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Anekdote zum Prorektor

Am 23. Mai 1790 verstarb Jung-Stillings zweite Ehefrau Selma von St. George und er schloss seine dritte Ehe mit Elisabeth Coing. An ihrer Seite wurde Jung-Stilling 1792 Prorektor der Universität Marburg.

1823-12-16 publiziert ein „-l.“ eine „Anekdote.“ in der Abend Zeitung (S. 199, Sp. 2). „Der Bayersche Landbote“, von Karl Friedrich verfaßt und in München durch August Müller herausgegeben, druckt in der Rubrik „Allerley.“ auf S. 146, Sp. 1, diesen Text erneut ab.

Erst im Jahr 1829 erschienen mit dem ersten Band die „Gesammelten Schriften“ von Carl Ludwig Börne (1786-1837), 8 Bde. 1829-1832.

Gesammelte Schriften von Ludwig Börne. Teil 4. Hamburg: Hoffmann und Campe 1829, worin sich S. 259 ff. der Text findet:

Hier zit. nach: Ludwig Börne: Gesammelte Schriften, 3., verm. u. rechtmäßige Ausgabe. Teil 2. Stuttgart: Fr. Brodhag'sche Buchhandlung 1840, S. 438 ff.: „XXXV. Der Narr im weißen Schwan“, in Kapitel 4, S. 464 ff., heißt es S. 467:

Ich weiß nicht, Herr von Lieberchen, ob Sie je etwas von Jung=Stilling gehört – er war ein Schwärmer – doch wenn Sie auch noch nie etwas von ihm gehört, so wird Ihnen doch sicher bekannt seyn, daß er Hofrath gewesen. Dieser Schwärmer und Hofrath Jung=Stilling wurde einige Jahre nach dem Tode seiner Gattin Prorektor der Universität Marburg. Da besuchten ihn einige Freunde aus der Fremde, und er wollte ihnen die Ruhestätte seiner geliebten Selma zeigen. Er führte sie auf den Kirchhof; dort deutete der alte Todtengräber auf den Grabeshügel der längst Verstorbenen und sagte feierlich: ‚Hier ruht die selige Frau Hofräthin und nunmehrige Frau Prorektorin Jung.‘ Einen so schönen Zug der Vaterlandsliebe und hohen Gesinnung – sucht ihn in einem Plutarch eines andern Volkes der Erde!“

 

1925 erschien Börnes „Der Narr im weißen Schwan“ separat, und in der Zeitschrift „Neue Zeit“ vom 5. Februar 1949 (1949-02-05) druckte man unter dem Titel „Deutsche Titelsucht [.] Von Ludwig Börne“ S. x, Sp. 4 unten, diesen Text ab.

 

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