg bekannter und beliebter als manches andere Mädchen, dazu ihr schöner Gesang nicht wenig beitrug. So blieb sie auch, besonders wegen der häufigen Frequenz ihres Hauses den Studierenten nicht unverborgen, und ein Jüngling, dessen unglüklicher Nahme besser unbekant geblieben wäre, verliebte sich mit aller Heftigkeit in sie, und folgte ihr wie der Schatten allenthalben nach, sogar bis in ihr Zimmer verfolgten sie seine Seufzer. Je weniger er erhört wurde desto mehr verstärkte sich seine Leidenschaft und da Hanchen ihm sich zu verbergen suchte, so wurde er ihr durch sein Ungestüm zu noch grösserer Beschwehrde. Nun suchte man ihn zu entfernen […]. […]

[Darüber berichtet ausführlich Karl Heinrich Stamm: Ein ungestümer Brautwerber im Hause Jung-Stilling. - In: Dillenburger Blätter. Mitteilungen des Geschichtsvereins Dillenburg e. V. gegr. 1883. 14. Jg., 1997, Nr. 26, S. 59-70.]

Solche Zufälle konnte die zarte Hanchen nicht ertragen; das hysterische Uebel stellte sich bey ihr im höchsten Grade ein, und die Künste der grösten Aerzte vermochten ihr nicht zu helfen. (Hervorhebung von mir:) In diesem Zustande versprach sich Schwarz mit ihr, der ein junges Mädchen natürlicher Anlage suchte, deren Caracter sich noch nicht fest gebildet hatte, um denselben nach seinen pädagogischen Ideen zu formen. Die hysterischen Zufälle blieben noch vor der Verbindung aus, - aber von der Zeit an blieb eine immer offene Wange [sic; Lesefehler für Wunde? Me], welcher die Aerzte die Hebung des grausamen Uebels zuschreiben, als eine bleibende Narbe zurük."  

Ebenso treffend ist das spätere Zitat: 1807 berichtete ein anderer Zeitgenosse (gedruckt 1927):

 "'Jungs Tochter Hanne war übrigens schuld daran, daß […] auch Schwarz so wenig wie ihr Vater‚ ökonomisch vorwärts kam'." 

Nicht genannt ist eine Schrift von Schwarz zur Verteidigung seines Schwiegervaters aus späteren Jahren, in der es heißt:

"Obige Erinnerungen aus unsern Gesprächen können zwar nur für die Leser einiges Interesse haben, denen der sel. Stilling lieb geworden, indessen glaubte ich sie doch auch darum mittheilen zu müssen, weil sie zur Ergänzung seiner vielgelesenen Lebensgeschichte, und zur Berichtigung ungünstiger Urtheile über ihn dienen."   

Ausführlich nimmt Schwarz hier zu den a. a. O. S. 16 genannten "Verstimmungen" Stellung, wenn es heißt:

"Die Bewegung, die im Politischen wie im Religiösen begonnen hatte, ließ ihn viel befürchten, und er mußte seine ganze Glaubensstärke aufbieten, um nicht seinem natürlichen Hang zur Schwermuth ein Uebergewicht zu gestatten. Ich und meine Freunde, wir jungen Leite meinten zwar wohl, er sehe zu trübe in die Zukunft. […] Indessen machte ihm von einer andern Seite meine Theologie Bedenken. Damals beherrschte die Kantische Philosophie das theologische Studium, und es war so eben ein neuer Zweig derselben, die Religionsphilosophie genannt, hervorgewachsen. […] Er hatte also Ursache in dieser Hinsicht um ihn besorgt zu seyn. […] Und solche Gespräche unterhielt er auch damals mit mir, so wie uns die Stille des Zimmers, oder der Schatten des Baumes, oder die Erheiterung des Spaziergangs dazu einlud. Seine Besorgnisse um mich schwanden von dieser Seite, denn er bemerkte wohl, daß ich diesen Weg gegen mußte, aber doch den rechten Leitstern im Auge behielt, und den Zug nach oben wohl fühlte. Denn was ist es doch mit allem Stükwerk unsers Wissens, mit allem Forschen und Philosophiren, wenn es an jenem Zuge fehlt! Der Geist, der uns in alle Wahrheit leitet, ist es allein, der den Theologen in seiner historischen und philosophischen Kritik auf dem untrüglichen Glaubensgrund erhält, und heilige Stimme aus diesem Grund ist, welche durch alles Herüber= und Hinüberdenken mit entscheidender Gewißheit hindurchspricht." [Siehe unter den Texten.] 

 

Das S. 12 und 83 genannte Werk „Die moralischen Wissenschaften“ verdiente den Hinweis, dass sein Inhalt zuvor in einem Briefwechsel besprochen und dann in der Handschrift vor dem Druck aufmerksam durchgesehen worden war von Carl Christian Erhard Schmid (1761-1812), den man selbst einmal fälschlich als Autor des Werks vermutet hatte. – In einem Brief an Kant richtete Schwarz Grüße seines Schwiegervaters aus.

 

Zur Bibliographie von Schwarz S. 83 ff. sind vielleicht diese (unselbständigen) Schriften eben so zu ergänzen wie die folgenden Hinweise:
(*) Grundriß der Lehre von dem Schulwesen. Als Nachtrag zum Lehrbuch der Pädagogik und Didaktik. Heidelberg: Mohr und Zimmer 1807; 40 S.
(*) Einrichtung des pädagogischen Seminarium auf der Universität zu Heidelberg. Heidelberg: Mohr und Zimmer 1807, 15 S.
(*) Pestalozzis Methode …. Gießen 1803: nachweisbar ist dies auch für: Bremen: Seyffert 1803, 12°, 1+56 S.
(*) Die Kirche in dieser Zeit. Drittes Heft: Vorschläge zur Bildung der Geistlichen. 55 S., Heidelberg: Mohr und Winter 1817.
(*) Rede bei dem Grabe und dem Leichnam des verewigten Herrn Philipp Theophilus Brodreich, Pfarrers zu Leihdecken, gehalten am 18. Dezember 1797 [von Schwarz, Pfarrer zu Echzell]. Burg Friedberg 1798, 8 S., 4°. [Ohne Zutun des Autors von Freunden des Verstorbenen hrsg.]
(*) Eine alte Sage von dem Christenberge [im Amt Wetter, am Rand des Burgwaldes.] S. 295-299, 1805. [Dies zuvor in:]
(*) Blankenstein. Versuch einer Geschichte und Beschreibung dieses Schlosses. 1791, St. 9, S. 729-740, hier S. 732.
(*) [Fünf] Predigtentwürfe. Stück 4, 1799.
(*) Wie unsere Seelen beschaffen seyn müssen, um den Seegen des göttlichen Wortes aufzunehmen? (Predigt über Jak 1, 21); Stück 2, 1800.
(*) Trauungs-Cärimonie und Rede. Bd. 1, 1. St., 1800.
(*) zu S. 83: Der christliche Religionslehrer in seinem moralischen Daseyn … 1798, 1800 (siehe dazu The German Museum, or Monthly Repository of the Literature of Germany, the North and the Continent in general Bd. 3, London 1801, S. 64: Art. V.)
(*) zu S. 84: ab Bd. 5 Mitherausgeber von: Allgemeine Bibliothek der neuesten theologischen und pädagogischen Literatur, Giessen, 3.1799-8.1805; darin von Scharz u. a.: Ueber den Grundsatz der Volkserziehung und der Erziehung des Menschen überhaupt; Ueber Katechismen; in 5, 1801, St. 1, S. 81-104 eine Rezension zu Schleiermachers Monologen.
Ergänzend findet sich auch:
(*) Theophor W[ilhelm (1807-1871)]. Dittenberger: Die Universität Heidelberg im Jahre 1804. Ein Beitrag zu ihrer Geschichte. Heidelberg: Mohr 1844. (Zu Friedrich Creuzers 40jährigem Dienstjubiläum.)
Interessant ist auch, dass Schwarz in seiner "Eriehungslehre", seinen Schwiegervater als "Stilling" bezeichnend, als ein Beispiel neben Herder für das späte Lernen der lateinischen Sprache heranzieht: "indem sie während ihres andern äußerlichen Berufs mit ganzer Seele daran waren." (Der fälschlich Jung-Stilling zugeschriebene Aufsatz "Vorschlag zu zweckmäßiger Erleichterung des Selbstunterrichts in Sprachen, sonderlich der Lateinischen" ist damit nicht gemeint! Siehe dazu hier.)
  


Im Dezember 2007 ist erschienen der Neudruck der Zeitschrift Der graue Mann

Johann Heinrich Jung, genannt Jung-Stilling: Der Graue Mann eine Volksschrift. Nach den Erstdrucken herausgegeben und kommentiert von Erich Mertens und Martin Völkel. Bd. 1-4. Nordhausen: Traugott Bautz GmbH 2007. (ISBN 978-3-88309-395-6.) [1776 S.]

Bestellformular des Verlages unter diesem Link. - In jeder Buchhandlung erwerbbar.
Ergänzungen und Korrekturen unter diesem Link
.
Register dazu 
Im Mai 2009 ist ein – 380 Seiten umfassendes – je zweispaltiges Personen- und Sachregister, ein Verzeichnis der Orte und Landschaften, ein Register der Bibelstellen (incl. pseudepigraphischen), ein Verzeichnis der erwähnten Werke Jung-Stillings, ein Verzeichnis der von Jung-Stilling benutzten bzw. empfohlenen Literatur und zeitgenössischer Werke, ein Verzeichnis der zitierten Literatur sowie ein Verzeichnis der ISBN, ISSN und EAN nebst Korrekturen, und einer (knappen) Inhaltsangabe eines jeden Heftes erschienen, die zugleich auf die Seiten in den 1837 erschienenen Bänden der "Sämmtlichen Schriften" verweist.
Ebenfalls im Verlag Bautz erschienen mit der ISBN 978-3-88309-503-5. - Leider sind viele Druckfehler enthalten, die den eigentlichen Wert des Bandes jedoch nicht schmälern sollten. Bedauerlich ist allerdings folgender Fehler:
S. 366: Ergänze Lemma „Calvin, Johann / Institutio II 1, 8 14“.
S. 371: Streiche Lemma „Luther, Martin / Institutio II 1, 8  14“.
Weitere Ergänzungen und Korrekturen unter diesem Link.

 

Vorschlag zur Zitation des Textes: Auch in Ausgaben wie der von Benrath (LG) und Schwinge (Briefe) werden bei Zitation die Zeilenwechsel nicht verdeutlicht; ebenso auch nicht die Worttrennungen. So kann man sicherlich auch hier verfahren, indem man die Trennzeichen (die für die Absicht, verschiedene [Nach-]Drucke zu erkennen, notwendig sind) wie die Trennungen weglässt.

Zu den Auszeichnungen des Textes: Gerade die „geglätteten“ Ausgaben (LG; Briefe) veranlaßten mich, dies nicht zu tun. Geheimnis des Rezensenten bleibt, wie er dann unterschiedliche Drucke feststellen kann. Friedrich Heinrich Christian Schwarz verteidigte seinen Schwiegervater Jung-Stilling im Jahr 1819 (siehe hier). Nicht nur der Zusammenhang des Textes erscheint ihm wichtig, sondern auch die Bedeutung der Auszeichnungen desselben.

 

Für zusätzliche Informationen zum Text usw. fragen Sie bei Bedarf bei mir nach und sehen Sie auf den oben genannten Ergänzungsseiten nach.
   


Martin Völkel: Jung-Stilling: Ein Heimweh muß doch eine Heimat haben. Annäherungen an Leben und Werk – 1740-1817. Nordhausen: Bautz 2008; ISBN 978-3-88309-453-3
Es erscheint im Juni 2008 diese grundlegende und umfassende Biographie Jung-Stillings, die viele neue Informationen enthält und bisherige falsche Darstellungen korrigiert:
Bestellformular des Verlages unter diesem Link.
- In jeder Buchhandlung erwerbbar.
    


Nicole Vogel: Licht in Marburgs Gassen
Nicole Vogel: Licht in Marburgs Gassen. Aus dem Leben von Jung-Stilling. ([Auf dem Einband noch:] Historischer Roman. Marburg:) Francke (2008. - ISBN 978-3-85827-024-2. - 288 S.)
Leicht lesbar, unterhaltsam und informativ. Wie im Nachwort S. 288 gesagt "teilweise frei erfunden". - Hingewiesen wird ebd. der "Leser, der nun neugierig auf die historische Person Jung-Stilling geworden ist", auch auf diese web-site.
   


Siegerländer Heimatkalender 2009
Die beiden darin enthaltenen Aufsätze, schon 2008 erschienen,  machen zwar wieder Jung-Stiling bekannt, verfehlen allerdings den Stand der Forschung und verbreiten falsche Angaben (erstaunlich für die Heimat Jung-Stillings, siehe hier):
a) Klaus Haag: Schneider und Augenarzt. Goethes Freund Johann Heinrich Jung-Stilling. – In: Siegerländer Heimatkalender 2009. 84. Ausgabe. Hrsg. v. Siegerländer Heimat- und Geschichtsverein e. V. S. 155-160 (m. Abb.)
b) Reise in das „waldigste Austrasien“. Jung-Stilling an der „Kameral Hohenschule“ zu Lautern. – In: Siegerländer Heimatkalender 2009. 84. Ausgabe. Hrsg. v. Siegerländer Heimat- und Geschichtsverein e. V. S. 162-164 (m. Abb. des sog. Wohnhauses; vgl. hier.)

a) Erneut ist Jung-Stilling fälschlicherweise "Landwirt in Stade" gewesen, siehe dazu hier. Das "Lehrbuch der Finanzwirtschaft" wird wieder unrichtig für 1781 angegeben (statt 1789). Gemeint ist tatsächlich das „Lehrbuch der Forstwirtschaft“, das 1781 und 1782 und in einer zweiten Auflage 1787 in Mannheim erschienen ist. Statt "Lehrbuch der Finanzwirtschaft" hieß es dann auch richtig "Lehrbuch der Finanz-Wissenschaft"; siehe dazu hier. - Die Problematik der Anwendung des Begriffes "Freundschaft" im Verhältnis von Goethe und Jung-Stilling wird nicht angedeutet; wenn es auch die Aufsätze von Gustav Adolf Benrath und anderer nahelegen.

[Der Aufsatz von Haag "Augenarzt und Professor der Landwirtschaft" in der Siegener Zeitung vom 2009-03-07, S. 43, lässt wiederum Jung - fälschlich! - in Stade sein; auch wird er - fälschlich! - durch das überlassene Augen-Arkanum so reich, dass er in Straßburg studieren kann. In "Zellberg bei Grund" - jeder weiß ja, dass es Lützel ist - arbeitet er. ... - Nun ja.]
 ...
Zum Vergleich lag mir noch nicht vor:

Haag, Klaus: Jung-Stilling - Seine Berufung: Schriftsteller. Seine Berufe: Schneider, Nationalökonom, Hochschullehrer, Augenarzt ... (Der Vielseitige: Goethes Freund Johann Heinrich Jung-Stilling) In: Die Rheinpfalz 63. 2007, Nr. 99 vom 28.04.2007, Beil. Zum Wochenende.

 
b) Zusammenstellung nach der Lebensgeschichte, der noch ein knapper chronologisch geordneter Abriss des Lebensganges folgt. - Kein Wort von dem spannenden frühmorgendlichen Zusammentreffen mit Freunden. ... Dafür aber eine schöne farbige Abbildung des (angebl.) Wohnhauses in Kaiserslautern; siehe dazu hier.

...
 


Thorsten Mundi: Die Pragmatik des Sinns: Eine Funktionstheorie der narrativen Kunst. (Würzburg:) Ergon (2008. ISBN 978-3-89913-662-3). = Literatur - Kultur - Theorie hrsg. v. Sabina Becker, Christoph Bode, Hans-Edwin Friedrich, Oliver Jahraus, Christoph Reinfandt, Bd. 2; zugl. Diss. LMU München 2007. 502 S., Abb.
Jung-Stilling bes. S. 251-306, 359-361, 386-398 u. ö. - Mit vielen neuen Denkansätzen zu Jung-Stilling.
 


Gerhard Schwinge: Jung-Stilling und die oberrheinische Literaturlandschaft seiner Zeit. – In: Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins Bd. 156, NF Bd. 117, Stuttgart: Kohlhammer 2008, S. 261-283.
Wie immer von diesem Autor: durchdacht, begründet und in allem belegt.
Kleinere Anmerkungen seien gemacht:
S. 262, Anm. 7: Nach einem Prospekt von Mohr und Winter, Heidelberg, 1818 ist es Ant[on] Krüger, der Ausstellungskatalog von 1990 (S. 250 f., E 41) nennt Georg Schmidt.

(Ferdinand) Anton Krüger, Zeichner und Kupferstecher; geb. Dresden-Loschwitz 1.08.1795 (n. A. 1793), gest. Dresden 24.04.1857; Schüler von Johann Gotthard von Müller (geb. Bernhausen bei Stuttgart 4.05.1747, gest. Stuttgart 14.03.1830) und Guiseppe Longhi (geb. Monza 13.10.1766, gest. Mailand 2.01.1831; Professor an der Dresdener Akademie; siehe u. a.: Kunst=Blatt. [zum Morgenblatt] Nr. 45, Montag, den 4. Juni 1821, S. 180, Sp. 1 unten ein Bericht aus „Florenz, den 5. Mai 1821.“ – Johann Gottlob von Quandt: Verzeichniss meiner Kupferstichsammlung als Leitfaden der Geschichte der Kupferstecherkunst und Malerei. Nebst einer Kupfertafel. Leipzig: Weigel 1853, S. 99 („Anton Krüger, geb. 1793.“). – Andreas Andresen (1828-1871), Joseph Heller (1789-1849), Josef Eduard Wessely (1826-1895): Handbuch für Kupferstichsammler oder Lexicon der Kupferstecher, Maler-Radierer und Formschneider aller Länder und Schulen nach Massgabe ihrer geschätztesten Blätter und Werke, Bd. 1. 2; Auf Grundlage der 2. Aufl. von Heller's prakt. Handbuch f. Kupferstichsammler neu bearb. u. um das Doppelte erw. von Andreas Andresen. Leipzig: Weigel 1870-1873, Bd. 1, S. 773. (ND Olms, ISBN 3-487-07172-X; 3-487-07173-8). – ADB Bd. 17, S. 223.

S. 264, Anm. 12: Siehe ergänzend hier.
S. 264: Sophie Brentano schreibt 1804-11-02 über Jung-Stilling. 1806-03-29 läßt sich Gottlieb von Leon über Clemens von Brentano Jung-Stilling empfehlen (vgl. Brentano an Arnim 1806-05-20). Im Tagebuch Jung-Stillings vom 1806-07-22 liest man, dass er Frau Brentano für ihr Kind beriet. – Brentano verlieh 1813 die „Theorie der Geister-Kunde“ an Johann Karl Passavant. Dieses Buch wurde 1853-04-05 bis 04-16 aus Brentanos Nachlaß verkauft.
Vgl. auch Clemens Brentano 1809-12-22 an Friedrich Karl von Savigny.
Arnim rezensierte die „Theorie der Geister-Kunde“ bereits 1808, die Rezension konnte erst 1817 erscheinen.
S. 266, z. 12 f. von unten: Goethe ging als Lizentiat von Straßburg fort, wissend, dass Lizentiat und Doktor im Reich als akademischer Grad gleichwertig waren („und in Teutschland haben beide Gradus gleichen Wehrt.“) Auch Jung war zunächst nur Lizentiat, wie sein handschriftlicher Lebenslauf von 1773 sagt, erst danach wurde ihm der Dr. med verliehen.
S. 268, Anm. 31: Über diese Operation sind wir nun auch durch das Operationsprotokoll Jung-Stillings gut informiert. Es wird dadurch die bisherige Beurteilung geändert:
Johann Heinrich Jung-Stilling: Geschichte meiner Staar Curen und Heylung anderer Augenkrankheiten hrsg. sowie mit einer Einführung und Anmerkungen versehen v. Gerhard Berneaud-Kötz. Siegen: Jung-Stilling-Gesellschaft (1992. ISBN 3-928984-06-3), Protokoll Nr. 17.
Siehe auch LG S. S. 691 zum 1775-03-11. Siehe auch im ausführlichen Lebenslauf.
Zu S. 269 ff. Pfeffel siehe man hier.

Zu S. 276, Anm. 65: Zu diesem Anlaß verfaßte Jung ein dreistrophiges Gedicht, das bereits 1940 in einer Ausstellung in Siegen gezeigt wurde. Es beginnt „Wir kennen den der unter Myrten ruht / Des Leydens Bitterkeit zu seinem Berufswerk wählet“ und ist mit „Stilling und Elise“ unterzeichnet. - Zu Max von Schenkendorf siehe man auch hier.
Zu S. 273 ff. Hebel siehe man ergänzend hier
, wo Jung-Stilling u. a. sagt: "Hebel ist ein Vortreflicher Mann, und ich darf wohl sagen, mein wärmster Freund in Carlsruhe."
 


Ursula Broicher: Georg Friedrich Grohe – Neu erschlossene Quellen zu Jung-Stillings jungem Freund und Teilnehmer bei dem Elberfelder Treffen am 22. Juli 1774. – In: Romerike Berge. Zeitschrift für das Bergische Land. Hrsg.: Schloßbauverein Burg an der Wupper und Bergischer Geschichtsverein (ISSN 0485-4306) Jg. 59, H. 1, 2009, S. 2-12 (m. 2 Abb.) - Siehe dazu oben die Arbeit von Manfred Wichelhaus.
 


Jacques Fabry: Visions de l'au-delà et tables tournantes. Allemagne, XVIIIe-XIXe siècles. Presses universitaires de Vincennes. PUV, Université Paris 8, Saint-Denis, (März) 2009, ISBN 284292228X; ISBN 9782842922283, ISSN 0993-7188, Code SODIS: F504429; = La philosophie hors de soi (Bd. 11). Darin S. (67)-97 (m. 1 Porträt Jung-Stillings): Johann Heinrich Jung-Stilling (1740-1817) et les esprits de l'au-delà.
 


Neudruck des "Lehrbuchs der Landwirthschaft" aus dem Jahr 1783
Im Jahr 2009 ist erschienen ein "Neudruck in Antiquaschrift besorgt von der Jung-Stilling-Gesellschaft e. V., Siegen", Postfach 10 12 72, 57203 Kreuztal, ISBN 3-928984-29-2.(XIX, 1-441 S.; Text, Satz: Alfred Marenbach; S. 427-441 ein Sachregister, das das von Jung-Stilling (S. 427-456) gegebene (s. u.) ersetzt. - Unter sichtlichem Bemühen, seitengenau und textgetreu zu sein, fehlen jegliche Anmerkungen und auch Hinweise auf die zwei (vom Titelblatt verschiedenen) Ausgaben sowie darauf, dass es einen leicht veränderten (mit vier Anm. vers.) Nachdruck der sechsseitigen Vorrede in: Johann Heinrich Jung: Aus Wirtschaft und Gesellschaft. Ausgewählte kleinere Abhandlungen. Hrsg. u. m. Anm. vers. v. Gerhard Merk. Siegen: Jung-Stilling-Gesellschaft (1992. - ISBN 3-928984-02-0.) = Jung-Stilling-Schriften Bd. 3, S. 97-103, gibt. - Ein „flüchtiges Durchblättern“ (S. (VI)) macht nicht die Bedeutung des Werks klar, das Krünitz, Funke und Riem lobend nennen und das Johann Simon Kerner (1755-1830) zur Grundlage eines seiner Werke machte und nach dem man in Heidelberg 1788/89 auf der Universität las. - Johann Riem nennt dies Buch noch 1802 und ergänzt zu § 881, S. 293, „Wenigstens ist es diejenige Art der Faulbrut, von der […] Jung […] sagt, und künftig mit jenem Zusatze sagen sollte: daß sie nicht zu heilen sey.“ (man siehe jedoch a. a. O. S. 293: „sie ist nicht zu heilen […] aber zu verhüten“- Siehe hier.

Aus seiner Lehrzeit bei Flender berichtet Jung-Stilling noch folgende Episode, die man vom Autor des vorliegenden Buches sicher nicht erwartet hätte. Aber Jung-Stilling war immer ein fleißig Lernender! 

„Im Sommer, in der Kirschenzeit, machten nun die Weibsleute Kirschenlattwerge, sie kochten die Kirschen, preßten sie dann durch ein Tuch, und den Saft kochten sie zur Lattwerge ein. Was geschah? mein Herr [d. i. Flender] war in der Sache nicht klüger, als ich; ey! sagte er zu mir, die Kirschenkerne die wollen wir sezen, da wollen wir um das Feld, das noch keine Hecke hat, eine Hecke sezen. Ich nicht faul, ich nehme die gekochten Kirchenkerne, gehe hin, mache allemal mit meinem Finger ein Loch in die Erde, laß dann einen Kern hinein fallen, und scharre ihn dann wieder zu. Herr Jemini! welch eine Thorheit – gekochte Kirschenkerne! – die sollten aufgehn. – Nun, das folgende Frühjahr gieng auch kein Einziger auf. Seht, so gehts oft, wenn man ein Ding nicht versteht; gerade als wenn man ein Ey hart kochte, und es dann unters Huhn legte, um es auszubrüten.“
 


Nachdruck des "Goldenen Buchs"
Diese Ausgabe des Lehrbuchs nehme ich zum Anlass, unter diesem
URL "Das Goldene Buch" nachzudrucken, das Jung in seiner von 1781 bis 1784 erscheinenden Zeitschrift "Der Volkslehrer" (über 2800 Seiten) in Fortsetzungen veröffentlichte. Hier handelt es sich um ein Lehrbuch für Bauern, das einfache Volk also. Nicht uninteressant ist ein Vergleich dieser beiden einander ähnlichen Texte. - In den Anmerkungen sind von mir Verweise auf Jungs Lehrbücher gegeben. (Siehe auch Jungs "Lehrsätze der Naturgeschichte für Frauenzimmer von Joh. Heinr. Jung gen. Stilling. - Karlsruhe bey Gottlieb Braun. 1816." unter diesem URL.
 


Jung-Stilling und Swedenborg
Jaques Fabry veröffentlichte in der Zeitschrift „Offene Tore“, Swedenborg Zentrum Zürich, September 2009, den gelehrten Aufsatz „Johann Heinrich Jung-Stilling. Theosoph und erleuchteter Geisterseher aus dem Siegerland“. Erstmals werden hier bisher unberücksichtigte Quellen verwendet, so dass der Aufsatz grundlegend zum Thema „Swedenborg und Jung-Stilling“ ist. 

 

Jochen Krause: Goethe-Freund

Jochen Krause: Bedeutendste Persönlichkeit. Goethe-Freund Jung-Stilling: Begründer einer medizinischen Ära. – In: Siegerland-Kurier v. 2010-04-04, S. 111, Sp. 1-4. = [Reihe:] Gesichter der Geschichte.

Einer von den vielen von Stillings-Freunden verfaßten Artikeln, die das Andenken Jung-Stillings hochhalten und immer wieder an ihn erinnern.

  

Vgl. auch:

Olaf Link: Goethe, das Bergische Land und dessen Umgebung. Bekannte - Beziehungen – Besuche. Mit einem Vorwort von Veronica Ferres. Rheinberg: Anno-Verlag 2010; ISBN 978-3-939256-01-4.

  

Gerhard Schwinge: Hebels "Biblische Geschichten"
Gerhard Schwinge: Hebels "Biblische Geschichten" von 1824 im Vergleich mit ebenfalls in Baden verbreiteten oder entstandenen Bibelbearbeitungen für Kinder von Hübner (1799/1811/1817), Schmid (1810/1813), Galura (1806) u. Ewald (1814-1817) sowie Grimm (1817) und Jung-Stilling (1806-1816). – In: Jahrbuch für badische Kirchen- und Religionsgeschichte, hrsg. v. Udo Wennemuth, Albrecht Ernst, Thomas K. Kuhn. Bd. 3, Stuttgart: Kohlhammer 2009, S. 223-246.

 

Warum Schwinge S. 229, Anm. 22 die grundlegende Biographie von Martin Völkel (s. o.) - zu Beginn des Jahrs 2008 erschienen - nicht zur Kenntnis nimmt, ist unklar.

Zu S. 320 unten: Noch 1828 wurde in den Bibelstunden in Nürnberg "nach Stillings christlichem Menschenfreunde vorgelesen. Heft 2. S. 127, jedoch, wie erinnerlich ist, mit den nöthigen Abänderungen." 

Jung übernahm auch - gekennzeichnet und ungekennzeichnet - Beiträge aus dem Straßburger Kalender, in dem er ebenfalls so mit Beiträgen vorkommt.

  

"Jung-Stilling Initiative Hilchenbach"

Zum 270. Geburtstag Jung-Stillings erschien

 
Horst Bloch (Hrsg.:): Johann Heinrich Jung-Stilling Ein großer Siegerländer aus Hilchenbach am Rothaarsteig zum Gedenken an seinen 270. Geburtstag am 12. September. 2010 ([Umdruck:] Hilchenbach: Womelsdorf 2010). [Enthält S. 1-2: „Zum Geleit“; S. 3-5: Propach (Auszug) nebst der engl. Zusammenfassung; S. 6 Impressum; S. 7-36: Schmitt, S. 168-193. – Umschlag + 40 S. DIN A 5; S. [37 + 40 vakat; S. 38 f. Pospekte der Medizinischen Nothilfe Tanzania.]

 

Enthalten sind darin Nachdrucke von:

 
G[erd]. Propach: Die Welt des Auges bei Jung-Stilling (1740-1817). - In: Klinische Monatsblätter für Augenheilkunde Bd. 187 (2), Stuttgart: Enke 1985, S. 147-150.

und

   
Jakob Schmitt: Die Gnade bricht durch. Aus der Geschichte der Erweckungsbewegung im Siegerland, in Wittgenstein und den angrenzenden Gebieten. Hrsg. v. Verein für Reisepredigt im Siegerland. Weidenau o. J. [1. Aufl. 1953, 2. durchges. u. erw. Aufl. 1954, 3. durchges. Aufl. 1958; unveränd. Nachdr. d. 3., durchges. Aufl. von 1958: Giessen: Brunnen 1984 (ISBN 3-7655-5734-X)].

 
Ausgehend von Jung-Stillings Bemühungen um Augenkranke bemüht sich die „Jung-Stilling Initiative Hilchenbach“ um Unterstützung der Gesundheitsarbeit in Tansania (Medizinische Missionshilfe;
MMH).

 
 

In der Zeitschrift Offene Tore, H. 3, 2010, erscheinen zwei Aufsätze von Klaus Pfeifer:

S. 141-160: Briefe an einen Freund. – Ein Nachdruck der Edition von 2004; leichte Bearbeitungen wie z. B. der Ausfall der alten Anm. 8, kennzeichnen diesen Neudruck (siehe dazu hier).

Pfeifer, Klaus: Briefe mit Trost und Rat verfasst. Briefwechsel Jung-Stillings mit einem schwedischen Freund. – In: Siegerland. Blätter des Siegerländer Heimat- und Geschichtsvereins e. V. Bd. 81, Siegen 2004, H. 1, S. 51-62; ISSN 1435-7364. - Zuvor erschien dazu:
[Pfeifer, Klaus:] Geist des Herrn als Element des Lebens. Briefwechsel Jung-Stillings mit einem schwedischen Freund. – In: Siegerländer Heimatkalender 2004. Hrsg. v. Siegerländer Heimat- und Geschichtsverein e. V. Siegen: Vorländer [2003], S. 133-135. [Abb. des Geburtshauses S. 133, Porträt nach Museum Heidelberg S. 134 und Siegel des Briefes an Berling S. 135.]

 
S. 160-180: Jung-Stilling und das Heil aus dem Osten. –

 

Ähnliche Aufsätze sind bereits vom Verfasser – z. B. 1987, 1988 – publiziert worden. Manche wichtige Literatur wird nicht angegeben, andernorts fehlen Quellenangaben (z. B. Anm. 36 im 1. Aufsatz; S. 165 im 2. Aufsatz). Anm. 54 verweist den Leser erstaunlicherweise nur auf den Erstdruck der Briefe, nicht jedoch auf den Brief Nr. 2, S. 148 der vorliegenden Ausgabe der „Offenen Tore“. – Die Anm. 45 z. B. zeigt, wieviel Neues noch entdeckt werden kann. –

Der Bezug auf den völlig veralteten Ausdruck der sog. „Chronik“ ist zwar schön, jedoch sollte man bedenken, dass weit über 10 Jahre Forschung seitdem in sie eingegangen ist. – Zur ersten Begegnung Jung-Stillings mit Schischkow (Anm. 52) siehe man nebst weiteren Informationen den Aufsatz:

Jung-Stilling und der Kreis um Frau von Krüdener. - In: Peter Wörster (Hrsg.): Zwischen Straßburg und Petersburg. Vorträge aus Anlaß des 250. Geburtstages von Johann Heinrich Jung-Stilling. Siegen: Selbstverlag d. J. G. Herder-Bibliothek Siegerland e. V. 1992 = Schriften der J. G. Herder-Bibliothek Siegerland e. V. Bd. 25] S. 41-96, hier S. 73.

Der Ukas vom 26. Mai 1825, bestimmte, dass „mehrere unter dem vorigen Ministerium in Umlauf gekommene in das Russische übersetzte Werke von Jung=Stilling und Madame Guyon aufgesucht und eingezogen werden sollen, z. B. Aufruf, den innern Eingebungen Christi zu folgen; die Erklärung der Apokalypse“. Im August 1825 wurde dieser Ukas umfangreich in Deutschland in einer Kirchenzeitung bekannt gemacht.
Siehe auch hier und Fanny von Tarnows Meldung unter 1819 hier.
Die vorliegende web-site bringt zum Verhältnis zu Russland Ergänzungen, der Aufsatz ergänzt die web-site (zuma die Korrespondenz Jung-Stillings mit dem Zaren Paul nicht genannt ist.)

Gerhard Merk rezensiert in der Weise Jung-Stillings diese beiden Aufsätze in: Siegerland. Blätter des Siegerländer Heimat- und Geschichtsvereins e. V. Bd. 88, H. 1, S. 123-124.

 

Rainer Vinke: Artikel Jung-Stilling

Rainer Vinke: [Art.:] Jung-Stilling. – In: Mennonitisches Lexikon (MennLex). Band V - Revision und Ergänzung. Teil 1: Personen. Im Auftrag des Mennonitischen Geschichtsvereins herausgegeben von Hans-Jürgen Goertz. unter Mitwirkung von Jelle Bosma Fernando Enns Josef Enzenberger Daniel W. Geiser-Oppliger Mark Jantzen Diether Götz Lichdi 2010 (unter dem URL http://www.mennlex.de/doku.php?id=art:jung-stilling_johann_heinrich). Falsch – jedenfalls nicht in diesem Lexikon – ist: „Die Bibliographie wird von Dr. Erich Mertens ständig weiter geführt.“

 

Werner Raupp

Werner Raupp, [Art.:] Jung-Stilling, Johann Heinrich (1740-1817). – In: The Dictionary of Eighteenth-Century German Philosophers. General Editors Heiner F. Klemme, Manfred Kuehn, Bd. 2, London/New York: Continuum 2010, ISBN 978-0-8264-1862-3, S. 601-605

 

 

Ulrich Weiß

veröffentlichte in dem Jahrbuch: Siegener Beiträge - Jahrbuch für regionale Geschichte. Hrsg. v. Geschichtswerkstatt Siegen Jg. 15, 2010 zwei Beiträge:
  
S. 265-288: „Die wahren Verehrer unseres Herrn bleiben ruhig auf ihrem Posten“, Überlegungen zur Neuausgabe von Jung-Stillings „Grauem Mann“. (Vgl. dazu hier.)
 
S. 298-301: [Rezension:] Martin Völkel: Jung-Stilling. Ein Heimweh muß doch eine Heimat haben.
 
 
Joachim Schnürle:

Tersteegens Übersetzung von Fénelons Traktat Über die Treue in kleinen Dingen. Ein Beitrag zur Erhellung einer biographischen Notiz von Johann Heinrich Jung-Stilling. Ulrich Bister in memoriam. – In: Pietismus und Neuzeit. Bd. 36, Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 2010, S. 237-250. – Der Aufsatz klärt die Stelle LG S. 40.
 

 

 

Heinrich Jung-Stilling Lesebuch. Zusammengestellt und mit einem Nachwort von Thomas Weitin. Köln: Aisthesis Verlag [April] 2011; ISBN: 978-3-89528-845-6. = Bücher der Nyland-Stiftung, = Nylands Kleine Westfälische Bibliothek herausgegeben im Auftrag der Nyland-Stiftung, Köln, in Zusammenarbeit mit dem Westfälischen Literaturmuseum Haus Nottbeck und dem Förderverein Kulturgut Haus Nottbeck von Walter Gödden; Band 29.

Siehe: http://www.aisthesis.de/ (umfangreich mit Leseprobe) und http://d-nb.info/1011499304; zum Herausgeber.

 
Ein lesen- und anschaffenswertes Buch, das durch geschickte Auswahl der Texte die Argumentationsführung des Nachworts unterstützt und für die weitere Beschäftigung mit Jung-Stilling eine Basis gibt.

Es empfiehlt sich meiner Meinung nach, zunächst nach Auswahl des Themenbereichs die jeweils dazu gehörende Information (S. 155 ff.) zu lesen, der dann erst der eigentliche Text folgen sollte. Der Rest des Nachworts kann danach gelesen werden (S. 152-155, S. 146-152), um eigenen Eindruck und eigene Meinung zu fördern.

 
Grundlage der Texte 1, 2, 3 5 ist die von Gustav Adolf Benrath besorgte Ausgabe der LG (S. 172), von der jedoch schon die dritte Aufl. 1992 erschienen ist.

 
Zur (4) „Jubelrede / über den / Geist der Staatswirthschaft / gehalten / den 7ten November 1786“ (4) hätte füglich das kommentierte Faksimile: Johann Heinrich Jung-Stilling. Über den Geist der Staatswirtschaft. Nachwort von Reinhard Düchting. Heidelberg: Manutius Verlag (1990. ISBN 3-925678-18-2), genannt werden sollen.

 
Ebenso hätte nicht fehlen dürfen bei [5 a)] (S. 150 f., 163 f.): Siegfried Detemple: Die vernünftige Begründung des Rechts: Ein Brief Immanuel Kants an Heinrich Jung-Stilling. (The Role of Reason and the Philosophical Foundations of Law: A Letter from Immanuel Kant to Heinrich Jung-Stilling.) – In: Im Dienste des Rechts und der Rechtsliteratur. Festschrift für Helmut Dau zum 65. Geburtstag am 30. September 1991 = In the service of law and legal literature hrsg. von Ralph Lansky. Berlin: Berlin-Verlag Spitz 1992. (ISBN 3-87061-393-9), S: 29-50. – Auch fehlt ein Hinweis auf Jung-Stillings Brief vom 1789-02-17 und die ausführlichen Bemerkungen, die Jungs Schwiegersohn Friedrich Heinrich Christian Schwarz später zum Verhältnis zu Kant und Jung-Stilling machte. (Nicht verlangen kann man, dass auf die Auseinandersetzung zwischen Christoph Levin Heinrich Dedekind (1732-1814) und Philipp Konrad Henke (1762-1809) hingewiesen wurde, in der diese Briefe ihre Rolle spielten.) - Zu Kant siehe ausführlich hier.

 
Die „Scenen“ [5 b)] wurden entnommen den „Sämmtlichen [!] Schriften“ aus dem Jahre 1835, die dort ebenfalls in Bd. 6, 1837, S. 359 ff. die (5 c)) „Theorie der Geisterkunde“ (1808 im Original „Geister-Kunde“) enthalten. Erfreulicherweise wurde die Ausgabe der „Theorie“ bevorzugt, der von Michael Titzmann als Nachwort: „Zu Jung-Stillings ‚Theorie der Geisterkunde’: Historischer Ort und Argumentationsstruktur.“ beigegeben wurde.

 
Lobenswert ist die Nennung französischsprachiger Werke zu Jung-Stilling, jedoch fehlt hier das Werk von Jacques Fabry (2003. ISBN 3-906-770-78-8; ISSN 0933-6095) und ebenso die umfangreiche Biographie von Martin Völkel (2008; ISBN 978-3-88309-453-3). Letztere hätte auch die unterschiedliche Schreibweise von „Heinrich“ und „Henrich“ (dem Taufnamen) im Titel der Werke erklärt.

 
Da die Arbeiten von Krüsselberg und Lück genannt sind, hätte der gehaltvolle(re) Katalog genannt werden müssen, zumal hier auch der Brief vom 1816-01-07 (S. 147) faksimiliert und gedruckt ist:

 Jung-Stilling. Arzt - Kameralist - Schriftsteller zwischen Aufklärung und Erweckung. Eine Ausstellung der Badischen Landesbibliothek Karlsruhe in Zusammenarbeit mit der Stadt Siegen / Siegerlandmuseum und in Verbindung mit dem Generallandesarchiv Karlsruhe. Ausstellungskatalog [12. Juni bis 15. August 1990] hrsg. v. d. Badischen Landesbibliothek Karlsruhe. Karlsruhe: Bad. Landesbibl. 1990. ISBN 3-88705-027-4; S. 129 und 132, Faksimile S. 130 f. ebd.


Gerade zu S. 148 und 159 f. vermisst man einen Hinweis auf die Werke von Gerhard Berneaud-Kötz, besonders dessen: Johann Heinrich Jung-Stilling: Geschichte meiner Staar Curen und Heylung anderer Augenkrankheiten hrsg. sowie mit einer Einführung und Anmerkungen versehen v. Gerhard Berneaud-Kötz. Siegen: Jung-Stilling-Gesellschaft (1992. ISBN 3-928984-06-3). – Warum Weitin auf „2000 (!)“ Operationen verweist, ist nicht einsichtig, zumal die Quellen von nahezu 3000 sprechen. Auch muss man fragen inwieweit die „Methode den grauen Staar auszuziehen“ das medizinische „Hauptwerk“ (S. 148) sein soll, denn Jung hatte in zwei Bänden das „Lehrbuch der Vieharzneykunde“ (Heidelberg 1785, 1787) geschrieben, nach dem auf Universitäten gelehrt wurde, und das später von Johann David Busch in einer umgearbeiteten Auflage unter dem Titel: „Lehrbuch der theoretischen und praktischen Thierarzneikunde“ (Heidelberg 1795, 1800) herausgegeben wurde. (Möglicherweise war die „Methode“ eine Approbations- oder auch nur eine Freundschaftsarbeit.)

 
S. 146, 157 fehlt der Hinweis auf: Ulrich Weiß: Für Hans Helmut Esser (Münster) Jung-Stilling und der Heidelberger Katechismus. – In: Siegener Beiträge. Jahrbuch für regionale Geschichte (Hrsg.: Geschichtswerkstatt Siegen) 4, November 1999 (ISSN 1431-6684), S. 23-40; erweitert in: Reformierte KirchenZeitung [RKZ; ISSN: 0724-5939] 141. Jg., Hrsg. i. A. des Reformierten Bundes, Neukirchen-Vluyn [u. a.]: Neukirchener Verlag, Nr. 3 v. 15. März 2000, S. 69-79.

 
Korrekturen und weitere Hinweise:
Abb. 1, S. 6: nicht Lavater sondern Schmoll fertigte das Bild an: LG S. 323: „des andern Morgens kam Lavater wieder, er besuchte Stilling, ließ ihn für seine Physiognomik zeichnen“. Das Zitat „du Saamkorn am Tage der Wiederbringung!“ bezieht sich auf Theodor Müller, nicht auf Jung-Stilling (LG S. 310, 728).

 
S. 74 f.: Lateinische Texte werden (leider) nicht übersetzt.

 
S. 115 ff.: Alle Anmerkungen stammen von Jung-Stilling.

 
S. 146: Johanna Dorothea („Dortchen“) Katharina geb. Fischer ehel. Johann Helmann Jung. – Zu Stilling ist besser eine andere Deutung vorzuziehen (s. o. unter Leben).

 
S. 146 f., 161: Volkslehrer: Jung wirkt hier bereits als Vorläufer von Thaer; vgl. das „Goldene Buch“ auf dieser web-site (=www.Jung-Stilling-Forschung.de/GoldBuch.pdf).

 
S. 147: 1772 ging Jung als Lizentiat von der Universität ab; die Promotion erfolgte erst 1773! Die Eheschließung fand mitten im Studium (LG S. 284) am 1771-06-17 statt.

 
S. 148: Nach Jungs Brief vom  1780-07-20 dürfte der „Versuch“ eher in die Elberfelder Zeit gehören. Siehe dazu ausführlich: Jacques Fabry: Kosmologie und Pneumatologie bei Jung-Stilling. Der „theosophische Versuch“ und die „Blicke in die Geheimnisse der Naturweisheit“. Siegen: Jung-Stilling-Gesellschaft e. V. 2006, ISBN 3-928984-28-4 = Jung-Stilling-Studien, Bd. 4.

 
S. 151: Johann Georg Friedrich List  in: „- / Strasburgische / gelehrte Nachrichten / 71. Stück, / den 3. September, 1783.“, S. 847.

 
S. 151: In Merk: Festreden (S. 172) S. 15-26, Anm. dazu S. 26-39: „Oeffentlicher Anschlag / bei dem / Antritte des Lehrstuhles / der praktischen Kameralwissenschaften / auf der / Kameral Hohen Schule / zu Lautern. / Von / D. Johann Heinrich Jung, / öffentlichen ordentlichen Lehrer der Landwirthschaft, Technologie, / Handlungswissenschaft und Vieharzneikunst daselbst; Mitglied / der Kurfürstl. ökonomischen Gesellschaft. / - / Lautern, / auf Kosten der Kameral Hohen Schule / - / 1778.“

 
S. 157: „begeisterter Leser“: Jung-Stilling nennt das Magazin von Moritz nur einmal in der „Theorie der Geister-Kunde“; Moritz dagegen zitiert Jung-Stilling öfter in seinem Magazin.

 
S. 161, (146): Hier hätte es einen Hinweis auf die von Gerhard Merk edierten Texte geben sollen (ISBN 3-428-06782-7; 1990. ISBN 3-428-06916-1), denen der Hinweis entnommen ist (1990. ISBN 3-428-06782-7, S. 66-73 unter dem Titel: „Wider das Gemecker auf die Obrigkeit*“).

 
S. 168: Auch Jung-Stilling nahm in Zusammenarbeit mit bzw. Nacharbeit durch Hufeland eine magnetische Kur vor; siehe dazu S. 41 f. in: Harald Salfellner (Hrsg.): Mit Feder und Skalpell. Grenzgänger zwischen Literatur und Medizin, Prag: Vitalis 2014, ISBN 978-3-89919-167-7, S. 21-56: „Johann Heinrich Jung-Stilling. ‚Wenn einen der König des Himmels und der Erden zum Werkzeug macht’“. (40 Abb. – Geschrieben Dezember 2010, erschienen Juli 2014).

 
Verwunderlich im Zeitalter des www ist, dass kein URL genannt wurde, der zur Weiterarbeit einladen könnte: Weder Bautz (= http://www.bautz.de/bbkl/j/Jung_j_he.shtml) noch Gödden (= http://www.literaturportal-westfalen.de/main.php?id=00000163&author_id=00000147; leider immer noch fälschlich mit dem Periodikum) noch wikipedia sind genannt.

 
Ebenso fehlt ein Hinweise auf die gelungene Hörfassung der Lebensgeschichte, die der Verbreitung der Textkenntnis dienlich ist. (ISBN: 978-3-941324-03-9.)

 
Leider fehlt ein (Sach)Register, und das Buch zeigt wieder einmal, dass noch immer eine kritische Gesamtausgabe der Werke Jung-Stillings fehlt.

 
Trotz dieser kleinen Korrekturen und Hinweise bleibt festzuhalten, dass es sich für Interessenten, für „Jung-Stilling-Freunde“, lohnt, sich das Buch anzuschaffen.

 

 

Martin Völkel: Lebensgeschichte Jesu

Martin Völkel: Johann Heinrich Jung-Stilling. Die Lebensgeschichte Jesu Christi. Herausgegeben mit einer Einführung und mit Anmerkungen. (Beau-Bassin:) Fromm (2011); ISBN 978-3-8416-0072-1; 3841600727.
 
Wenn auch der Hinweis S. 26: „erste Ausgabe außerhalb des Gesamtwerkes“ falsch ist, so liegt hier aus der kenntnisreichen Hand des Herausgebers eine gute Ausgabe nach den Sämmtlichen Schriften vor. Das Register wäre durch ein Verzeichnis der Bibelstellen (nicht nur der „Kapitelüberschriften“) zu ergänzen, es folgt jedoch der ‚Lebensgeschichte’ der Bibel.
 
Ein Blick auf die vorliegende web-site – oder gar eine Anfrage oder ein Blick in manche Bibliographien – hätten leicht ersichtlich gemacht, dass diese „Lebensgeschichte Jesu Christi“ bereits in den Jahren 1820 und 1841 separat erschienen ist. Auch ein Porträt Jung-Stillings ist der Ausgabe 1820 beigegeben und hätte das abbildungslose Buch sicherlich ebenso wie die unterschiedlichen Titelblätter (auch des Christlichen Menschenfreundes) bereichert. – Nach einer amerikanischen Bibliographie erschien die zweite Ausgabe in der Zeit von April bis Juni 1841.

  

Zu S. 17, wo es fälschlich heißt: „Die zweite Frucht der apokalyptischen Wende in Jung-Stillings Leben sind die ‚Scenen […]’“: Diese Aussage ist falsch, denn die „Szenen“ waren vor (!) dem „Heimweh“ fertig. Jung schreibt 1793-12-11: „Was können Sie mir also für den gedruckten Bogen bezalen? Wenn ich das weis und ich finde, daß ich dabey bestehen kann, so will ich Ihnen sogleich ein Manuskript zusenden, welches heist: Scenen aus der Geisterwelt, von Heinrich Stilling und welches gewis Gutes stiften wird; das Manuskript liegt in meinem Pult fertig. Auch schreibe ich jezt ein neues Werk: Das Heimweh, von Heinrich Stilling“. – Nur in der Reihenfolge der Drucke sind die „Szenen“ nach dem „Heimweh“ erschienen. Vgl. www.jung-stilling-forschung.de/Szenen.pdf.

  
Hingewiesen sei darauf, dass Jung die Geschichte des Alten Testaments und danach die (profane) Geschichte der übrigen Völker in seinem "Volkslehrer" ebenso umfangreich erzählt hat wie hier die des Neuen Testaments.

 
Auch dieses Buch gehört - wie das vorige - in die Hand der "Jung-Stilling-Freunde"; es zeigt aber auch wiederum das Fehlen einer ('vollständigen') Jung-Stilling-Bibliographie und einer kritischen Werkausgabe.

 

Klaus Pfeifer: (zu Molitor):
Klaus Pfeifer entdeckte ein Manuskript Molitors mit drei Rezepten, die möglicherweise auch Jung-Stilling benutzt hat. Pfeifers Entdeckung findet sich in den folgenden Aufsätzen dargestellt:

o Manuskript lange verschollen. Jung-Stilling und das Vermächtnis des Johann Baptist Molitor. – In: Siegener Zeitung, 23.11.2010, S. 43.
o Dercks, Klaus: Borsdorfer Apfelbrei als Erkennungszeichen. Klaus Pfeifer fand verschollen geglaubtes Manuskript nach über 200 Jahren wieder. – In: Westfälisches Ärzteblatt 03/11, März 2011, S. Varia 55 f. (Zur genannten Hufeland-Biographie vgl. auch Robert Jütte.)
o Jung-Stilling und das Vermächtnis des Jean Baptist Molitor aus Attendorn. Ein seit 1768 verschollenes Manuskript wurde jetzt entdeckt. – In: Siegerland. Blätter des Siegerländer Heimat- und Geschichtsvereins e. V. Bd. 88, H. 1, S. 42-44.
o Vermächtnis des Johann Baptist Molitor und Johann Heinrich Jung, gen. Stilling. – In: Attendorn – Gestern und heute. Mitteilungsblatt des Vereins für Orts- und Heimatkunde Attendorn e. V. für Geschichte und Heimatpflege Nr. 33, 2011, S. 23-27. - Die Abb. S. 25 „Schriftprobe Jung-Stillings“ stammt vom 1775-02-13 und beschreibt die Operation beider Augen des Patienten Heinrich Ludwig von Lersner (1703-1785), wie sie durch Berneau-Kötz 1992 herausgegeben worden ist: Johann Heinrich Jung–Stilling: Geschichte meiner Staar Curen und Heylung anderer Augenkrankheiten hrsg. sowie mit einer Einführung und Anmerkungen versehen v. Gerhard Berneaud–Kötz. Siegen: Jung–Stilling–Gesellschaft (1992), S. 52, Abb. 12. (Der von mir verzeichnete Nachlass von Berneaud-Kötz befindet sich im Depositum "Jung-Stilling-Archiv" in der Univ.-Bibl. Siegen.) 

Zu Febris tertiana und Borsdorfer Äpfel siehe Jungs „Lehrbuch der Vieharzneykunde“ (1787):
§. 1066.
So gar die warme zertheilende Aufschläge von gewürzhaften Kräutern, welche Erxleben und viele andere berühmte Männer vorschlagen, dürfen ebenso wenig als die Borsdorferäpfel gebraucht werden, wenn nicht zusammenziehende Mittel darunter gemischt werden, und alles kalt aufgeschlagen wird. In diesem Stück hab ich selbsten vorzügliche Erfahrungen, wie jeder wissen wird, der meinen Würkungskreyß kennt. Die übrigen Augenkrankheiten kommen bey den Geschwüren vor.
§. 1168.
Wenn diese Quelle noch zu Tage liegt, Z. B. im Magen und den ersten Wegen, und zwar so, daß die Materie gleich nach der Aussonderung wieder entstanden ist, so nennt man diese Krankheit das alltägige Fieber (Febris quotidiana); sizzt die Materie schon tiefer, so daß sie über den andern Tag erscheint, so entsteht das dreytägige Fieber, (Febris tertiana) auf diese Art entspringen auch die viertägigen Fieber (Febres Quartanae), welche am schwersten zu curiren sind, denn die Materie sizt sehr tief verborgen, und ihrer Quelle ist oft gar nicht beyzukommen. Weilen diese Fieber immer mit Frost anfangen, so heisen sie kalte Fieber; Febres intermittentes werden sie genannt, weilen sie in der Zwischenzeit ganz aufhören. Die Chinarinde ist ein spezifisch Mittel dagegen.

 

Hans Walter Panthel (2011/12; 1988; 1996) 

Panthel, Hans W[alter].: Jung-Stilling als Mythenschöpfer: Von der "blutrothen" zur romantischen "Blauen Blume". – In: Siegerländer Heimatkalender 87 (2012), S. 108-112.

Siehe dazu die Vorarbeiten:
Panthel, H[ans]. W[alter].: From the ‘Blutrothe’ to the Blaue Blume: J. H. Jung-Stilling and Novalis. - In: Neophilologus. An international journal of modern and mediaeval language and literature 72, Nr. 4, Groningen Oktober [Publisher: Springer Netherlands] 1988, S. 582-587. [ISSN: 0028-2677 (Paper) 1572-8668 (Online).]
Panthel, Hans W[alter].: Stillings Märchen in neuem Licht. Johann Heinrich Jung-Stilling als Mythen-Schöpfer. - In: Siegener Zeitung v. Samstag, 20.07.1996, S. 27, „Unser Heimatland“, Sp. 1-3 (m. 1 Porträt Jung-Stillings nach Wocher, der hier zu „Margret Wocher“ wird.)

   

 

  


 
Auf die Nennungen Jung-Stillings
in den Arbeiten des Jahres 2010 u. a. von z. B. Ulrich Grober, Jürgen Horsch, Leonid Livak, Shane McCorristine, Marcus Popplow sei nur hingewiesen.

 

 

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