Schweiz (Burgdorf, Winterthur usw.)
aus "St. Gallen in der Schweiz", 1807
Übersetzung der "Blicke in die Geheimnisse ..."
Schweiz
F[ranz]. Della Casa: Burgdorf und seine "Stars". Herrn Prof. Dr. R. Witmer zum 65. Geburtstag gewidmet. - In: Klinische Monatsblätter für Augenheilkunde. Bd. 186, Stuttgart: Enke 1985, H. 3, S. 239-244. [M. 4 Abb.]
Wilhelm Güthling: Jung-Stilling in der Schweiz und ein unbekanntes Bildnis. - In: Siegerland. Blätter des Siegerländer Heimatvereins e. V. Bd. 48, 1971, H. 1, S. 30-31. (Text S. 30, Abb. Porträt aus Privatbesitz S. 31.)
Studer, Julius: Jung Stilling in der Schweiz. - In: Zürcher Taschenbuch auf das Jahr 1914. Hrsg. m. Unterstützung der Antiquarischen Gesellschaft von einer Gesellschaft zürcherischer Geschichtsfreunde. Neue Folge: 37. Jg. Zürich: Beer 1914, S. 91-165.
Werner Ganz: Pietismus und Erweckungsglaube im frühen 19. Jahrhundert Jung-Stilling und seine Freunde in Winterthur. – In: ?? [Kopie liegt mir vor] Nr. 156 v. Samstag, 10. Juli 1982 (m. 3 Abb.: Porträt Jung-Stilling nach Lips; Porträt Stadtpfarrer Johann Konrad Sulzer und Titelblatt der „Lehr=Jahre“)
Johann Heinrich Jung-Stilling / Schweizer Reisen / (1801-1802) / Mit einer Einführung / von Klaus Bergdolt / Verlag Huber [verso:] ISBN 3-456-84334-8 (C) 2005 für diese Ausgabe: Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, Bern, 94 S., Ill.
Ich machte diesen Morgen einen kleinen Abstecher nach St. Gallen, theils um diese Kantonsstadt gleiches Namens zu besehen, theils um einen Mann kennen zu lernen, dessen Person in dieser Gegend so grosses Aufsehen erregte. Der Herr Hofrath Jung, von Heidelberg, genannt Stilling, der Verfasser der Siegsgeschichte und des grauen Mannes, – ja gleichsam der neueste Prophet unsrer Zeit, – der ist es, den ich meine. Aber ich kam zu spät, denn schon war er seit mehreren Wochen wieder abgereist.
Doch sprach man fast überall noch mit Entzükken, ja mit Begeisterung, von diesem Manne, der sich in den Herzen eines grossen Theils der hiesigen Stadt Einwohner ein sehr bleibendes Andenken gestiftet hat, dessen sich oft der verdiesntvolleste Mann irgend eines Orts wohl schwerlich von den Seinen wird rühmen dürfen. Kurz man konnte mich nicht genugsam versichern, mit welcher Hochachtung, Liebe und Verehrung das hiesige Publikum an den Schriften und der Person dieses Mannes hänge, wie groß die Anzahl der Freunde – ich möchte fast sagen der Anbeter – sey, die Stilling unter allen Klasen von Einwohnern dieser Stadt zähle. Unzählige beeiferten sich bei seinem Aufenthalt zu St. Gallen ihn bei sich zu sehen, die angesehensten Familien achteten es für das grösseste Glück, den Seher in die Zukunft, den liebenswürigen Stilling in ihre Abendzirkel einführen zu können. Und so lange sein Aufenthalt dort währte, sprach nur Alles von ihm, Alles fragte und begehrte nach seinen Schriften, und wer ihn nur gesehen, nur etwas von ihm gelesen hatte, der schäzte sich schon glüklich. Sogar fremde Personen, geistlichen und weltlichen Standes, verließen das Land, und eilten in die Stadt, den Mann zu sprechen, dessen Ankuft die Zeitungen schon verheißen hatten; und Groß und Klein, Arm und Reich eilte aus seinem Munde ein Wort des Trostes, der Erbauung, kurz nur Etwas zu hören, und Viele konnten sich wirklich seines Anbliks, seiner Rede freuen. Fast keine Viertelstunfe des Tags bis in die späte Nacht war sein. Von einer Familie gieng er in die andere, und aus jeder wurde er mit Entzükken, mit Rührung, mit Thränen entlassen. Kam er in seine Wohnung zurük, so hatte sich auch hier ein Häuflein versammelt, das seiner mit Sehnsucht schon lange gewartet hatte, oder er fand doch eine so zahlreiche Menge von Einladungen und Bittschreiben, daß er oft über die Auswahl derselben unschlüssig ward.Noch nie, wie es scheint, mag ein Mann nach St. Gallen gekommen seyn, der mehr fromme Herzen sich erworben, sich mehr der allgemeinen Liebe und Werthschätzung versichert hat, als Jung, der allgemein verehrte Menschenfreund. Einer solchen Aufnahme hatte sich der liebenswürdige Zollikofer, den Leipzig eine Zeitlang in seinen Mauern sah, und den nicht blos eine einzige Stadt, sondern ganz Teutschland nach Würden schäzte und liebte, und dessen Verdienste noch jezt vollkommen anerkannt werden, bei seinem Besuch in St. Gallen, seiner Vaterstadt, nicht völlig zu erfreuen, sondern hie und da als ein verdächtiger Neologe, dessen Meinungen gefährlich werden könnten, geschildert, sah er sich von so manchem Zionswächter die Achtung, auf die er in aller Rücksicht, auch unter seinen Amtsbrüdern, Rechnung machen konnte, entzogen. Und so gieng es dem edelen, bescheidenen, aber von Einigen verkannten Zollikofer, wie einst dem grössesten Lehrer der Wahrheit, der von sich selbst sagt: Ein Prophet gilt nirgends weniger, denn daheim bei den Seinen.
Aber wie – werden Sie fragen – erwarb sich Jung bei dem St. Galler Publikum, ein so gränzenloses Zutrauen, da man doch in Teutschland, wo er zwar auch nach Verdiensten geehrt, aber nicht so wie hier gleichsam in den dritten Himmel erhoben wird, keinesweges so aviel Wesens von ihm macht, als in St. Gallen. Der Grund liegt, nach dem, was ich hier erfahren habe, zunächst in seinen Schriften, die hier sehr eifrig gelesen, und begierig aufgesucht werden, und in denen, wie bekannt, ein ganz eigener Geist wehet, der mit den Empfindungen eines beträchtlichen Theils des hiesigen Publikums sympathisirt. Doch auch als ein ungemein glüklicher Staarstecher hat er sich so bleibende Verdienste zu St. Gallen erworben, daß man sich nicht wundern darf, wenn er damit viele Herzen gewann, da er diese edle menschenbeglükkende Kunst dort so wie bisher überall auf eine so uneigennüzzige Weise ausübte, daß er blos von denen eine Belohnung seiner Mühe annahm, die es wohl zu geben im Stande waren. Ein mehr als 70jähriger Greis und vormaliger Landprediger eines benachbarten Kantons, der noch in seinen alten Tagen einen der edelsten und köstlichsten Sinne verlohren hatte, bat ihn inständig um Hülfe und Rettung, und war auch so glüklich durch ihn sein verlohrnes Gesicht wieder zu erlangen, und dankt noch täglich seinem Retter für diese unschäzbare Wohlthat.
Noch folgende wahrhafte Anecdote wurde mit von einem glaubwürdigen Augenzeugen über Stilling mitgetheilt. Herr Hofrath Jung war einst in eine angesehene Familie auf ein Soupé eingeladen worden, wo sich zugleich eine grosse Menge Hausund Familienfreunde mit eingefunden hatten, und da er, wie bekannt, an jede Versammlung, in die er eintritt, die Gewohnheit hat, erbauliche religiöse Anreden zu halten, je etwas Eigenes darinnen sucht, jedem, mit dem er spricht, etwas Verbindliches zu sagen, so hielt er es auch in dieser Gesellschaft für zwekmässig ein Tischgebet zu verrichten, welches nicht länger als eine halbe Stunde dauert.
Hodler, J[akob]: Geschichte des Bernervolkes mit Berücksichtigung der Geschichte der übrigen Schweizerkantone. Neuere Zeit. Erste Periode. Untergang des helvetischen Einheitsstaates und die Zeit der Mediationsverfassung. Bern: Konrad und Allemann 1864; S. 143 („Chef der Comites 4, 5 und 6 der Verbrüderung.“; S. 782 ff. zu Jung-Stillings Einfluss in der Schweiz und zu Ringier.
Skandinavien
Siehe auch den Artikel Jung-Stilling von (Erik Lunding:) - In: Nordisk Konversations Leksikon. Redigeret af Harald W. Møller. Bd. 7. Kopenhagen: Forlaget Danmark 1946, S. 395-396.
Jung-Stilling. Et kristeligt Levnedsløb. Fremstillet af Richard Petersen. – Kjøbenhavn. Karl Schønbergs Forlag. 1890 (2, 242, 1 S., Porträttafel Jung-Stillings von H. P. Hansen).
Niederlande (Holland)
Alfred Lück: Siegerland und Nederland. Siegen: Siegerländer Heimatverein e. V. 1967 S. 158:
Vgl. Grote Winkler Prins Encyclopedie in 25 Delen. Deel 12: inka-kempen. Hoofdredactie: R. C. van Caenegem, Sj. Groenman, H. A. Lauwerier, R. F. Lissens, M. M. C. Mengelberg. Amsterdam u. Brüssel: Eslevier 1981, S. 383 der Artile Jung, Johann Heinrich, genaamd Jung-Stilling.
Petrus Hofstede de Groot und das Geburtshaus
Nederlandsch / Godsdienstig Traktaat-Genootschap. / - / N°. 618. / - / Een Bedevaart naar de Geboortsplaats / van Stilling. / door / P. Hofstede de Groot. / [Vignette] / Amsterdam, / D. B. Centen. / 1874
Petrus Hofstede de Groot: Eine Wallfahrt zum Geburtsorte Stillings. Barmen: Wiemann 1876 = Schriften der Wuppertaler Traktat-Gesellschaft Nr. 590. [Datiert: "Groningen, 15. August 1875.", 22 S. (Nicht im GV alt Bd. 63 genannt.)
A[nnemarie]. Wurmbach: Aus den städtischen Sammlungen. – In: "Siegerländer Monatsspiegel", hrsg. v. Verkehrsverein Siegen e. V. Nr. 4, 1953, S. 8.
M[aarten]. van Rhijn: Jung Stilling en Nederland. - In: Nederlands Archief voor Kerkgeschiedenis (= Dutch review of church history) Bd. 45, Leiden 1963, S. 208-234.
Übersetzung der "Blicke / in die Geheimnisse"
"Blicke / in die Geheimnisse / der / Natur=Weisheit / denen Herren / von Dalberg Herdern und Kant / gewidmet / - / - / Berlin und Leipzig, / gedruckt bey George Jacob Decker. / 1787."
neuere Forschungsergebnisse
Gezangen mijner Jeugd en Naagelaaten Gedichten door J. Bellamy. Tweede Druk. Haerlem: Plaat en Loosjes MDCCLXXXX [1790].
Letterkransje: Door P[ieter]. J[ohanes]. Heron [1778-1803]. Middelburg: van Bentheim MDCCCIII [1803].
Gedichten. Jacobus Bellamy. Met inleiding en aantekeningen door P[etrus]. J[acobus]. [Adrianus Maria] Buijnsters [1933-]. Amsterdam: University Press 1994, ISBN 9053561072, 9789053561072; VIII, 64 S. : Ill. Reihe Alfa.
J[ohanna] Aleida Nijland: Leven en werken van Jacobus Bellamy (1757-1786). Uitg. vanwege de Maatschappij der Nederlandsche Letterkunde te Leiden. Tl. 1-2. Leiden: Brill 1917.
[Schmutztitel:] Ernst en luim, ? of ? brieven aan eene vriendin. [Titel:] Ernst en luim, ? of ? brieven aan eene vriendin. [Ter gelegenheit der lezing van de Theörie ? der Geestenkunde van Dr. I. H. Jung, / gezegd Stilling.] ? Waaren eene ? Leerrede ? over ? Hand. XIX: 11 – 20. ? Door ? Jo. Herm. Krom, ? Predikant te Gouda. ? Tweede Uitgaaf, vermeerderd met een Naschrift ? van den Schrijver. ? = ? Te Amsterdam, bij ? G. van Dyk. ? MDCCCXVIII.
Viele weitere Informationen sind vorhanden; gern teile ich sie mit. - Siehe auch hier.Leven en sterven van een christelijk paar; Johan Heinrich Jung, genaamd Stilling, en deszelfs echtgenoote. (Naar het Hoogduitsch van J. L. Ewald.)
Italien
Giovinezza di Enrico Stilling [Jugend.] Trad. di Oreste Ferrari. Napoli, Riccardo Ricciardi 1949.
Giovinezza di Henrich Stilling. Hrsg. v. Matteo Galli, 1993, ISBN 88-7166-141-1.
Rodolfo Paoli: Goethe e Stilling ovvero Pietismo e romanticismo nella prima autobiographica romantica. Roma: Edizioni di storia e letteratura 1949 = Letture di pensiero e d’arte (hrsg. v. A(lfredo). Schiaffini u. G. De Luca) Bd. 14. (Der Autor widmete ein Exemplar – bis heute unaufgeschnitten – Ernst Beutler (1885-1960.)