Der Beiträger Greis genannt Weis und Weiß und Gries

 

Greis, Jean Frédéric/Johann Friedrich: geb. Straßburg 1777, gest. Köln 23.04.1827. –

Allgemeine Musikalische Zeitung Nr. 6 v. 1814-02-09, Sp. 103, Korrespondenzbericht, aus Königsberg:

„Im Octbr. 1813. legte auch Hr. Weiss die Direction nieder, nahm seinen Familiennamen, Greis, an, erwarb sich bey der hiesigen medizin. Facultät die Doctorwürde, und ging als Feldarzt zur Armee. Als feiner Komiker bleibt er uns unvergesslich. Sein Bestreben als Director war gewiss lobenswerth; was ist aber zu leisten, sobald der nervus rerum gerendarum fehlt?“

Allem Anschein ließ sich Greis nach erfolgter Promotion in Hufelands Berliner Poliklinischem Institut ausbilden; in seinem „Journal der practischen Heilkunde“ finden sich dazu folgende Hinweise: Bd. 41, 5. H., November 1815; im 4./5. Jahresbericht für 1813 und 1814; S. 6: „Greis, aus dem Elsaß“; Bd. 44, 4. H., April 1817, im 6./7. Jahresbericht für 1815 und 1816; S. 96 dto.; und in Bd. 46, 2. H., Februar 1818, S. 110: wird zum Mitglied der Medizinisch-chirurgischen Gesellschaft zu Berlin ernannt; im Register der Zeitschrift durch E. Osann, Berlin 1827, S. 137 als „Greiß“ verzeichnet.              

HAGEN: Theater S. 612 f.: Sprachenlernen war für sie normal, zwei der Leute promovierten; ebd. S. 107: Weiß (geb. Straßburg 1777; eigentl. Greis, begann1813 stud. med., wurde Regimentsarzt am Rhein und starb in Berlin (HAGEN: Theater S. 634 f. und 1809-10-15). – So ergibt sich:    

Für Straßburg ist bekannt das Ehepaar (Notar seit 10.05.1766) Jean Frédéric Greis, und dessen Gattin (seit 31.01.1776) Catherine Salomé Rosenstiel, T. d. Pfarrers von Mietesheim; als Kinder sind bekannt Marguerite Salomé, die 1802 den l’arpenteur forestier François Joseph Adam heiratete und „Jean Frédéric, officier de santé“.       

Beilage zum144. Stück der Berlinischen Nachrichten von Staats= und gelehrten Sachen, 1814-12-01, S. 2:  Hofrat Gräfe/Grafe als Kgl. Divisions-General-Chirurgus dankt unter dem 1814-11-28 für das Ergebnis seiner Bitte vom 1813-02-19, vermögenslose Ärzte zu unterstützen; zur Prüfung der Ausgaben möge man im Büro den dortigen Leiter, den kgl. Stabsarzt Dr. Greis, befragen.        

Rang- und Quartier-Liste für passim, für 1825, S. 143. – Regimentsarzt Dr. Greis von der kgl. 7. Artillerie-Brigade gest. 23.04.1827 (S. 195 in Johann Nep. Rust (Hrsg.): Magazin für die gesammte Heilkunde, mit besonderer Beziehung auf das allgemeine Sanitäts-Wesen im Preußischen Staate. Bd. 25, Berlin: G. Reimer 1828). – Militair-Wochenblatt Nr. 598 v. Sa 1827-12-08, S. 3766: Dr. Greis, „Rgts. Arzt von der 7. Artill. Brig.“ verstorben.   

Militair-Wochenblatt Nr. 118 v. Sa 1818-09-26, S. 726, Sp. 2: Se. Maj. geruhte, „den Ober=Staabs Arzt Dr. Greis vom medizinisch=chirurgischen Staabe der Armee als Regts.=Arzt bei der 7ten Artill. Brig, mit Kapts.=Rang und der Erlaubniß, das Offizier0portedepee und Hutkordons zu tragen, anzustellen.“ – Johann Nep. Rust (Hrsg.): Magazin für die gesammte Heilkunde, mit besonderer Beziehung auf das Militair-Sanitäts-Wesen im königlich preußischen Staate. Bd. 4, H. 3. Berlin: Realschulbuchhandlung 1818, S. 518: Beförderungen durch Se. Maj.: „den bisherigen Ober-Stabsarzt beim Königl. medicinisch-chirurgischen Stabe, Dr. Greis, zum Regiments-Arzt der 7ten (Westphälischen) Artillerie-Brigade“.      

E[rnst]. [Julius] Gurlt: Zur Geschichte der internationalen und freiwilligen Krankenpflege im Kriege. Leipzig: F. C. W. Vögel 1873, S. 444 EK am weißen Band, für 1816, lfd. Nr. 44: „Dr. Greis, Ober-Stabs-Chirurgus beim med.-chir. Stabe.“ – Militair-Wochenblatt Nr. 56 v. Sa 1817-07-19, S. 229: zur unvollständigen Rangliste für 1817, S. 268: zum „Militair=MMedizinal=Wesen in Berlin.“ die „Berichtigung der Rangliste für 1817.“; „Ob.=Stabs=Chirur. Dr. Greis. +2w. / b. medizin.=chirurgischen Staabe.“ – +2w = Ersatz für das dortige Symbol für: Eisernes Kreuz 2. Klasse am weißen Bande.       

Joseph Nicolaus Mathieu, Friedensrichter in Köln und Solingen, ehel. Marie Greis, T. d. in Köln verstorbenen Regimentsarztes Dr. Greis (S. 29 in J. Cl. Ferdinand Mathieu: Über Pylephlebitis. Diss. med. Bonn 1868. 1868-05-23).     

  1. W. Frowein (Oberarzt): Das Hauptfeldlazarett Nro. 8 in Köln, vom Jahre 1815 und 1816 seinem Innern nach, aus eigenen Beobachtungen dargestellt. – In: Die Zeiten, H. 3, März 1817, S. 321-355, (mit Fortsetzungen ebd.) = Christian Daniel Voß (Hrsg.): Die Zeiten - oder Archiv für neueste Staatengeschichte und Politik, Bd. 49, Leipzig: Johann Georg Mittler 1817; S. 327 Gen.-Chirurg Gräfe und Oberstabsarzt Greis genannt.

„Ein sehr gebildeter Arzt, der Regimentsarzt Dr. Greis“ erlöste Wilhelm von Waldbrühl vom Militärdienst (nach: Die Vorzeit der Länder Cleve-Mark Jülich-Berg und Westphalen von Montanus. In wissenschaftlicher Umarbeitung neu herausgegeben von Wilhelm von Waldbrühl [d. i. Anton Wilhelm Florentin von Zuccalmaglio, 1803-1869]. Bd. 1, Elberfeld: Sam. Lucas 1870, S. 6. – Danach ist zu berichtigen MERTENS: Fund, Abschnitt 46.

 

Am 1812-03-05 erscheint Greis in der Promotionsschrift von Karl Ludwig Klose (geb. Breslau 21.08.1791, gest. Dresden 23.09.1863) „Historiam Mesmerismi s. magnetisme animalis criticam exhibens.“ unter:

„Opponentium spartam tuebuntur: Ioannes Fridericus Greis, Argentoratensis, et Ferdinandus Guilielmus Raddatz, Schievelbei. - Neomarch, Medicinae Cultores.“