Hinweise zu
Johann Heinrich Jung-Stilling: Briefe
Ausgewählt und hrsg. v. Gerhard Schwinge.
Giessen und Basel: Brunnen ([August] 2002.
ISBN 3-7655-9405-9)
Einleitung
Rezensionen (und Anmerkungen dazu)
S. 263, Sp. 2: „Das ganz große Desiderat – nicht des Bandes, sondern – der Jung-Stilling-Forschung bleibt das so weit irgend mögliche komplette und übersichtliche Korrespondenzverzeichnis. Das muß zeitlich, nach Korrespondenten und nach Lager-/ Druckorten der Briefe abfragbar sein und selbstredend auch den An-Briefen die ihnen zukommende gleiche Beachtung schenken wie den Briefen Jung-Stillings.“,
Carsten Zelle: Vorläufige Bemerkungen zur Editionslage Johann Heinrich Jung-Stillings (1740-1817). - In: Siegerland 67, 1990, H. 3-4, S. 121 f. – Vgl. Carsten Zelle: [Rez. zu Vinke, Rainer: Jung-Stilling und die Aufklärung.] - In: Pietismus und Neuzeit. Ein Jahrbuch zur Geschichte des neueren Protestantismus. I. A. der Histor. Kommission zur Erforschung des Pietismus hrsg. v. Martin Brecht, Friedrich de Boor, Klaus Deppermann, Ulrich Gäbler, Hartmut Lehmann u. Johannes Wallmann. Bd. 15, Schwerpunkt: Die Gemeinschaftsbewegung, Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 1989, S. 249-252, hier S. 250.
Erich Mertens: Johann Heinrich Jung, genannt Stilling. Ein Forschungsbericht. Zur Arbeit der Jung-Stilling-Gesellschaft e. V. in Siegen. - In: Literatur in Westfalen. Beiträge zur Forschung 3. I. A. des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe. Hrsg. v. Walter Gödden. Paderborn usw.: Schöningh 1995, S. 263-279.
Erich Mertens: Johann Heinrich Jung, genannt Stilling. Ein Forschungsbericht zur Arbeit der Jung-Stilling-Gesellschaft e. V. in Siegen. - In: Siegerland. Blätter des Siegerländer Heimat- und Geschichtsvereins e. V. Bd. 74, 1997, H. 2, S. 61-88.
zur "Vollständigkeit"
Leonhard [Wilson] Forster: Correspondence of Lavater and Jung-Stilling in the Toronto-University Library. - In: Publications of the English Goethe Society 27, Leeds 1958, S. 140-151. [Forster geb. 1913. – Das Exemplar in Toronto hat den Vermerk: "Ms. note on cover: "Corrected version for the Toronto University Library. Signed by the author."]
Auch die folgenden Briefe sind bereits publiziert worden:
Die mit einem + bezeichneten Briefe sind alle an demselben Ort publiziert worden; nur die mit dem doppelten ++ sind in der Edition berücksichtigt worden (weil sie auch an einem anderen Ort bereits publiziert worden waren). – Die übrigen Briefe wurden an anderen Orten veröffentlicht. – Einem dieser Briefe wird sogar zugesprochen, er sei von "überzeitlicher Bedeutung". (Einträge in Stammbücher [vgl. u.] usw. sind hier nicht berücksichtigt; viele weitere Texte können angegeben werden.)
1788-02-14
1789-05-23
1803-09-07
1803-09-08
1804-12-01
1805-01-12
1805 (Mitte)
1807-05-14+
1807-06-30++
1807-09-15+
1808-02-12+
1808-09-17+
1809-02-16+
1809-03-15
1809-09-14+
1810-01-18+
1810-09-03++
1811-03-23+
1811-09-04+
1812-01-21
1812-01-30+
1813-02-09++
1813-02-17
1813-02-22
1813-06-05+
1814-02-06+
1814-04-06 an Jung-Stilling +
1814-04-17+
1814-04-20+
1815-02-21+
1816-04-01+
1817-02-03++
1811-04-18
1812-02-05
1812-02-14
1812-03-03
1812-03-20
1812-04-02
1812-04-14
1812-04-20
1812-05-06
1812-05-16
Über den Briefwechsel mit Ignaz Lindl (geb. Baindlkirch bei Aichach (Obeerbayern) 6.10.1744, gest. Barmen 31.10.1845) erfahren wir nichts. Dass es ihn gab, war wahrscheinlich und ist belegt durch:
1814-08-2: Martin Völk (geb. Eismannsberg 3.11.1787, Priesterweihe 21.12.1812; gest. vor 13.10.1848) schreibt an Pfarrer Johann Baptist Langenmayer/Langenmeyer/Langenmayr/Langenmeyr (“homo” genannt), einem Schüler und Freund Sailers in Dillingen und Boos und Goßners, Pfarrer in Zalling bei Augsburg, (geb. Aislingen 17.04.1771, gest. München 23.06.1856)
Hier heißt es:
„Martin Völk, Caplan in Baindlkirchen, theilte am 23. August 1814 dem Pfarrer Langenmayer Folgendes mit: ‚Herr Hofrath Jung Stilling hat meinem Pfarrer (Lindl) letzthin geschrieben, daß Kaiser Alexander auf der Durchreise durch Karlsruhe mit ihm fünf Viertelstunden unter vier Augen gesprochen habe über das Christenthum, und daß er gefunden habe, daß Alexander ein wahrer Christ sei, auch daß er unter seinen Hofleuten mehrere echte Kinder Gottes angetroffen habe; ferner, daß in Rußland das lebendige Christenthum mehr und mehr erwacht und in Preußen wiedergekehrt ist, und daß er keine Zeitperiode im Reiche Gottes wisse, in welcher die Erweckungen so allgemein und ausgebreitet waren, wie jetzt, das apostolische Zeitalter allein ausgenommen. Auch hat Herr Spittler aus Basel berichtet, daß Kaiser Alexander wahrhaft erweckt sei, wie er zuverläsig wisse, wozu eine auffallende Bewahrung seines Lebens im verflossenen Kriege einen kräftigen Stoß gethan hat. Er liest täglich in der heiligen Schrift und ist ganz ein zweiter David. In London ließ er sich sowohl als der König von Preußen eine Deputation der Bibelgesellschaft vorstellen und hat sie überaus huldreich aufgenommen.’“
Mitgeteilt, aber nicht aufgenommen (S. 10, Anm. 8), wurden die folgenden Daten, die ebenso wie der Vermerk S. 25, Zeile 19 von unten sicherlich dem Forschenden hilfreich gewesen sein könnten, denn so läßt sich die Quelle kaum auffinden - wie auch S. 17, Z. 7 v. u. den Forscher verzweifeln lassen kann: 1
29. November 1799 aus Marburg
11. September 1802 aus Marburg
19. Dezember 1802 aus Marburg
30. Januar 1803 aus Marburg
17. November 1803 aus Heidelberg
27. Juni 1804 aus Marburg
8. Oktober 1805 aus Heidelberg
17. Februar 1806 aus Heidelberg
19. März 1806 aus Heidelberg
13. August 1806 aus Baden bei Rastadt
14. September 1806 aus Baden bei Rastadt
9. November 1806 aus Heidelberg
24. Februar 1807 aus Karlsruhe
30. April 1807 aus Karlsruhe
27. Januar 1808 aus Karlsruhe
1. März 1808 aus Karlsruhe
23. Mai 1808 aus Karlsruhe
22. Oktober 1808 aus Karlsruhe
25. Juni 1812 aus Karlsruhe
17. Oktober 1812 aus Karlsruhe
17. Januar 1809 aus Karlsruhe
17. Januar 1808 aus Karlsruhe
13. Februar 1810 aus Karlsruhe
7. Juli 1810 aus Karlsruhe
15. und 16. Januar 1811 aus Karlsruhe
15. Januar 1811
16 Januar 1811 an die Freundin
11 April 1811 aus Karlsruhe
11 April 1811 aus Karlsruhe
10. August 1811 aus Karlsruhe
25. Januar 1812 aus Karlsruhe
24. April 1812 aus Karlsruhe
12. Januar 1802 unterz. Auguste, o. D. o. O.
11. März 1804 aus Mannheim
29. Oktober 1805 aus Heidelberg
31. Juli 1803 aus Marburg
2. April 1797 aus Marburg „Von Haus“
29. November 1800 Huldigungsgedicht
12. Januar 1802 aus Marburg
10. Januar 1802 aus Marburg
10. Januar 1802 aus Marburg
31. Juli 1803 aus Marburg
6. Juli 1803 aus Marburg
24. Februar 1802 aus Marburg
19. Dezember 1802 aus Marburg
16. Februar 1803 aus Marburg
3. wird zu 4. Januar 1812 aus Karlsruhe
25. wird zu 23. Februar 1812 aus Karlsruhe
28. November 1807 und 30. November aus Karlsruhe
9. August 1807 aus Baden bei Rastadt
16. April 1806 aus Heidelberg
28. August 1805 aus Baden bei Rastadt
9. Mai 1805 aus Heidelberg
4. März 1805 aus Heidelberg
23. November 1804 aus Heidelberg
1. März 1804 Sonntag - aus Mannheim
19. August 1804 aus Baden bei Rastadt
27. Februar 1804 aus Heidelberg.
In dem publizierten
„Korrespondenzverzeichnis, Quellen- und Literaturverzeichnisse, Zeittafel und Personenverzeichnis erneut ergänzte und korrigierte Fassung 2018“
sind viele dieser hier gegebenen Informationen nicht genannt.
doppelte Nennungen
editorische Prinzipien
Von dem Brief an Friedrich Schlegel S. 492 f. gibt es nur den Druck bei Heinrich Finke. Ein Vergleich zeigt sieben Änderungen. Lassen sich die meisten durch die "Editionsgrundsätze" erklären, so bleibt die Änderung von "Wirkungskreyß" zu "Würkungskreyß" unerklärt, zumal nicht eine "erkennbar bessere Druckfassung zur Grundlage der Textwiedergabe genommen" (S. 12) werden konnte.
Der Brief an die Brüder-Unität vom 28. Januar 1798 ist schon durch Dietrich Meyer 1992 ediert worden; ein Faksimile ist beigegeben. Ein Vergleich beider Drucke zeigt das Problem, vor dem Editoren stehen: Lesen der Handschriften. Eine zweistellige Zahl von Abweichungen findet sich in diesem Brief von 1798.
Nach Erscheinen der Edition publizierte Briefe.
Neu entdeckte Zeugnisse des christlichen Glaubens und Lebens in der Familie von der Heydt. – In: Sabine Fehlemann/Rainer Stamm (Hrsg.): Die von der Heydts. Bankiers, Christen und Mäzene. Wuppertal: Müller und Busmann 2001, S. 98-107 [ISBN 3-928766-49-X; S. 100 der Brief.]
Gottfried Mehnert: Zum Briefwechsel Jung-Stillings mit Sailer. – In: Jahrbuch der Hessischen Kirchengeschichtlichen Vereinigung. Bd. 55. Schwerpunktthema: 200 Jahre Säkularisierung in Hessen. Namens der Hessischen Kirchengeschichtlichen Vereinigung hrsg. v. Reiner Braun. Darmstadt/Kassel: Selbstverlag 2004, S. 275-287.
Das Stammbuch Friedrich von Matthissons hrsg., kommentiert und mit einem Nachw. vers. von Erich Wege ... In Zusammenarbeit mit Bonstettiana, Archiv und Edition sowie der Anhaltischen Landesbücherei Dessau. Göttingen: Wallstein-Verlag 2007. ISBN 978-3-8353-0002-6 ; 3-8353-0002-4. Sonderband der Bonstettiana.
Nicht aufgenommene Briefe
"schrieb ich / an niez in riga, schlug den brief / an madam blau an ihn ein".
Hinweise und Korrekturen (kleine Auswahl)
Nicht genannt sind:
1787-02-16 Jung-Stilling schreibt an Reich in Leipzig. 12 Bogen seines Manuskripts sind abhanden gekommen.
1787-03-03 Jung-Stilling an ein Ehepaar. Hinweise zur Nachbehandlung eines Blinden.
Seite 18
Ein Brief Jung-Stillings an die Herausgeber der deutschen Monatsschrift Gottlob Nathanael Fischer und Friedrich von Gentz. Bereits gedruckt ist dieser Brief:
In der „Deutschen Monatschrift“ 1793, Bd. 2, Mai bis August, Berlin: Vieweg, folgen dem Inhaltsverzeichnis von Bd. 2, S. 335-336, 16 Seiten „Ankündigungen.“, dann ein 8seitiger Prospekt der Braunschweigischen Schulbuchhandlung, ein unpaginierter 4seitiger Prospekt des Verlags Göschen und endlich 8 Seiten „Anzeigen.“ Diese werden eingeleitet von Jung-Stillings Brief an die Herausgeber, betitelt „Nachricht an das Publikum.“ Weitere 8 Seiten Anzeigen folgen diesem Abschnitt (4 S. Vossische Buchhandlung: Friedenspräliminarien); danach „Anzeigen.“, beginnend mit einem Bericht über die Mannheimer Gesellschaft vom 28. Brachmond 1793; …
Seite 31:
Am 1795-02-09 erhält Jung-Stilling einen Brief von Frau Bassermann geb. Erb aus Heidelberg
(nach: Benrath, Gustav Adolf: Jung-Stillings Notizbuch aus den Jahren 1778-1813. – In: Monatshefte für evangelische Kirchengeschichte des Rheinlandes. I. A. des Vereins f. Rhein. Kirchengeschichte hrsg. v. H[einer]. Faulenbach, D[ietrich]. Meyer, R[udolf]. Mohr. 39. Jg., Köln: Rheinland-Verlag, Bonn: R. Habelt in Komm. 1990, S. 85-113, hier S. 104).
Diese Frau Bassermann geb. Erb wird mehrfach erwähnt in Jung-Stillings Aufzeichnungen.
Es ist: Johann Wilhelm Bassermann, get. Heidelberg 25.10.1744-1811; ehel. Maria Elisabetha Erb, T. d. Pfarrers Johann Georg Erb (geb. Wiesloch 23.04.1727) und der Maria Elisabetha Besse; geb. Hornbach i. d. Pfalz 27.11.1755
Zur LG S. 597:
„Freund Mieg hatte für eine schöne Wohnung, und die Freundinnen Mieg und Bassermann für andere Bedürfnisse gesorgt.
Da wohnt nun Stilling mit seiner Elise, mit Julien, mit Karoline, den dreyen Kindern Friedrich, Malchen und Christinchen, der treuen, lieben und guten Mariechen und einer Magd, und harret nun ferner des Herrn, und seiner gnädigen Führung.“
vermutete
Reinhard Breymayer in: Blätter für Württembergische Kirchengeschichte. I. A. des Vereins für Württemberg. Kirchengeschichte hrsg. v. Gerhard Schäfer u. Martin Brecht. 79. Jg., Stuttgart: Scheufele 1979, S. 225-235, hier S. 227:
„vielleicht Maria Katharina Bassermann geb. Kißel (geb. Heidelberg l4. Okt. 1739, gest. Heidelberg 3. Jan. l808), vermählt Heidelberg 8. Sept. 1765 mit Friedrich Daniel Bassermann (geb. Heidelberg 5. Juli 1738, gest. Heidelberg 28. Aug. 1810), Gastwirt zu den Drei Königen in Heidelberg [...], Sohn des Johann Christoph Bassermann (Worms 17. Apr. 1709-Heidelberg 16. Sept. 1762) und seiner Ehefrau Sarah Katharina Bassermann verwitwete Paravicini geb. Lang (Heidelberg 6. Mai 1699 – Heidelberg 22. Dez. 1754). Vgl. Deutsches Geschlechterbuch (Genealogisches Handbuch Bürgerlicher Familien). Hg. von BERNHARD KOERNER. Bd. 49. Görlitz 1926 = Nassauisches Geschlechterbuch. Hg. von BERNHARD KOERNER, bearbeitet in Gemeinschaft mit CARL WELCKER. Bd. l, S. 203-224: Lade, v. Lade, Frhr. v. Lade, aus Cubach in Nassau; hier S. 223, Anm. 2. Ergänzend: (Ernst Bassermann,) Ahnentafel des Rechtsanwalts und Stadtrats in Mannheim Ernst Bassermann Mitglied des Deutschen Reichstags. Frankfurt a. M. 1910, S. 2.6.“
Dagegen findet sich auch:
Susanna Elisabeth Erb, geb. Hornbach 27.11.1755 , gest. Heidelberg 12.08.1810, ehel. in dessen 2. Ehe: Johann Wilhelm Bassermann, geb. Heidelberg 25.10.1744, gest. ebd. 5.05.1811; (seine Eltern: Johann Christoph Bassermann und Sarah Katharina Lang) ehel. 1.: Marie Elisabeth Erb, geb. Hornbach 14.08.1754, gest. Heidelberg 10.06.1789, drei Kinder. – Sein Vater Johann Christoph Bassermann heiratete 1736 die begüterte Witwe Katharina Parvinci und erwarb von seiner Schwiegermutter das Gasthaus „Zu den drei Königen“ in Heidelberg, das den Grundstein für den Aufstieg der Bassermanns legt (Hauptstraße 160). – 1803 wurde er Mitbegründer des bürgerlichen Vereins Casino. – Vgl.: Chronik und Stammbaum der Familie Bassermann, mit besonderer Berücksichtigung des Heidelberg-Mannheimer Zweiges. Gedruckt für die Mitglieder und Freunde der Familie, München 1885, vorh.: Stadtarchiv Heilbronn
Siehe auch:
1810-10-05: Es erscheint: „Num. 269. Allgemeiner Anzeiger der Deutschen. – Freytags, den 5 [.] October 1810.“ Sp. 2942:
„Familien = Nachrichten.
Todes=Anzeige, nebst Empfehlung des Gasthauses zum Carlsberg in Heidelberg.
Den auswärtigen Gönnern und Freunden des Bassermann’schen Hauses ertheilen wir hierdurch die für uns so schmerzliche Nachicht, daß es dem Höchsten gefallen hat, unsern theuern Vater und Schwieger=Vater, den Gastwirth zu den drey Königen, Friedrich Daniel Bassermann, nach langwierigem Leiden zu sich in die Ewigkeit zu rufen, und daß dadurch dessen Geschäfte völlig eingegangen sind. Bey dieser Gelegenheit empfehlen wir unser Haus, das Gasthaus zum Carlsberg, allen auswärtigen Gönnern und Freunden beßtens, mit der Versicherung der bisherigen beßten Behandlung.
Heidelberg, den 10 Sept. 1810
Carl Koch,
Gastgeber zum Carlsberg.
Lisette Koch geb. Bassermann.“
Seite 31:
Es fehlt der Hinweis auf den Brief vom 1803-01-13 „An den lieben Bruder Tops“, der von der „Indiana Tribüne.“ Jg. 27, Indianapolis, Ind., Nr. 93, Mittwoch, 9.12.1903, S. 7, Sp. 5, so bezeichnet wurde: „Der ‚Rochow des rheinischen Landes’ ist der Volksschullehrer Johann Hermann Tops in Mülheim a. Rhein, der 1782 ein Lesebuch ausgab.“
Dies Lesebuch nennt S. VIII: Recklinghausen, Johann Arnold von: Reformations=Geschichte der Länder Jülich, Berg, Cleve, Meurs, Mark, Westfalen und der Städte Aachen, Cöln und Dortmund. Teil 1. Elberfeld: Eyrich 1818.
Im Register der Briefedition wird – aus welchen Gründen ist unklar – von Tops auf Tobius verwiesen mit den Hinweisen auf die Seiten 263 (mit den Lebensdaten 1743-1805), 323 und 361.
Johann Hermann/Herrmann Tops ist geb. Mülheim a. Rhein 18.01.1743, gest. ebd. 8.04.1805, wo er seit August 1768 reformierter Schullehrer war. Aus seiner Ehe, Hilden 18.10.1768, mit Anna Katharina Stürmer von Hackhausen (geb. 1746 in Hilden, Rheinland), gest. 73jährig am 17.12.1819 zu Elberfeld, entstammten 8 Kinder, das 7., Anna Luise Wilhelmine geb. Mülheim 31.08.1783, gest. Detmold 24.01.1817, ehelichte Johann Wilhelm Freilingrath, später Freiligrath, geb. Kettwig 18. N. A. 26. 12.1784, gest. Soest 23.11.1829; aus dieser Ehe stammt Hermann Ferdinand Freiligrath, geb. Detmold 17.06.1810, gest. Cannstatt 18.03.1876.
Der genannt Brief wurde am 1878-06-18 „durch Oskar Gerschel’S Antiquariats-Buchhandlung [...] zu Cannstatt in der Wohnung des Dichters [...] versteigert“ (Gerschel geb. Züllichau 1846, gest. Stuttgart 4.06.1914, ehel. 1877 Sophie Levi (1855-1939)
1790 erscheinen von Eulogius Schneider „Gedichte – Mit dem Porträt des Verfassers. Frankfurt: Andräische Buchhandlung 1790.“ Unter den Subskribenten findet sich u. a.: Engelbert vom Bruck in Creyfeld/Krefeld; in Elberfeld: Herr Grohe, Gebrüder Kersten, Schlickum, Chirurg Troost; in Gruiten Herr Pithan; in Mülheim: Sprachlehrer Berger; Engels, Schlickum, reformierter Schulmeister Tops; Pfarrer Winz in Neuwied; in Solingen Dr. Wisseling.
Vgl. dazu ZBGV Bd. 55, N. F., Bd. 45, 1925/26, Neustadt a. d. Aisch: Schmidt 1926, S. 210 ff.: „7. Johann Hermann Tops.“: „Johann Hermann Tops wurde am 18. Januar 1743 zu Styrum als Sohn eines Lehrers geboren“.
Vinzenz Jacob Zuccalmaglio: Geschichte und Beschreibung der Stadt und des Kreises Mülheim a. R.. Zum Vortheil des Kölner Dombaues. bei Feilner 1846, S. 194: geb. Mülheim 1735, gest. 7.04.1805.
R. Kessel über Tops (1743/48-1805) in: Westdeutsche Zeitschrift für Geschichte und Kunst, Bd. 31; auf Grund von Akten der reformierten Gemeinde in Mülheim am Rhein, in deren Dienst Tops stand, wird sein Entwicklungsgang dargestellt.
Vgl.: Ferdinand Freiligrath: Ein Dichterleben in Briefen: „Johann Hermann Tops starb am 8. April 1805. Er hinterließ die Wittwe in nicht glänzenden, aber auch nicht dürftigen Verhältnissen und eine jüngere Tochter Anna Luise Wilhelmine, oder mit Rufnamen Luise, geb. am 31. August 1783“ …; „ein älterer Bruder von Wilhelm Freiligraths erster Frau Anna Luise Wilhelmine“.
Erika van Norden: Genial, aber vergessen – der zukunftweisende Pädagoge Johann Hermann Tops. – In: 400 Jahre evangelisch in Mülheim am Rhein1610–2010. Hrsg. von Wilma Falk-van Rees im Auftr. des Presbyteriums der Evangelischen Kirchengemeinde Mülheim am Rhein 2010; ISBN 978-3-87062-400-2, S. 111-149.
1813/1815: 1815-10-26: Schwinge vermutet 1815, ordnet aber unter 1813 ein; hat er den Brief nicht eingesehen? Vgl. Baden. Monographien seiner Städte und Landschaften. 12, 1960, S. 363. – Heinrich Carl Wilhelm Hoffmann ( geb. Rödelheim bei Frankfurt a. M. 17.07.1770, gest. Geroldsgrün in Bayern 8.06.1829 (Suizid?). Hoffmann gab heraus: Des teutschen Volkes feuriger Dank- und Ehrentempel oder Beschreibung wie das aus zwanzigjähriger französischer Sklaverei durch Fürsten-Eintracht und Volkskraft gerettete Teutsche Volk die Tage der entscheidenen Völker- und Rettungsschlacht bei Leipzig am 18. und 19. Oktober 1814. Zum erstenmale gefeiert hat. Offenbach: Brede 1815 (Vorwort von E. M. Arndt.]
Seite 51:
1814-05-22: Jung-Stilling schreibt einen Kondolenzbrief an seine Schwägerin, Frau Doktorin von Hagen, geb. Heyder, zum Tode deren Mutter, seiner Schwiegermutter. Bereits am 1795-01-14 hatte Jung einen ähnlichen Kondolenzbrief schreiben müssen.
Jung-Stillings (Schwipp-) Schwager Advokat Dr. iur. Theodor Wilhelm von Hagen, Stadtschreiber in Lennep, (geb. Remscheid-Ibach 19.04.1753, Taufe Remscheid 20.04.1753, gest. Remscheid-Lennep 27.12.1794); Eheschließung 1781-05-07 mit Maria Magdalena Heyder, geb. Wuppertal-Ronsdorf, get. Remscheid-Lüttringhausen 8.01.1756, gest. 25.10.1827.
In der Brief-Edition wird S. 51 nur die Kopie genannt. Jetzt besitzt das Archiv auch das Original der Handschrift. Im Jahr 2002 erhielt ich durch einen Gönner, der ungenannt bleiben will, das Original zur freien Verfügung. Im Jahr 2006 übergab ich dieses Handschrift nebst einem weiteren, nicht von Jung-Stilling stammenden Autographen dem Stadtarchiv Siegen. Hier wird der Brief Jung-Stillings nun unter der Signatur "2006/271, in Slg. 342/6" aufbewahrt; die Kopie hat die Signatur "Slg. 342, Karton 7: Jung-Stilling Diverses".
Beschreibung der Handschrift:
Format: 193 x. 251 mm.
Ursprgl. als Brief gefaltet gewesen; Siegelreste; 1 Blatt, waagerechte Rippung; oben links Brandspuren, rechts Ausriss durch Siegelöffnung. Rückseite rechts schwarzer Siegelrest, 90° gedreht Anschrift, darin rechts um erneut 90° gedreht Poststempel. Um 180° gedreht Absendevermerk, darunter der Ausriss. Leichte Einrisse und Nadeleinstiche im oberen Teil des Blattes. Rechts oben in Faltung leichter Einriss.
Zu den Magenkrämpfen vgl. u.
Der Text des Briefs:
Carlsruhe d 22sten May 1814.
Meine theuerste und innigst geliebte Schwester!
Mit Thränen habe ich Deine Ankündigung des Heim=
gangs unserer guten Mutter gelesen, Sie ruht im Frieden
in den Armen ihres Erlösers, den sie eine ganze Reyhe Von
Jahren herzlich geliebt, und Ihm treulich gedient hat. Darum
wollen wir ihren Abschied Von uns höchstlich betrauern, aber
uns auch aufs Wiedersehen in einer bessern Welt freuen.n
Nun bin ich das ältste Glied in unserer Familie, ich
werde künftigen 12 ten September 74 Jahr alt, habe aber mei=
ne sinnlichen Kräfte noch alle Vollkommen, ich brauche
noch keine Brille, höre vollkommen gut, mache noch im=
mer Staaroperationen mit gleicher Leichtigkeit, und
sehe besser aus als Vor 20, 30 Jahren. Gott sey dafür ge=
priesen. Mein einziges ärgerliches Leyden ist, daß ich oft
Vom Magenkrampf gequält werde. Meine Frau aber
leydet seit Vielen Jahr sehr, ist aber dabey heiter, und gedul=
tig. Indessen geht es im Übrigen herab bey uns
bis jetzt keine Besoldungen bezahlt worden, indessen der Herr
steht mir, bei Von jeher, Wunderbar durch.
Dann muß ich Dir auch noch die frohe Nachricht mel=
den, daß die Stelle der seeligen Mutter, der Zahl nach
wieder ersezt ist, denn Vor ein Paar Tagen hat meine
Tochter Schwarz in Heydelberg ihr 10tes Kind gebohren, alle
Zehn frisch gesund braV und hofnungsVoll, es ist ein Sohn
deren sie nun sechs, und 4 Töchter hat.
Der Herr segne Dich, Liebe Schwester! und alle Dei
ne lieben Kinder. Wir alle grüßen Dich und Sie Von
ganzem Herzen. Ewig Dein
treuer Bruder
Jung Stilling
S. 53 wird aufgelistet der Brief vom 1815-04-27 nach einem „Antiquar.-Angebot Wien 6. Mai 1989, zeitgenöss. Abschrift.“ – Ausführlicher schreibt Schwinge dazu in seiner Promotionsschrift S. 147 (noch in Anm. 403): Antiquar.-Angebot Löcker & Wögenstein, Wien, an GLA Karlsruhe; handschr. zeitgenöss Abschrift auf 7 1/3 Seiten, „unveröff.; Kopie und Transkription vorh.“ Wegen seiner Bedeutung sei der Brief hier abgedruckt.
Schwinge kennt nicht die gekürzten Drucke aus den Jahren 1831 und 1857 nach dem bereits 1822 erschienen vollständigen Druck: „Aus einem Briefe von Jung=Stilling an einen Freund. *) / Carlsruhe, den 27. April 1815. [...]“ – „*) Für die Authentizität dieses, nicht blos für die zahlreichen Verehrer des merkwürdigen Mannes interessanten Schreibens, welches einen nicht unwichtigen Beitrag zur Kenntniß der hohen religiösen Gesinnungen u d Ansichten des Kaisers Alexander darbietet, kann Eins[ender]. bürgen. D. Eins[ender].S. 129-130
Zur Adressatin des Briefs gibt der Editor die lakonische Notiz:
„1 Nicht näher identifiziert.“
Eine ähnliche Empfängerin von Briefen Jungs findet sich in dem Brief S. 469 und 518, je Anm. 2, an die Marie Luise Caroline de la Motte-Fouqué, der Tochter des Friedrich von Fouqué, genannt.
Hier handelt es sich um die 11jährige Charlotte („Lotte“) Julie Amalie Großmann/Grossmann. Sie wurde in Altenburg am 9.09.1775 geboren und starb 1855. Früh trat sie in Kinderrollen "beyderley Geschlechts" auf, denn ihre Eltern waren „Theater-Leute“: Es waren der
Theater-Regisseur Gustav Friedrich Wilhelm Großmann (Berlin 30.11.1746 n. A. 1743, gest. Hannover 20.05.1796) und der (seit Gotha 17.11.1774) Caroline Sophie Auguste Hartmann verwitwete Jacques/Joseph Flittner (geb. Gotha 25.12.1752, gest. Bonn 29.03.1784).
Lotte Grossmann soll Patenkind von Charlotte Brandes und der „Liebling der Frau Rat Goethe“ gewesen sein.
Der genannte „Herr Professor Mayer“ aus Göttingen ist nach dem Editor
Prof. med. Johann Andreas Christoph Mayer (1747-1801).
Tatschlich handelt es sich um
Friedrich Ludwig Wilhelm Meyer, den sog. „Bramstedter Meyer“, geb. Harburg 28.01.1759, gest. Bramstedt 1.09.1840.
Er war ein deutscher Jurist, Gelehrter, Bibliothekar, Publizist und Bühnenschriftsteller, seit 1785 a. o. Professor der Philosophie (bis 1788).
Im „Theater=Kalender, auf das Jahr 1794.“ Gotha: Ettinger 1794, findet sich S. 153 im „Verzeichniß der lebenden deutschen Schriftteller und Tonkünstler, die für das Theater gearbeitet haben.“ (S. 142 ff.) neben dem Prager Franz Anton von Mayer in Braunschweig ist dann verzeichnet
„zu Frankfurt am Mayn. […] Meyer …. Doktor zu Göttingen.“
„Theater Kalender. – Mannheim. 1796.“ Zu ihm S. 188 mit den wohl falschen Vornamen-Angaben zu Meyer, Friedrich Albrecht Anton (geb. 29.06.1768, gest. 29.11.1795). Ebd. Im Hoftheater zu Stuttgart: „Meyer (F. A: A.) D. d. Arz. u. Aufseher des Musäums zu Göttingen. – Dramen, Portefeuille, Tempel der Wahrhreit, (Bettler)“ – Ebd. im Hoftheater zu Stuttgart: „Bei der Mannheimer Bühne ist jetzt Dlle Witthöft mit Hrn. Nicola, und Dlle Marconi mit Hrn. Myer verheirathet.“
Es kann sich bei der gesuchten Person nicht handeln um den 1782 geborenen späteren Hofrat Georg Friedrich Wilhelm Meyer
Umfangreich sind seine Werke verzeichnet: Hamberger/Meusel, Lemgo 1797, 5. Ausgabe, Bd. 5, S. 205-209
Siehe Jörg Krämer: Deutschsprachiges Musiktheater im späten 18. Jahrhundert: Typologie, Dramaturgie und Anthropologie einer populären Gattung. = Bd. Studien zur deutschen Literatur Bd. 149-150. Berlin: de Gruyter 2008. ISBN 3110960745, 9783110960747, S. 803.
Interessant ist die Notiz im „Kaiserlich privilegirter Reichs=Anzeiger.“ Nr. 249 v. Do 1802-09-16 (Sp. 3129 ff.), wo sich Sp. 3142-3143 folgendes findet: „Warnung.“ vor dem etwa 40jährigen Johann Friedrich Conrad Christian Meyer, der unter mehrfacher Veränderung seines Namens sich als Dr. med. ausgibt und bereits eine Zuchthausstrafe verbüßte, am 1802-06-18 arretiert aber wieder entflohen ist. Für das Amt Bovenden bei Göttingen zeigt dies umterm 1802-08-28 O. Ch. Gleim an.
Tatsächlich handelt es sich um den Beitrag = „Portion“ zur Witwen- und Waisenkasse in Hanau, wie erhaltene Quittungen über einen solchen Beitrag nachweisen. - Siehe dazu Jung-Stillings Brief vom 1792-07-28 (Briefe S. 19): „Die Hanauer Wittwen casse zahlt an Kinder nichts mehr“. (So bedeutet hier "indessen": einen bestehenden leisen Gegensatz; trotz der gewährten Pension will Jung seine Gattin in Hanau [zusätzlich] versichern. - Zum Magenkrampf siehe den Brief vom 1792-01-01. Im Jahr 1816 klagte Jung ständig über Magenkrämpfe.)
S. 160, Anm. 5
Zwar wird hier Benzler genannt, aber wiederum wurde z. B. Frels nicht berücksichtigt.
FRELS: Handschriften S. 366, Sp. 2 nennt im Nachlass von Johann Lorenz Benzler in Roßleben (Rossleben; dies ist eine Schenkung von Dr. med. Emil Benzler, Benzlers Sohn,) Handschriften Jung-Stillings im Archiv der Klosterschule. Dies verzeichnet ebenfalls Walter GÖDDEN: Westfäl. Autorenlexikon, Bd. 1, Paderborn, 1993, S. 42. Hermann Steudener nennt 1878 unter Punkt 14 seines Verzeichnisses nur allgemein „zwei Briefe“ von Jung-Stilling.
Nach Frels S. 151, Sp. 1 handelt es sich um die Briefe an Johann Lorenz Benzler (geb. Lemgo 19.02.1747, gest. Wernigerode 03.04.1817) vom 1792-10-30 und 1801-10-24.
Nach meinen Nachforschungen ist dies ein Verlust.
Der zuständige Archivar Herbert Lohfing (geb. 15.02.1933), dem ich für die Auskunft danke, muss leider feststellen, dass bereits seit Anfang der 1970er Jahre dieser Bestand nicht mehr vorhanden ist. – Ein Briefwechsel des damaligen Direktors der Schule mit den Weimarer Forschungsstätten aus dem Jahr 1972 verdeutlicht diesen (frühen) Verlust. Auch besitzt das Archiv kein Druckwerk Jung-Stillings. So sind diese Informationen zum Benzler-Nachlass, der nur noch aus geringen Briefresten anderer Provenienz besteht, zu korrigieren.
- Hermann Steudener I [„I“ im Unterschied zum gleichzeitigen dortigen Adjuncten Dr. Arnold Steudener. – Geb. 1820, gest. 1898. Seine Tochter Agnes ehelichte den Gymnasialprofessor Kleemann, Selmar (geb. 7.12.1851, gest. 15.02.1929)]: Die Handschriften und älteren Drucke der Klosterbibliothek. – In: Programm der Klosterschule Rossleben, einer Stiftung der Familie von Witzleben. Halle: Waisenhaus 1878, S. 1-13, hier S. 4.
Dennoch ergeben sich für die Vita Jung-Stillings neue Daten:
- 1792-10-30: Jung-Stilling schreibt an Johann Lorenz Benzler
- 1801-08-16: Jung-Stilling sendet ein Paket an Benzler
- 1801-08-??: Durch ein Gespräch mit oder einen Brief von Konsistorialrat Johann Friedrich Wohlleben (geb. Saalburg bei Gera 24.03.1756, gest. Wernigerode 30.12.1829) erfährt Jung-Stilling, daß Benzler verreist ist
- 1801-08-30: Jung-Stilling fragt aus Marburg bei Anna von Wylich an, ob er zwischen dem 25. und 30. September einen Besuch in Wernigerode machen dürfe. Er erkundigt sich, ob der Brief an sie, den er einem Paket an den Bibliothekar und Wernigerodischen Rat Johann Lorenz Benzler beigelegt habe, angekommen sei
- 1801-10-09: Von Braunschweig aus ist Wernigerode die nächste Station der Reise Jung-Stillings. Hier bleibt man bis zum 13. Oktober. – LG S. 559 mit S. 752. – Zu Klose und dem dort genannten Lied vgl. hier die Angaben zu S. 490.
- 1801-10-24: Jung-Stilling schreibt an Benzler.
Jung schreibt an Karl Friedrich von Baden am 1796-06-15:
„Sonderbar und merkwürdig ist es indessen, daß schon seit mehr als zehn Jahren, ohne daß ich nur das Geringste davon wüste oder ahnte, eine solche Anstalt würklich existirt.
Es sind nämlich zwischen den Jahren 1784 und 1786 verschiedene Männer aus den Morgenländern nach Teutschland gekommen, die sich geheim halten und unter der Hand an der Bekehrung der Juden zu Christo arbeiten und sie auf den Zug in ihr Vaterland vorbereiten. Diese Sache würkt mächtig im Stillen, und man wird sich dereinst wundern, wenn die Sache einmal reif ans Licht tritt.“
Hier haben wir einen bisher unbeaachteten Hinweis auf Jakob Frank/Frenk (eigentl. Jankiew Lejbowicz, geb. 1726 in Galizien/Podolien; gest. 10.12.1791) der jüdische Schwärmer und Stifter der Sekte der Sohariten oder Kontratalmudisten bzw. antinomistischen Sabbatianer, die nach ihm auch Frankisten genannt werden. Diese Gruppe kam zur genannten Zeit nach Offenbach; vgl. hier.
S. 189, Anm. 8 und S. 193, Anm. 1: ohne Kenntnis des Werks; „ca.136 S.“ – Siehe dazu ausführlich mit Identifikation des Verfassers hier.
S. 233-234, Anm. 3
Seite 255
Anm. 1: zu Rijcklof Michael (Cun[n]ingham[e], auch “Thomas ab Indagine“) van Goens, geb. Utrecht 12.05.1748, gest. Wernigerode 25.07.1810. – Unerklärt sind die Hinweise auf Jungs Briefe: 1801-05-16: Jung-Stilling schreibt ein Votum an den Vorsteher Curtius des Staatswissenschatlichen Instituts in Marburg. - 1801-12-11 hat anscheinend keinen Bezug. – Am Ende des Jahres 1801 schreibt van Goens: „Mit Jung, bin ich übrigens seit anfang dieses jahrs in Correspondenz“. Jungs Werke, vor allem die „Siegsgeschichte“, kannte er bereits im Jahr 1800.
Hier fehlt der S. 31 genannt Brief vom 1803-05-16: Jung-Stilling schreibt aus Marburg an Cuningham-van Goens über die Apokatastasis.
Auch sollten z. B. folgende Stellen erwähnt werden:
Der Graue Mann, Heft 12, 1802, S. 400; Heft 13, 1803, S. 29
Theobald, Sämtliche Schriften Bd. 9, S. 342, 348
Der / Christliche Menschenfreund / in / Erzählungen / für Bürger und Bauern / von / Dr. Johann Heinrich Jung / genannt Stilling / Kurbadenscher Hofrath in Heidelberg. / - [59 mm] / Zweytes Heft. / - [eL 73 mm] / Nürnberg, / im Verlag der Raw?schen Buchhandlung / 1805. S. 25, 143 ...
Auch auf dieser web-site siehe man unter 1811 im Lebenslauf den Brief an Rhenius.
S. 287, Anm. 7:
Siehe dazu die Anm. zu S. 34; an dieser Stelle fehlt ein Verweis auf S. 360, Anm. 2.
S. 309, Regest nach MÜLLER: Seele Nr. 32, S. 87-89:
Bei Müller heißt es u. a.:
„Mit Pastor Bartels hält’s noch als Stand, Gott wolle ihn erhalten, stillen und vertiefen, dann kann er noch ein gut Werkzeug werden. Der Fall des D. Scheidt war mir recht mitleidig. Der Herr öffne ihm die Augen und gebe ihm Buße! Sein eigener Vater hat mir gesagt, daß er von Kind an ein falscher Junge gewesen; also hat Dein Liebesauge [S. 89:] sich versehen. Daß Du aber unsern Herrn bei seiner Marter und Tod beschwörest, ihn wieder zu retten, das dürfte ich nicht tun, denn wer größer ist als ich, den darf ich bitten; wer aber kleiner ist als ich, dem darf ich befehlen und bei Verlust meiner Gunst beschwören. Mir sagte ein Bruder, den ich es lesen ließ, das lautet, als hätte der Professor dem Herrn Jesu zu befehlen.“
August Christian Bartels (geb. Harderode 9.12.1749, gest. Wolfenbüttel 16.12.1826) war Pastor an der Martins Kirche in Braunschweig, bemühte sich nachhaltig um religiöse Aufklärung und Bildung der evangelischen Geistlichkeit, besonders durch Einführung der Synodalordnung (1801) und der Kirchen- und Schulvisitation, arbeitete für die Verbesserung des Schulwesens und arbeitete an der Landesverfassung mit; gab 1796 heraus: Predigten zur Befoerderung einer vernuenftigen Aufklaerung in der Religion. – Vgl. Jacob von Mauvillon: Sendschreiben an den Herrn Pastor Bartels, wegen dessen Schrift: Ueber den Werth und die Wirkungen der Sittenlehre Jesu, 1789 und: Johann Wilhelm Wolfgang Breithaupt, Superintendent in Braunschweig und Pastor ebd: Collegialische Antwort auf eine Collegialische Zuschrift des Herrn Pastor Bartels 1788. – Bahrdt: Kirchen und Ketzer-Almanach 1787, S. 21: ging an Wincklers Stelle von Braunschweig nach Hamburg berufen worden.
Dr. med. Karl Theodor (Gottfried) Scheidt, geb. Kettwich 18.02. n. A. 08.02.1761, gest. 28.11.1803; Arzt in Kettwich, dann Zuitphen und Barmen. Mitglied der Illuminaten unter dem Namen Linus, aufgenommen in Straßburg „en passant“ 1782-11-06 mit dem Minerval-Grad. 1783 Mitglied der Loge „Caroline zu den drei Pfauen“ in Neuwied. – Er ehel.: Maria Emilia Palairet (1760-?). Kinder: Gijsbert Gottfried Carel Godfried Carel Scheidius; Willem Carel Scheidius; Charlotte Susanne Wilhelmina Scheidius; Jean Arnold Scheidt; Abraham Elias Emilius Scheidt und 4 andere. – Eltern: Johann Gottfried Scheidt (26.07.1732) und Charlotte Maria Elise Scheidt (geb. Neuhaus, 1738-?); n. A.: Sohn von Carl Theodor Scheidt und Elisabeth Engels. – Bruder: Gottfried Wilhelm Scheidt. – Markner, Reinhard; Neugebauer-Wölk, Monika; Schüttler, Hermann (Hrsg.): Die Korrespondenz des Illuminatenordens, Bd. 2, Walter de Gruyter, 2013; ISBN 3110295008, 9783110295009, S. 278. – Callisen: Medicinisches Schriftsteller-Lexicon der jetzt lebenden Aerzte, Bd. 16, 1833, S. 104, Nr. 326; Prom. In Duisburg 1782. – Es gab auch Tuchfabrikanten des Namens: z. B. Johann Karl Theodor Scheidt (1797 -1872 ).
Seite 343, Anm. 1:
Zu Julie Eicke verh. Richerz siehe hier.
Seite 355:
In einem ungedruckten Brief vom 1807-04-30 wo Jung-Stilling den um 1752 geborenen Georg Friedrich Augustin (de Troge) Detroge – Ordensname „Ovid(ius)” – nach Hiob 33, 23 bezeichnet, und der in Heidelberg ein Erziehungsinstitut innehat, „er heißt catholisch, ist aber von Herzen Protestant“.
Vgl. zu de Troge: Toepke, Gustav (Bearb.): Die Matrikel der Universität Heidelberg. Tl. 4. Hrsg. m. Unterstützung des Großherzoglich Badischen Ministeriums der Justiz, des Kultus und Unterrichts v. Paul Hintzelmann. Heidelberg: Winter 1903, S. 302, Anm. 6.
Briefe S. 49 wird aufgelistet: 1813-01-09: Jung-Stilling schreibt aus Karlsruhe an seinen Schwiegersohn Friedrich Heinrich Christian Schwarz. Hierin heißt es: „schrieb ich um Weyhnachten an Freund de Troge, und bat ihn den Friedrich in Kost und Logis zu nehmen, erst diesen Morgen erhielt ich seine Antwort, die in so fern sehr herzlich bejahend ausfällt“.
Seite 385 (und 632):
Mylius - Nylius - Rylius: Siehe unter den Abbildungen Jung-Stillings.
Seite 397:
S. 38 wird verzeichnet der Brief (falsch) an Johann Jakob Altorfer vom 1807-07-30 nach der Handschrift (Diese übereignet von der Urenkelin Marie Steiger 1935-02-23 auf Veranlassung Ernst Staehelins.) und abgedruckt S. 397. Bereits S. 37 wird der Brief an Johann Jakob Altorfer vom 1807-03-25 nach Vömel genannt. Dieser Brief vom März beginnt: „Was nun Ihren lieben Sohn betrift, so will ich erster Tage an die Unitätsältestenkonferenz nach Herrnhut schreiben, und ihr die Sache ans Herz legen“. Der Brief Juli redet den Empfänger direkt an: „Sie fragen mich ob ich glaubte daß unser Plan, Sie bey der Brüdergemeine zu bringen, ausgeführt werden könne?“ Damit dürfte der Adressat nicht Johann Jakob Altorfer sondern dessen Sohn Johann Caspar Altorfer (1785-1837) sein.
"Übersetzungen von Jung-Stilling-Schriften ins Französische gab es nicht."
"[Schmutztitel] FLORENTIN / ET ROSINE [Kupfer, Titel] FLORENTIN / ET / ROSINE / OU / L’ORPHELIN DES VOSGES, / Histoire véritable, traduite de l’allemand / DE STILLING. / Avec figures et gravées par Quéverdo. / PREMIÈRE PARTIE. - / A PARIS, Chez Lepetit, Libraire, quai des Augustines, No. 32; / Dugrit, Libraire, rue de la Révolution, à Niort; / Plas-Mame, Libraire, à Tours. / - AN III DE LA RÉPUBLIQUE. " – "[Kupfer, Titel] FLORENTIN / ET / ROSINE / OU / L’ORPHELIN DES VOSGES, / Histoire véritable, traduite de l’allemand / DE STILLING. / Avec figures et gravées par Quéverdo. / DEUXIEME PARTIE. - / A PARIS, Chez Lepetit, Libraire, quai des Augustines, No. 32; / Dugrit, Libraire, rue de la Révolution, à Niort; / Plas-Mame, Libraire, à Tours. / - AN III DE LA RÉPUBLIQUE.", 2 Bde in 1 Bd.: II, Kupfer, II, S. (1)-136 und Kupfer (1)-144 S. (Nachgewiesen bisher drei Exemplare.)Der vollständige, kommentierte Text des Romans findet sich hier.
Hinweis zu Gerhard Schwinge: Jung-Stilling und seine Verleger:
Die Witwe eines Steinhauers, Marie Maier, und der Buchdrucker Wolters besitzen das Haus, in dem der Faktor der Woltersschen Buchdruckerei Ludwig Friedrich Henne zur Miete wohnt. Wolters und Friedrich Henne gaben seit Juli 1831 die „Donau- und Neckarzeitung, ein politisches Zeitblatt“ heraus.
Ludwig Friedrich Henne (1797-1880) gründete um 1833 eine Buchhandlung, die er 1834 an Paul Tobias Balz (1811-1845), Sohn eines Apothekers aus Lauffen, verkaufte, um seine Firma dann 1843 neu zu gründen; schon 1868 verkaufte er an Johann(es) Scheible (geb. Ulm 9.07.1809, gest. Stuttgart 6.08.1866); der Verlag Scheible existierte 1835-1838, dann hieß er Scheible, Rieger und Sattler.
Der Verlag der Firma Scheible, Rieger & Sattler (gegr. 1831) setzte sich aus dem Verlag dieser Firma, sowie dem der Brodhag'schen Buchhandlung, J. Scheible und Rieger & Co. in Stuttgart. und von Dennig, Fink & Co. in Pforzheim seit 1849 zusammen; dann Rieger'sche Verlagsbuchhandlung in Stuttgart. 1869 ging das Geschäft an Ludwig Ebner (Ebner & Seubert; die Kommission hatte Hermann Vogel in Leipzig. Inhaber: Pauline Buddeus geb. Krönig) über, welcher dasselbe 1874 an den damaligen Inhaber W. Brecht abtrat; schließlich ging dies 883 im Verlag von Paul Neff auf. – Die Verlagsgeschichte ist kompliziert.
S. 432, 532
vermutet der Herausgeber einen Schweizer hinter dem Namen Meliset. 1806 schrieb Jung-Stilling an anderer Stelle: „Ich […] schrieb eine Empfehlung für den Schulmeister Meliset in die Schweiz“, und 1807 meint er: „Von Meliset und seiner Familie weiß ich nichts, als von ihm selbst, und aus Zeugnissen, seine Familie kenne ich nicht.“ und „Melisets und seiner Frauen oekonomischen Caracter kenne ich gar nicht“ . 1809 heißt es dann: „Da noch einmal Meliset, Herzens und Seelenschwester! Ach nehmt mir nicht übel, daß ich ihn noch einmal empfele. Er kann sich nicht nähren, es ist unmöglich, seine Gesundheit ist für körperliche Geschäfte gar nicht geeignet. Und zu einem Handel ist er nicht geschickt. Er ist ein grundfrommer Mensch, aber Lieber Gott! ohne seine Schuld arm, und das ist bey Weltmenschen ein groser Fehler.“ Noch ein Jahr später schreibt Jung-Stilling: „Meliset wird nicht wieder in die Schweiz kommen, ich habe von dort her um Seinetwegen viel zu leyden gehabt. Es ist wahr, er ist zudringlich, doch aber gewiß ein wahrer Christ und ohne seine Schuld sehr arm. Verdienen kann er nichts wegen seiner kränklichen und lahmen Leibesbeschaffenheit.“ Nach dem Jahr 1814 scheint es keine Verbindung mehr gegeben zu haben.
Nachweisen läßt sich unter den Kurpfälzisch-reformierten Schulmeister in den Jahren 1788 – 1807 der 1763 in Großvillars (Württemberg) geborene Lehrer Johann Joseph Meliset. Großvillars war ein Ort der Waldenser.
Keinesfalls kann es sich handeln um Meliset: Mebiset d. i. Karl Mebes geb. Köpenick 29.04.1789, gest. St. Petersburg 18.10.1861, ehel. 9.02.1815 Charlotte von Osten-Sacken; seit 1811 Dr. med.; DBBL.
Seite 458:
S. 44 werden mehrere Briefe an Johann Friedrich von Meyer vermerkt, die Gregor von Feinaigle erwähnen (selten Fainaigle; 1765-1819; auch: geb. Luxemburg oder Überlingen 1760; gest. Dublin ; Pater in Salem).
In ihnen heißt es :
1810-08-14: Jung-Stilling schreibt an J. F. von Meyer.
"Ich erinnere mich jezt wieder dessen, was Sie mir von der Mne-
monik geschrieben haben; vor ein paar Jahren wurde in Carls-
ruhe und am Hof ein groses Wesen von dieser Sache gemacht, und
Staatsrath Klüber in Heydelberg hat ein Tracätchen darüber
geschrieben, man ist aber wieder davon abgekommen, theils weil
man sich die Mühe nicht machen mag, theils auch, weil doch am
Ende der Ertrag dem Aufwand nicht entspricht. Den Herrn Fein-
aigle hält man hier für einen Erzcharlatan, ohne seine Kännt-
nisse zu verkennen, ich kenne ihn nicht."
1810-10-06: Jung-Stilling schreibt an J. F. von Meyer.
"Was Sie mir von Fainaigle und der Mnemonik sagen, glaube ich
gern. Ich bin nun zu alt und habe auch keine Zeit dazu, noch
so etwas zu lernen."
Feinaigle verfasste "Notice sur la Mnémonique ou l’Art d’aider et de fixer la Mémoire en tout genre d’études, de sciences ou d’affaires." Paris: Bertrand-Pottier 1806, 8°. Dies erschien in deutscher Sprache als: "Mnemonik oder praktische Gedächtniskunst zum Selbstunterricht. Mit vielen Kupfern und Holzstichen. Nach den Vorlesungen des Herrn von Feinaigle." Frankfurt a. M.: Varrentrapp 1811, VIII, 174 S., Ill.; 1 Tafel.
Christian Freiherr von Aretin: Systematische Anleitung zur Theorie und Praxis der Mnemonik nebst den Grundlinien zur Geschichte und Kritik dieser Wissenschaft. Mit drey Kupfertafeln. Sulzbach, in der Kommerzienrath J. E. Seidelschen Kunst- und Buchhandlung. 1810.“
S. 473-493 zur „Kunst des Gedächtnisses“ von 1804; Aretin hatte durch Klüber das Werk erhalten. Darin auch Briefe an Vierordt, Anzeigen der Tätigkeit durch Feinaigle, kurze Darstellung der Methode usw.; mehrere Schüler in Karlsruhe.
Jenaische Allg. Lit.-Zeitung Nr. 246 v. 24.10.1810 rezensiert Sp. 161 ff. umfangreich die „Notice sur la Mémoire“ mit Bezug auf die Rezension der Aretinschen „Geschichte der Mnemonik“ in den Nr. 224 und Nr. 225 v. 29.09.1810. Sp. 164 liest man ebd.: „Denjenigen, welche seine persönliche Bekanntschaft gemacht haben, gilt er für einen sehr vertändigen Mann, der, von aller Charkatanerie weit entfernt, über mnemonische Verfahrungsarten reiflich nachgedacht hat.“
Vgl. auch:
Wilhelm Christian Müller: Offenbares Geheimniß der Mnemonik insbesondere der Gedächtnißlehre des Herr Prof. von Feinaigle, mit einem kurzen Auszug der Anleitung zur Mnemonik des Herrn Fr. v. Aretin, für Lehrer und Erzieher. Bremen: Müller 1810, 136 S.; a. u. d. T.: Geheimnis Gedächtnislehre.
Sämtliche Briefe an Johann Heinrich Pestalozzi. Kritische Ausgabe 1810-1813, hrsg. v. Rebekka Horlacher, Daniel Tröhler. Bd. 3, 2011, S. 78 ff., ISBN 3110250810, 9783110250817
Siehe auch unter diesem URL.
Zu den genannten Musikstücken:
Oublions jusqu’a la trace
„LE PEUPLE.
Oubliez jusqu'à la trace
D'un malheur peu fait pour vous:
Quel bonheur ! il a sa grace,
C'est nous la donner à tous.
Vive le Roi, &c.
BERTRAND.
Où font-ils ? rangez vous ,
Laissez-nous. ( Il embrasse Alexis. )
MONTAUCIEL
Où sont-ils ? rangez-vous,
Laissez-nous. ( Il embrasse Alexis. )
JEANNETTE.
Pardonnez-moi, je vous prie,
Si j'ai fait tous vos malheurs;
Je n'oublierai de ma vie
Combien j'ai causé de pleurs.
LE PEUPLE.
Oubliez , &c.
JEAN-LOUIS.
Ma fille étoit trop chérie,
Et nous faisions ton malheur.
LA TANTE.
Tous les jours de notre vie.
Sont bien dus à ton bonheur.
LE C H OE U R.
Oubliez, &c,
ALEXIS, à Louise.
Qu'ai-je besoin de la vie ?
Si ce n'est pour ton bonheur.
LOUlSE, à Alexis,
Hélas ! j'étois si chérie,
Et te faisois ton malheur.
MONTAUCIEL, à Alexis
Et ta maîtresse ! & la vie!
Et tu soutiens ton bonheur !
Ami, je te porte envie,
On ne peut avoir plus de cœur.
LE CHOEUR.
Oubliez jusqu'à la trace.
ALEXIS. LOUISE.
Oublions jusqu'à la trace
D'un malheur peu fait pour nous;
ta
l'amour a fait disgrace ,
ma
Il n'en sera que plus doux.
LE CHOEUR;
Quel bonheur ! il a sa grâce,
C'est nous la donner à tous.
Vive le Roi, &c.“
Teil in der komischen Oper „Le déserteur“ von Pierre-Alexandre Monsigny (geb. Fauquembergues bei St.-Omer 17.10.1729, gest. Paris 14.01.1817) nach Michel-Jean Sedaine (geb. Paris 2.06./4.07.1719, gest. ebd. 17.05.1797), die am 6. März 1769 im Hôtel de Bourgogne für das Pariser italienische Theater geschrieben worden war: Ausgabe 1769 („Le Déserteur, Drame“) III, 15, S. 81; Neue Ausgabe 1777 (Le Déserteur, Comédie“), III, 15, S. 36. – Auch in: a) „Nouveau Journal Helvétique, ou Annales Littéraires et Politiques De l’Europe, & principalement de la Suisse, dedié au Roi. – Decembre 1775. – [Vignette, Adler] À Neuchatel, De l’Imprimerie de la Société Typographique. =“, S. 49 ff.: „Troisème Partie. Pieces Fugitives.“, S. 62-64 das „Vaudeville“. – b) „Mémoires secrets [dits de Bachaumont] pour servir à l'histoire de la République des Lettres en France, depuis MDCCLXXII [1762] jusqu'à nos jours ou Journal d'un observateur, Contenant les Analyses des Pièces de Théâtre qui ont paru durant cet intervalle; les Relations des Assemblées Littéraires; les Notices des Livres nouveaux, clandestins, prohibés; les Pièces fugitives, rares ou manuscrites, en prose ou en vers; les Vaudevilles sur la Cour; les Anecdotes & Bons Mots; les Éloges des Savans, des Artistes, des Hommes de Lettres morts, e&c., &c., e&. Par Feu M. de Bachaumont. Tome Septiême. [...] A Lonres, Chez John Adamson. MDCCLXXVII.“ S. 330-338, hier der Tet S. 336 ff. [Als Neudruck hrsg. von Christophe Cave, Suzanne Cornand: Éditions Honoré Champion, 2009. 3 Bde., 688, 728, 552 S., ISBN 978-2-7453-1760-5.]
Ach vergesset doch die Schmerzen
“Gesänge aus der travestirten Zauberflöte?, komische Oper in 3 Aufzügen, mit Musik aus den beliebtesten Opern. Von H. Polizey=Secretair Breitenstein. – Zum Erstenmal aufgeführt auf dem bergischen deutschen Theater zu Düsseldorf den 14. Februar 1809?. – Preis 6 stbr. = Düsseldorf, gedruckt beym Hofkammerrath Stahl.“ Die Ausgabe von 1810: Die Musik ist von Mozart mit eingelegten Quodlibets. – Dies ist u. a. eine Parodie der „Mystères d'Isis“. Im „Recitativ aus Titus“ S. 22 f. singt der Chor aus Mozarts „Entführung aus dem Serail“ die Nr. 21, Vaudeville, nur die zwei Zeilen von Belmonte: „Nie werd' ich deine Huld verkennen,“ und „Den seh' man mit Verachtung an.“ Darauf singt S. 23 der Deserteur, einmal unterbrochen in Vers 5:
„Ach vergesset doch die Schmerzen
Die das Schicksal hat gemacht
Sie verbinden unsre Herzen,
Weil uns Liebe glücklich macht.
Amtmanninn. Tochter dich hab ich betrübet
Und war Schuld an deuner Pein,
Weil dich dieser Jüngling liebet
Soll er auch dein Gatte seyn.
Alle. Ach vergeßet &.“
1818 erschien „Die travestirte Zauberflöte“, Parodie mit Gesang und Tanz von Carl Meisl (geb. Laibach 30.06.1775, gest. Wien 8.10.1853) und Wenzel Müller (geb. Markt Türnau in Mähren 26.09.1767, gest. Baden bei Wien 3.08.1835 ) Ausgaben auch 1820 usw.
Du süßer Wohnplaz stiller Freuden
Mit großer Wahrscheinlichkeit hat Jung-Stilling „Die Jagd“ von Christian Felix Weiße (geb. Annaberg 28.01.1726, gest. Stötteritz 16.12.1804) nach dem französischen Lustspiel „La partie die chasse de Henri IV.“ bereits in Straßburg während seines Studiums kennengelernt. Hier sei nur die Ausgabe a) Text:
„Die Jagd, eine komische Oper in 3 Aufzügen von C. F. Weiße. – Musik von Blumröder. – – München, 1810.“
herangezogen. Man liest hier als Nr. 10, Hannchen singt:
„Du süßer Wohnplaz stiller Freuden,
Du kleines Dörfchen, wohl, wohl mir !
So find ich unter deinen Weiden,
Aufs neu der Liebe Glück in dir.
Was ist die Pracht von gold’nen Wänden
Wohl gegen diese grüne Flur?
Was alle Kunst von tausend Händen
Beym Reiz der lächelnden Natur?
Doch, wird mich noch mein Schäfer lieben?
So zärtlich, treu, als vormals, seyn?
Mir glauben, daß ich treu geblieben,
Und mir mein Unglück auch verzeih’n !
O ja, hört er nur meine Klagen,
Sieht er nur meiner Liebe Schmerz;
So wird sein Mund mir wieder sagen,
Sein Herz sey mein, wie sein mein Herz.“
Blumröder (Blumenröder), Johann Ernst Gottfried, geb. Burghausen nach 27.04.1776, gest. Nürnberg 8.02.1858.
b) Text und Noten: „Die Jagd, eine comische Oper in drey Acten, in die Musik gesetzt von Johann Adam Hiller. [Vignette] Leipzig, gedruckt, bey Bernhard Christoph Breitkopf und Sohn. 1771.“ S. 28-20 die Noten zu mit dem Text von „Hannchen.“
Zu den Tyroler/Tiroler Liedern vgl. John Meier (1864-1953): Kunstlieder im Volksmunde. Materialien und Untersuchungen. Halle a. S.: M. Niemeyer 1906, S. LXVI ff. zu diesen Tanzliedern; ebd. S. LXVII ist diese Briefstelle zitiert.
Fouqué, Apel, Miltitz. – Beiträge zur Geschichte der deutschen Romantik von Otto Eduard Schmidt. – Mit 12 Illustrationen und 2 Musikbeilagen. Leipzig: Dürr 1908, s. bes. S. 213-218.
Seite 535
wird ein „General Graf Jagemiruv“ genannt; richtig ist:
Carl Gustav von Sievers, seit 1798 Graf, Offizier und Wirkl. Geheimrat; geb. Alt-Ottenhof (Livland) 8.11.1772, gest. Moskau 18.03.1856; 1802-1803 Kommandeur der Starodub. Drag.-Rgt., 1803 Gen.-Major der Artillerie, 1812 Kommandeur der 4. Kavallerie-Div., 1813 GenLtnt., 1813-1815 Kommandant von Königsberg und Gouverneur von Preußen, seit 1815 à la suite d. Kav.
S. 548 ff.: Gespräch mit Zar Alexander
Der Stargardt Katalog vom 11.10.1935, S. 16, Nr. 84: Brief Jung-Stillings aus Baden bei Rastadt, 3 1/2 S., 8°. – Im Katalog heißt es:
„Ungewöhnlich interessanter Brief (an Diakonus Dann). Zunächst über die Frage, warum ‘die religiöse Sinnlichkeit bey den Weibspersonen die das Thau {... hebräischer Buchstabe} an der Stirn haben, vorzüglich gefährlich sey.’ Jung-Stilling behauptet in diesem Zusammenhang, dass die Gesichtszüge der Bekehrten sich ändern und der Christus-Physiognomie immer ähnlicher werden. Ferner über die Frage der Auswanderung württembergischer Protestanten nach Russland. Hierüber habe er mit dem ‘frommen Kayser Alexander’ ausführlich gesprochen. ‘Alexander thut Alles, so bald Er vom Willen des Herrn überzeugt ist, aber ohne dies rührt Er keinen Finger.’“
Der Brief befindet sich in Privatbesitz und liegt mir vor.
S. 556, Anm. 7:
Karl Moritz Eduard Fabritius, geb. Bentheim 24.08.1765, gest. Bruchsal 14.05.1822; Bibliothekar in Bruchsal, zuvor Stiftskapitular in Speyer, Kanonikus. Er verfasste:
Apologie des dogmatischen Protestantismus nach seinen kirchlichen und christlich=religiösen Verhältnissen zum reinen Katholizismus. Allen Kirchen, Prälaten, Seelsorgern und Theologen der christlichen Hauptconfessionen zur reiffern Erwägung ans Herz gelegt von Canoncus Fabritius (Großherzogl. Badenscher Bibliothekar zu Bruchsal. Stuttgart: Steinkopf 1813 (bzw. 1814), 8°, VIII, 87 S. (6 Bogen), 8 gGr.; Motto: Gen 13, 8.
Siehe dazu die Rezensionen:
- Leipziger Literatur-Zeitung Bd. 2, Nr. 209 v. 1814-08-29, Sp. 1665-1672; Nr. 210 v. 1814-08-30, Sp. 1673-1676. (Ebd. die Rez. von: Bekenntnisse eines Protestanten über den Cultus seine Kirche, die Nothwendigkeit einer Reform derselben und über die Ideen einer Vereinigung aller christlichen Religionsformen im Gesichtspunkte der Moral und Politik. Berlin: Neue Societ. Verlags-Buchh. 1812, 51 S., 8°, 8 gGr
- Rezension von JMO [= Johann Friedrich von Meyer]: Heidelbergische Jahrbücher der Litteratur, Jg. 8, 2. Hälfte, Juli bis Dezember, Nr. 59, 1815,S. 934-938.
Der von Schwinge genannte Lau(c)khard nennt jedoch Jung-Stilling mit Beziehung auf die Zeitschrift Eudämonia mehrfach. 1802 schreibt er über Jung-Stilling (dabei zitierend: Juvenal, Satiren II „Zweite Satire. Die Scheinheiligen.“ (Nach Anderen auch „Die Heuchler“ benannt.):
„Den Prof. Jung in Marburg mag ich kaum nennen: er hat zu viel ähnliches mit einem gewissen Kerl, Rosenfeld glaub ich, hieß er. Man ziehe nur Frömmlingen von Profession die heilige Maske von der Fratze, und dann wird wenig übrig bleiben, weßwegen man sie für Muster halten müsse.
Loripedem rectus derideat, Aethiopem albus.
Quis tulerit Gracchos de seditione querentes?
Quis coelum terris non misceat, et mare coelo,
Si fur displiceat Verri, Homicida Miloni,
Clodius accuset moechos, Catilina Cethegum?
…“
S. 562:
Nach den zeitgenössischen Quellen hatte Jung-Stilling Polier der Königin Friederike als Erzieher ihres Kindes empfohlen, da er ihn persönlich kannte und mit dessen Vater befreundet war.
Etienne Henri Georges Fitz Roger der Polier-Vernand geb. Lausanne 27.06.1754, gest. Vernand 13.06.1821; Leutnant im Regiment von Erlach, 1779 in Lausanne; mystisch veranlagt, 1798 Kantonspräfekt, Magistrat.
Hier ist sein Sohn gemeint:
Jean Godefroy (Jean Noé Godefroy) Polier (-Vernand; geb. Lausanne 06.11.1782, gest. Wien 02.1833); 1828-03-18 Graf, ehelos, keine Kinder. – Der Wanderer, Nr. 140 v. Mo 1828-05-19, S. (1), Sp. 2 nennt die Standeserhöhung „mit Nachsicht der Taxen“ unter Nennung aller Titel und Orden.
Endlich soll das frohe Jahr der erwünschten Freyheit kommen!“ - Siehe „Davidisches Psalter=Spiel Oder Sammlung, von Alten und Neuen auserlesenen Geistlichen = Gesängen; wahren Heils=begierigen Seelen insonderheit der Denen Gemeinden des HERRN, zum gesegneten Gebrauch mit Fleiß zusammen getragen, Nebst darzu nöthig und nützlichen Registern. Zum fünftenmal ans Licht gegeben. Büdingen, Gedruckt bey Johann Friedrich Stöhr. 1775.“, S. 191, Nr. 207, alte Nr. 138, 6 Strophen.
Ihre Geschichte berichtet der Vater Christian G. Römer: Ausführliche historische Darstellung einer höchst merkwürdigen Somnambule , nebst dem Versuche einer philosophischen Würdigung des Magnetismus. Mit 3 Abbildungen der von der Somnambule in ihrem magnetischen Schlafe angegebenen Magnetisirmaschine und deren Abänderung beim Gebrauche für verschiedene Krankheiten, Stuttgart: Metzler 1821, 229 S., im Umschlag geheftet. – Rez.: Dieterich Georg Kieser (Haarburg 1779-08-24, gest. Jena 1862-10-11 )Archiv für den thierischen Magnetismus Bd. 11, 1822, S. 138-150; vgl. hier.) – Vgl. auch Philippine Demuth Bäurle und ihre Reise in den Jupiter.unter 1836.
Seite 586, Anm. 1:
Es handelt sich um den Schwiegersohn Friedrich Rudolph Saltzmanns:
Marie Marguerite Elisabeth Saltzmann, geb. Straßburg 1.11.1780, gest. ebd. in der Kellergasse 2 am 17.02.1820, ehel. 11.07.1800 Georges-Frédéric Goguel, Tabakfabrikant in Straßburg seit 1797, geb. Morvillars 5.06.1766, get. 6.06.1766, gest. Straßburg 29.09.1843
Seite 601, 16
Die Briefe in Colmar befinden sich seit dem Jahr 2005 im Marbacher Literaturarchiv.
Seite 602
Thauernhausen: Es handelt sich hier um den Nachlass des Publizisten Joseph von Görres (1776-1848) in (bekanntem) Privatbesitz.
1787-02-09: Jung-Stilling schreibt aus Heidelberg an die Universität Marburg, daß er sich freut, „einem so verehrungswürdigen, illustren, aus so vielen berühmten und würdigen Männern bestehenden Collegio beygesellet zu werden“. – SA Marburg Best. 5, Nr. 13897, Bl. 14.