Marienburg / Malborg – Ein Beispiel von der Zerstörungssucht in Preußen.
Ein Beispiel von der Zerstörungssucht in Preußen.
Der Freimüthige, / oder / Berlinische Zeitung für gebildete, unbefangene Leser. / (Mit Kupfern und Musikblättern. /Herausgegeben / von / A. v. Kotzebue. / [Jg. 1] Berlin, / in Sanders Buchhandlung / 1803.[Heft:] August.Hundert ein und zwanzigstes bis hundert acht und dreißigstes Stück.)(Freitags) Nr. 136 (den 26sten August.) 1803.[Seite 541 bis 542, d. i. Seite 1-2 des Stückes][In der Rubrik:](I. Charakteristik von Städten und Ländern.)
Siehe mit dem Textnachdruck
Hartmut Riemenschneider: Joseph von Eichendorff und die Denkmalpflege – Zwischen Marienburg und Kölner Dom. Eine Skizze. – In: Eichendorffs Inkognito. Hrsg. v. Konrad Ehlich. Wiesbaden: Harrassowitz 1997 (ISBN 3-447-03996-5. ISSN 0179-6356.) S. 29-62. = Studien der Forschungsstelle Ostmitteleuropa an der Universität Dortmund. Hrsg. v. Johannes Hoffmann Bd. 22.
Auszug aus einem unvollendetem Aufsatz:
[Anm.] = Anmerkung, hier nicht nummmeriert, aber unten in der Reihenfolge vorhanden.
„dixi et salvavi animam“ [Anm.] –
Neue Beiträge zu Max von Schenkendorfs (1783 – 1817)
Leben, Denken, Dichten
Ein trauriger Anblick
Auch eine Falschmeldung oder eine fehlgedeutete Information kann Dinge in Bewegung set-zen, die lange ruhten. Die Zeit muss dazu reif sein. So geschah es im Jahr 1803, als ein Zeitungsartikel erschien, der mit „F. v. Sch.“ unterzeichnet war.
Wohl seit der Angabe in den Preußischen Provinzial-Blättern des Jahres 1856 findet sich der Fehler, das „F“ als Friedrich zu lesen, obwohl nur Ferdinand zu lesen ist. [Anm.] Hagen zu verdanken ist auch die falsche Angabe für den Druckort „1803. Jahrgang 2. Nr. 32 vom 26. August. Beilage 3“ der Zeitschrift, denn es ist Hagens Beilage 3 gemeint.
Bereits in der von Johann Christoph Gottsched herausgegeben Zeitschrift „Neuer Büchersaal der schönen Wissenschaften und freyen Künste“ [Anm.] gibt Friedrich August Krubsacius [Anm.] ohne Namensnennung seine Beobachtungen aus dem Jahre 1745 wieder. Es ist „der traurige Anblick, eines wüsten und zu Grunde gehenden alten Schlosses“, den er für „eine bedaurenswürdige Sache“ hält.
Abb. 1: Beilage zu: „Neuer Büchersaal der schönen Wissenschaften“, 1749. Vorlage. J. D. Bahre zeichnete dies 1747.
Abb. 2: Kupfer nach Friedrich Frick in: „Gothaischer Hof Kalender zum Nutzen und Vergnügen auf das Jahr 1804.“ Gotha: Carl Wilhelm Ettinger (1803).Vgl. die Ankündigungen in Intelligenzblatt der Zeitung für die elegante Welt, Nr. 48 v. Sa 1803-10-29, S. 3, Sp. 1: „einige das berühmte preußische Schloß Marienburg betreffende Abbildun-gen“. – Neues Allgemeines Intelligenzblatt für Literatur und Kunst, Nr. 22 v. Sa 1803-11-05, Sp. 342: „nach Fricks großen Kupfern“.
Abb. 3: Kgl. Preuß. Ober-Bau-Departement (David Gilly Hrsg.): „Sammlung nützlicher Aufsätze und Nachrichten, die Baukunst betreffend. Für angehende Baumeister und Freunde der Architektur.“ Mit Kupfern. Jg. 1797. Bd. 2, Berlin: Johann Friedrich Hagen 1797, Titelvignette.
Zu diesem Kupfer der „Sammlung nützlicher Aufsätze“ meint der Rezensent [Anm.] der beiden Bände:
„Vielleicht ließen sich aber die Titelvignetten durch Darstellung geschmackvol-ler und nachahmungswürdiger Gegenstände der griechischen Architektur lehrreicher und nützlicher machen. Denn unser in seiner Verfeinerung fortschreitende Ge-schmack kann sich unmöglich an den Plumpheiten und grotesken Anlagen der Ar-chitektur unserer Urältern ergötzen. Und der geringe Gebrauch, der sich von diesen letztern in der romantischen Bauart machen läßt, ist unbedeutend; es möchte auch überhaupt gerathener seyn, dem Misbrauche derselben wieder entgegen zu arbeiten. – “ [Anm.]
1778 bereiste Johann Bernouilli das Land [Anm.] und spricht nach Wraxall, [Anm.] der die „neues-ten und besten Nachrichten, die man davon gedruckt findet“, geliefert hat, davon, dass das Schloss „zwar einige Veränderungen theils durch die Zeit, theils durch königliche Verordnung erlitten“ habe, jedoch „stehe der Hauptteil […] noch, wie er erbauet worden, und gebe eine deutliche Vorstellung von der Baukunst der damaligen Zeiten“. Bernouilli, der auch die Werke von Christoph Hartknoch [Anm.] und Abraham Hartwich [Anm.] erwähnt, schreibt über die “oberste Kapelle [… im] zierlichen Styl der gothischen Baukunst“ und die „nicht übel gearbeitete hölzerne Statüe der heil Jungfrau“ und bemerkt, dass Wraxall die „unterirdischen Werke“ nicht habe „sehen können, weil man jetzt nicht mehr ohne große Gefahr hinunter kommt.“
Wraxalls Beschreibung von „dem stolzen Sitze der deutschen Ordensritter“ [Anm.] war sicherlich auch Ludwig Franz Adolf Joseph von Baczko bekannt. Dieser veröffentlichte 1798 eine Probe kleiner Reisebeschreibungen [Anm.] zur Zeit der dort arbeitenden Martin Friedrich Rabe [Anm.] und Friedrich Frick und stellt lapidar fest:
„In seiner alten ehrwürdigen äussern Gestalt hat das ehemalige Residenz Schloß der Hochmeister, ebenfalls ein großes Werk der Baukunst, der Zeit, nicht aber der Hand der Ökonomen getrotzt.“
Ein Jahr später, 1799, geht Christian Gottlieb [Anm.] „im Durchfluge“ [Anm.] nach Marienburg (Zamek w Malborku) und bemerkt nur beiläufig:
„Außer dem alten kreuzritterlichen Schlosse, und einigen andern gut gebauten Bürgerhäusern, machen die übrigen Gebäude der Baukunde eben keine sonderliche Ehre, […].“
Ebenso macht es Nikolai Michailowitsch Karamsin, wenn er wie nebenbei bemerkt:
„Diese Stadt ist nur deswegen merkwürdig, weil vor Zeiten die Großmeister des deutschen Ordens auf dem hiesigen Schlosse residirten.“ [Anm.]
Am 6. Juli 1801 wurde mit der Anweisung der Gelder für die Zimmerarbeiten „das endgiltige To-desurteil über die herrlichen Gewölbe ausgesprochen“, „der Vandalismus der preußischen Fi-nanz=Köpfe“ [Anm.] schlug zu. Aus einem Bericht der Kammer vom 1802-09-06 ist zu erfahren, dass ein Flügel des Schlosses fertig umgebaut und die beiden anderen nun mit Fußböden belegt werden können. [Anm.]
Diese bisher in der Öffentlichkeit gezeigte Gleichgültigkeit gegen den Umbau [Anm.] schwindet jedoch langsam unter verklärten romantischen und nationalen Blickwinkeln, und Ludwig Franz Adolf Joseph von Baczko [Anm.] schreibt nun:
„Noch stehn – ein seltener Fall in Europa! – Gebäude, die vor einem halben Jahr-tausend errichtet wurden, die einen überraschenden Eindruck von Größe, Pracht und Schönheit geben, die von entfernten Sitten zeugen, und worin sich ein eigener Cha-rakter ausspricht. [… S. 402: …] Die ehmaligen Eroberer und Gebieter des itzigen Königreichs führten es auf; […]. […] und noch itzt erstaunt man über den Umfang derselben [Werke], über die dazu aufgewandten Kräfte, über die Sorgfalt neben der Verschwendung, über den Ton der Einfachheit, der stillen Größe, [Anm.] der kühnen Erhabenheit, neben den üppigen Zierarten, und den lieblichen Formen der feinsten Zartheit. – [… S. 408: …] Die untern Etagen und die mehrfachen Kellerreihen über einander in der Erde, sind itzt nicht mehr zu besuchen. Aber was noch steht, erregt Bewunderung, wegen der hohen Granitsäulen, der kühnen Wölbungen, der ge-schmackvollen und lieblichen Zieraten.“
Sicherlich auf diesen Artikel reagiert der Steuerrat (Gotthilf) August Kuhn im April 1803 in der-selben Zeitschrift, wenn er unter der Überschrift „Erinnerungen bei den Ruinen zu Marienburg.“ deutlich macht:
„und für Leser, […] ist es vielleicht nicht ohne Unterhaltung, das Große wieder in Erinnerung zu bringen, was einst der Deutsche an der Ostsee that.“ [Anm.]
Ein weiteres Beispiel für diesen Sinneswandel zeigt der Aufenthalt des königlichen Paars, Fried-rich Wilhelm III. und Königin Louise, das auf der Reise nach Memel war, um den Zaren kennen zu lernen, [Anm.] und zuvor vom 1802-06-03 bis 1802-06-04 in Schlobitten [Anm.] , „in diesem Feen-Ort.“ [Anm.] , der derzeit virtuell wiederentsteht, geweilt hatte. [Anm.] Auch der Freimaurer [Anm.] Karl Ludwig Alexander Dohna-Schlodien, der anlässlich dieses Besuchs 1803-06-03 für seine 294 Personen die Untertänigkeit aufhob, [Anm.] war bei seinem Vetter Friedrich Alexander anwesend, und dieser legte den Hoheiten die Zeichnungen Friedrich Fricks [Anm.] vor. Der König war davon so beeindruckt, daß eine Zeitung [Anm.] vermerken konnte:
„Hr. Kupferstecher Frick zu Berlin hat von dem Könige von Preußen, nach Ueberreichung des letzten Theils seiner Abbildungen des Marienburger Ordens-schlosses, ein sehr gnädiges Kabinetsschreiben erhalten, das ausser einem Geschenk von 60 Friedrichsd’or noch die Versicherung enthielt“ seine Pension zu erhöhen.
Ein anderes Blatt berichtet ausführlicher: [Anm.]
„Von Berlin befand sich der Kupferstecher Frick auf der Messe mit seinem herr-lichen Werke in 19 Aquatinta=Blättern. Sie enthalten die Ruinen des Ordenspallas-tes des Hochmeisters zu Marienburg, und liefern in diesen Ueberresten versunkener Größe die lehrreichsten Belege zur Geschichte der neugothischen Baukunst in einer neuen, von dem Künstler selbst dazu erfundenen, Aquatinta=Behandlung. Wer 6 Jahre seines frischesten Lebens nur einem einzigen Unternehmen widmen, viele Platten ganz verwerfen, und sich selbst nie genug thun kan, [sic] wie es offenbar der Fall mit dem Schöpfer dieser Blätter ist, die niemand ohne hohen Genuß [S. 1378:] anschauen kan, der verdient Aufmunterung, die ihm von seinem König zu Theil ward, auch von dem ganzen deutschen Publikum zu erhalten, das er durch ein sol-ches Werk von dem Vorwurf zu retten sucht, daß es nur noch Portraits, Land-schaftspinseleien und Kalenderküpferchen sehen und kaufen wolle.“
Kurz: es
„ist ein ächtes preussisches Nationalwerk, und zugleich in seiner Ausführung wahres Kunstwerk. Man kan nichts malerischers im Effekt, nichts imposanteres [sic] in den Massen und Lichtern sehen, als die Kapitelsäle, Gewölbe, Façaden und Cor-ridore dieser in jenem fernen Norden einzigen Ruine. Sie sind für die Geschichte der aus dem gothischen in die ältern italienischen Bauschulen übergebenden Baukunst wichtiger, als die meisten englischen Ruinen der Art, und werden in den Sammlun-gen der Kunst= und Bauliebhaber in und ausser Deutschland bald einen vorzügli-chen Rang einnehmen.“, denn er hat „durch eine ihm eigene Kombination mehrerer Aquatinta=Arten, sogar die verschiedenen Steinarten, Granit, Mauersteine, Bakstei-ne, und alle Glieder und Verzierungen auf ein ungemein täuschende und neue Weise hervorzuheben gewußt.“ [Anm.]
In dieser veränderten Situation, in der „diese herrlichen Blüthen des schönsten Geistes, so ver-fallen, gemißhandelt, geschändet dastehen“, [Anm.] denn „Zeit und Brand haben ihr so viel nicht an-haben können, als die Brechstange vermag.“ [Anm.] , da erscheint nun ein kurzer Aufsatz in einer neu gegründeten Zeitschrift [Anm.] , deren Herausgeber August von Kotzebue und Garlieb Helwig Merkel waren. Dieser Artikel erschien mit der Unterzeichnung „F. v. Sch.“ [Anm.] und der Verfasser hatte da-mit der preußischen Denkweise eine neue Richtung gegeben – vom Land der Prussen weg hin zum Ordensstaat – und sich damit seinen Zorn, seine Empörung von der Seele geschrieben.
Max von Schenkendorfs Text im Berliner „Freimüthigen“.
In der Öffentlichkeit gab es nur zwei schnelle Reaktionen darauf. Ohne Namensnennung, aber eindeutig zu identifizieren, macht Ernst Hennig [Anm.] eine Bemerkung zum „Mädchen von Marien-burg, die Kaiserin Katharina I.“, die als Magd bei dem Prediger Kluge [Anm.] in Marienburg gedient hatte.
Die andere erschien in der Beilage des „Freimüthigen“. Kriegsrat Rache, der Marienburger In-tendant, [Anm.] ergreift das Wort, um den Ruf seiner Behörde, der staatlichen Domänenverwaltung vor den Vorwürfen in Schutz zu nehmen. Er schließt mit einer vernichtenden persönlichen Beurtei-lung des Autors. Hätte Max von Schenkendorf Kenntnis davon gehabt, so wäre es sicherlich zu einer scharfen Reaktion gekommen. Rache schreibt u. a.: [Anm.] (Text Seite 139.)
Er hat die Ruinen des alten Schlosses nicht gesehen, als welche bis 1773 nur noch sichtbar waren. […] 1774 befahl Friedrich der Große, das so sehr verfallene Schloß zu Marienburg durch Anlegung einer Kaserne für das damals hier garnisonirende Gräflich von Krockowsche Infanterie=Regiment, aus denen Ruinen herzustellen […]. Hat man also damals das Schloß zerstört? Keinesweges. Es wurde wiederum aufgebauet. […] Die Intendantur will bauen, spricht derselbe. Ich erkläre daher, daß ich weder ehemals an dem Kasernenbau, noch jetzt an den Magazinbauten einigen Antheil habe. Die Intendantur steht dabei nicht in Verbindung, hat keine Lieferun-gen an Materialien, oder leistet sonst etwas dabei, […]. Alle diese Scenen sind außer meiner Sphäre, und hätte der Herr F. v. Sch – für nöthig erachtet, über die hiesige Intendantur nur einige nähere Nachrichten einzuziehen, so würde er sich gewiß überzeugt haben […]. […] Zur Nachricht für ihn sey es genug, hiermit noch zu be-merken, daß, in meiner Jugend, ich meinen akademischen Wandel vollendet, daß ich mit Ruhm und Ehre mehr als Einen Posten bekleidet, und daß ich seit acht Jah-ren allhier im Amte stehe. Es kann sich wohl ereignet haben, daß der Herr F. v. Sch – während seines hiesigen Aufenthalts, mit Personen der letztern Klasse, in Be-kanntschaft gerathen, und wenn dieselben die von ihm an sie gethane Anfragen nicht wissentlich haben beantworten können, so war es seine Pflicht, diejenigen Männer, dazu ich und andere gehören, und welche in sich Ehre und Rechtschaffen-heit fühlen, nicht, wie geschehen, so öffentlich anzutasten und zu verunglimpfen. Möchte doch der Herr F. v. Sch – auf seinen Wallfahrten künftighin mit mehrerer Vorsicht und Aufmerksamkeit wandeln!
Eine weitere Reaktion aus dem Januar 1804 stammt wohl aus der Feder eines Marienburger Verwaltungsbeamten, der sich unter der Sigle „T.“ verbirgt, [Anm.] und sie ist „für die Special-Topographie von Preußen sehr merkwürdig“ [Anm.] .
Wilhelm Ludwig Häbler, [Anm.] seit 1802 Prediger in Marienburg, hat sich öffentlich zu diesen Beiträgen nicht geäußert, aber seine Meinung war klar: Die Verwaltung selbst hat zu den Vorwürfen geschwiegen, „weil die Beschuldigungen buchstäblich Wort für Wort begründet waren“. [Anm.]
Sicherlich ebenso unbemerkt von der Öffentlichkeit gab es eine Entrüstung im preußischen Ministerium in Berlin, ausgelöst durch das „F. v. Sch.“ – Staatsminister Freiherr von Schrötter nahm den Text des „Freimüthigen“ am 1. September [Anm.] zur Kenntnis und vermutete den Freiherrn Hein-rich Theodor von Schön als Autor, fand es gar „hinterhältig“, denn er selbst hatte seit 1801 den Um-bau zu Kriegsmagazinen veranlaßt und dem Kriegsrat Dühring [Anm.] aus Marienwerder (Kwidzyn) die Aufsicht darüber übertragen. Von da an wurde [Anm.]
„Alles, was bis dahin Kaserne gewesen war, […], […] in Magazin umgewandelt und zu diesem Behufe sämmtliche Gewölbe, selbst die des Mittelschlosses eingeschla-gen.“
von Schön konnte jedoch die Vorwürfe entkräften, brachte aber den Minister zu einer Sinnes-änderung. [Anm.]
Schließlich befahl König Friedrich Wilhelm III. am 13. August 1804 in einer (heute nicht mehr existierenden) Kabinettsorder, „daß für die Erhaltung des Schlosses zu Marienburg, als eines so vor-züglichen Denkmals alter Baukunst, alle Sorge getragen werden solle.“
Durch diesen „zündenden Aufsatz“ [Anm.] war das Schloß Marienburg vor der Zerstörung be-wahrt. [Anm.]
Wer war der Autor?
Wer aber war nun der unbekannte Unterzeichner? [Anm.] Dieser selbst kam nie wieder auf sei-nen Leserbrief zu sprechen, denn die Zeitläufe verhinderten die schnelle Ausführung der königlichen Anordnung. Er wusste nicht, was er in die Wege geleitet hatte. – Erst 1817, nach den Befreiungskrie-gen, begannen die Restaurierungsarbeiten am Schloß der Hochmeister des Deutschen Ordens. [Anm.] von Schön erhielt damals den Ehrentitel „Burggraf von Marienburg“ von Friedrich Wilhelm IV. verlie-hen.
„Schloß Marienburg in Preußen.“
[Johann Jakob] Weber’s Volks-Kalender für das Jahr 1856. Leipzig: J. J. Weber (1855), Bd. 7, S. 77-82, hier S. 81. [Anm.]
Nur fünf Jahre nach dem Aufruf klagte man zwar im Dezember 1808:
„Es ist unglaublich, wie viele vortreffliche Kunstwerke noch jetzt, unter unsern Augen, verwüstet werden. Das prächtige Schloß des Deutschen Ordens zu Marien-burg, bekannt durch Frick’s Kupferwerk, ist seiner Herrlichkeit beraubt, und in ein Kornmagazin verwandelt worden; […].“ [Anm.]
Schenkendorfs klagender Appell wird nicht genannt. Jean-Philippe Graffenauer [Anm.] reiste in den Jahren von 1805 bis 1808 beruflich durch Deutschland. 1809 veröffentlichte er seine Erinnerun-gen, die 1811 übersetzt erschienen. [Anm.] Zwar wunderte er sich darüber, „daß dieser Monarch, der ein gründlicher Kenner und großer Beschützer der Kunst war, so wenig Achtung für dieß köstliche Monument der Architectur bewies. […] Kaum vermag man daher jetzt in diesem Schlosse die Spuren seines alten Glanzes wahrzunehmen. Im jetzigen Kriege haben die Franzosen hier ein Mili-tair=Hospital und ein Magazin angelegt.“ [Anm.] Kein Gedanke an eine Restauration der Burg findet sich hier. Ebenfalls 1809 lobt Friedrich Carl Gottlieb Duisburg (1736-1814) das alte Schloß, das „noch in seinen Ruinen ehrwürdig“ [Anm.] ist, ohne den Aufsatz zu erwähnen. – Johann Georg Jakob Schöler [Anm.] und Friedrich Förster [Anm.] nannten 1819 ebensowenig wie Johann Gustav Gottlieb Büsching 1823 [Anm.] Max von Schenkendorfs Namen. Der Rezensent von Schölers und Försters Schrift nennt, „da keine der beiden hier angezeigten Schriften seiner gedenkt“, als Retter der Marienburg den Mi-nister von Schön. [Anm.]
Der Danziger Theodor Friedrich Kniewel [Anm.] wußte 1818 zwar, daß der Schaden durch die „mannigfachen frühern Entstellungen und Entweihungen, der gefährlichste, nie zu ersetzende Scha-de in den Jahren 1802 und 1803 erfolgte“. Und er war sich sicher: „das fühlten alle Bessern und äu-ßerten es zum Theil auch unverhohlen“, aber er nennt Max von Schenkendorf nicht. 1824 fehlt die-ser Name ebenfalls bei Ludwig von Auer. [Anm.]
Der erste, der den Verfasser des Aufsatzes nannte scheint Joseph von Eichendorff gewesen zu sein. Durch seine Kontakte während seines Aufenthalts in Königsberg ist es ihm wohl gelungen, den Namen zu erfahren. [Anm.] Eichendorff stellt nahezu beiläufig fest, dass „dieses rücksichtslose Auswei-den mancherlei Gerede und Kopfschütteln veranlaßt“ hatte; „Erst im Jahre 1803 aber scheint ein scharfrügender, von Max von Schenkendorf verfaßter Aufsatz“ den Verantwortlichen „die Augen geöffnet zu haben.“
Ernst August Hagen [Anm.] verdanken wir die gesicherte Kenntnis des Autors. Er hatte noch Zu-griff auf den Nachlass und ist als Zeitgenosse durchaus glaubwürdig. [Anm.] Nicht in dem Vorwort zur Ausgabe der Gedichte 1862, sondern erst in der dort angekündigten Biographie, erschienen 1863, [Anm.] wird das Geheimnis [Anm.] gelüftet: Einen kurzen Hinweis hatte Hagen im Jahr 1857 in seinem Werk „Die Deutsche Kunst in unserem Jahrhundert“ [Anm.] gegeben
„62. Der Freimüthige berichtete am 26. August 1803 durch den Dichter v. Schen-kendorff über den Vandalismus innerhalb der Mauern des Hauptordenshauses Mari-enburg.“
Damit ist der Verfasser genannt: Es ist Max von Schenkendorf. [Anm.]
Im Jahr 1875 verdeutlicht Theodor von Schön in seinen „Papieren“ dies:
„Max von Schenkendorf lebte damals in der Nähe von Marienburg und er, empört über die Zerstörung, die er sah, schrieb diesen Aufsatz und schickte ihn in die Berliner Monatsschrift.“ [Anm.]
Anmerkungen:
Schenkendorf an F. K. Köpke, Karlsruhe, Sa 1813-02-13; Archives Nationales, Paris F7-6574 (Doss. 2954); Text in: Baldensperger, F[ernand]: Quelques lettres inédits de Max von Schenkendorf (1813). – In: Revue Germanique 1, Paris 1905, H. 2, S. 171-178; ders.: Quelques lettres inédits de Max von Schenkendorf (1813); ebd. 3, 1907, H. 3, S. 310-312. – Czygan, Paul: Neue Beiträge zu Max von Schenkendorfs Leben, Denken, Dichten. Tl. 1-10: 1-7 in: Euphorion 13, 1906, S. 787-804, 14, 1907, S. 338-339, 577-587; 19, 1912, S. 198-229, 633-644, 756-757, 757-773; Tl. 8-10 in: Altpreußische Monats-schrift 54, 1917, 347-359, 55, 1918, S. 193-199 (= CZYGAN), hier S. 338-349, 577-587; vgl. Anm. 789. – Dixi …: ich habe gesprochen und meine Seele gerettet; vgl. Hesekiel 3, 19.
H[agen]., A[ugust].: Bruchstücke aus einer Vorlesung über die Wiederherstellung mittelalterli-cher Bauwerke. – In: Preußische Provinzial-Blätter Bd. 10 (56), H. 6, Königsberg 1856, S. 456-461. – S. 458 in Anm. „**) Dieser nannte sich, eher er öffentlich als Dichter auftrat, nicht Max, sondern Fried-rich. Die Buchstaben wurden wohl als: Freiherr v. Schön gedeutet.“
„Neuer Büchersaal der schönen Wissenschaften und freyen Künste. – Des VII. Bandes 1. Stück.“, Leipzig: Bernhard Christoph Breitkopf 1749-01, S. 68-77: „IV. Nachricht von einem preußi-schen Alterthume, dessen Anblick und Grundriß auf dem Titel dieses Stückes zu sehen ist.“
Krubsacius geb. Dresden 2.03.1718; gest. ebd. 28.11.1789. – Zimmermann, Reinhard: Künstli-che Ruinen. Studien zu ihrer Bedeutung und Form. Wiesbaden: Reichert 1989, ISBN 3882264357, 9783882264357. = Diss. Marburg 1984; zu Krubsacius S. 216, 390; er wird hier als Autor benannt in Anm. 907. – Heinrich Keller: Nachrichten von allen in Dresden lebenden Künstlern. Gesammelt und hrsgg. Leipzig: Dykische Buchh. 1788; S. 93: unter Schutt begraben in Gottscheds Zeitschrift sind viele Texte von Krubsacius. – Autor ist Michael Christoph Hanow (auch Hanov, Hanovius; geb. Zamborst bei Neustettin (Samborsko), Pommern 12.12.1695, gest. Danzig 22.09.1773) Meteorologe, Historiker, Mag. phil. Prof. der Mathematik und ab 1717 Rektor des Akademischen Gymnasium Danzig. Quelle: Gottlieb Krause: Gottsched und Flottwell, die Begründer der Deutschen Gesellschaft in Königsberg: Festschrift zur Erinnerung an das 150 jährige Bestehen der Königlichen Deutschen Gesellschaft zu Königsberg in Preussen. Duncker & Humblot, 1893; wohl danach in Bernhard Schmid: Führer durch das Schloss Marienburg in Preussen, 2. Aufl., J. Springer, 1928, S. 90. – Siehe auch: Alfred Neumeyer: Die Erweckung der Gotik in der Deutschen Kunst des späten 18. Jahrhunderts. Ein Beitrag zur Vorge-schichte der Romantik. – In: Wilhelm Waetzoldt (Hrsg.): Repertorium für Kunstwissenschaft. Bd. 49 m. 43 Abb. Berlin u. Leipzig: Walter de Gruyter GmbH & Co KG, 2018, photomech. Nachdr. 1968; ISBN 311144239X, 9783111442396; S. 75-123, S. 85, Anm. 16 wird Krubsatius als Autor genannt. – Tes-dorpf, W[ilhelm].: Die Wiederherstellung der Marienburg. – In: Programm der Königin-Luise-Schule in Königsberg 1895.
Allgemeine Literatur-Zeitung Nr. 388, v. Mi 1797-12-06, Sp. 601-607, hier Sp. 604-605.
Vgl. dazu später: „A. B. Cr.“ [evtl. A. B. Cronbach] zum Graudenzer Schloß in dem „Intelligenz-blatt zu den Neuen Feuerbränden.“ Bd. 1, Nr. 24, Leipzig: Heinrich Gräff 1808, Sp. 188: „Als sich vor etwa 8 Jahren der Vandalismus der preußischen Finanz=Köpfe so bemächtigte, daß sie das schönste Denkmaal gothischer Baukunst in Preußen, ich meyne das so berühmte Schloß zu Marienburg, zer-stören wollten, und auch wirklich Magazine daraus gemacht, und ihm ein magazinmäßiges Ansehen gegeben haben, da schworen sie auch den herrlichen Graudenzer Schloß=Ruinen den Untergang.“
Johann III. Bernouilli, 1744-1807. – Bernouilli, Johann: Reisen durch Bandenburg, Pommern, Preußen, Curland, Rußland und Pohlen, in den Jahren 1777 und 1778. Bd. 3: Reise von Danzig nach Königsberg, und von da nach Petersburg, im Jahr 1778. Leipzig: Caspar Fritsch 1779, S. 177 ff., hier S. 180 f.
Nathaniel William Wraxall, 1751-1831. “Cursory Remarks Made in a Tour Through Some of the Northern Parts of Europe, Particularly Copenhagen, Stockholm, and Petersburgh. By N. Wraxall, Jun.” London: T. Cadell M.DCC.LXXV [1775]; S. 324 ff.: Letter XV; S. 333 ff.: “Marienbourg, Wednesday, 24th August, 1774.” [1774-08-24]; S. 336 f.: „The king of Prussia has so mutilated and altered this part, by converting it into caserns for his soldiery since he took possession of the town, that all it's original beauty is lost, and the antiquarian searches in vain for the genuine traces of the Teutonic magnifi-cence, amid modern bricks and mortar.” – „Bemerkungen auf einer Reise durch das nördliche Europa besonders zu Copenhagen, Stockholm und Petersburg gesammlet von Nathanael Wraxall. - Aus dem Englischen.“ Frankfurt und Leipzig: 1776 [1775; Verlag: Junius], S. 225-232: “Marienburg, Mittwoch den 24. Aug. 1774.“; , bes. S. 227-230.
Christoph Hartknoch, 1644-1687. - „Alt- und Neues Preussen Oder Preussischer Historien Zwey Theile In derer erstem von deß Landes vorjähriger Gelegenheit und Nahmen wie auch der Völcker so darinnen vor dem Teutschen Orden gewohnet Uhrankunfft Lebens-Beschaffenheit Sprache Religion [...] und andere Sitten und Gewohnheiten: In dem andern aber von deß Teutschen Ordens Ursprung desselben wie auch der nachfolgenden Herrschafft vornehmsten Thaten und Kriegen Erbauung der Städte der itzigen Innwohner Uhrsprung Religion ... gehandelt wird. Auß vielen alten so wol als neu-en einheimischen als außwertigen Scribenten Privilegien und andern Documenten [...] Mit sonder-bahrem Fleiß zusammen getragen […]“, Frankfurt und Leipzig: Martin Hallervorden; Johann Andreae M DC LXXXIV [1684].
Abraham Hartwich, 1663-1720. – „Hrn. Abraham Hartwichs, Weyland Pastoris zu Bährenhof, im Marienburgischen Werder, Geographisch-Historische Landes-Beschreibung derer dreyen im Pohl-nischen Preußen liegenden Werdern, als des Dantziger- Elbing- und Marienburgischen: Worinnen nach vorhergehender Geographischen Beschreibung dieser Länder, nach ihrem Nahmen, Situation, Eigenschafft, Gräntzen, Dorfschafften, Flüssen, Wäldern Thieren, Früchten und Gewächsen, mit mehrerm Von der Einwohner Beschaffenheit, Sprache, Sitten, Gebräuchen, Privilegien und Freyhei-ten, Religion und Gottesdienst, Kirchen und Schulen, Regierung und Regiments-Form, Gewerb und Hauswesen gehandelt wird; Mithin Die sonderbahre Kriegs-Zufälle, Brand- und Wasser-Schaden auch Tugend- und Laster-Händel angeführet werden. Alles aus bewährten Scribenten, wie auch aus Kir-chen-Büchern und andern bisher ungedruckten Documentis und der selbsteigeenen Erfahrung ge-treulich aufgesetzet. Nach dem Tode des Autoris aber, aus dessen eigenhändigen Manuscripto her-ausgegeben, und mit einer neuen und accuraten Land-Carte versehen.“ Königsberg: Christoph Gott-fried Eckart 1723, S. 404, passim.
- a. O. S. 230; bzw. S. 341: „this proud residence of the Teutonic knights”.
Ludwig von Baczko: Reisen durch Preussen. -In: Jahrbücher der preußischen Monarchie unter der Regierung Friedrich Wilhelms des Dritten. Jg. 1798, Bd. 2, Berlin: Johann Friedrich Unger 1798, S. 374-388¸ hier S. 376. – Vgl.: Hirt [, Aloys; 1759-1837]: Ueber die verschiedenen Mosaikarten bei den Alten. [Vortrag v. 1801-03-19] – In: Sammlung der deutschen Abhandlungen, welche in der Königli-chen Akademie der Wissenschaften zu Berlin vorgelesen worden in den Jahren 1801 und 1802. Ber-lin: Georg Decker 1803, S. 137 ff.; im 5. Art, S. 147 zum Mosaik: „die Arbeit daran sehr grob“. Siehe auch A[loys]. Hirt: Die Baukunst nach den Grundsätzen der Alten. Berlin: Realschulbuchhandlung 1809, S. XII zu Frick/Gilly: „An einem Paar solcher Prachtwerke ist es genug.“
Martin Friedrich Rabe (geb. Stendal 17.11.1775, gest. Berlin 17.10.1856), verh. mit Sophia Theodora geb. Frick.
Christian Gottlieb: „Bemerkungen eines Reisenden über einen Theil von Ost= und Westpreu-ßen. – In Briefen an seinen Freund. – Berlin 1799. Bei Carl Ludwig Hartmann.“ S. 132.
„Revision der Literatur in den drey letzten Quinquennien des achtzehnten Jahrhunderts in Er-gänzungsblättern Zur [sic] Allgemeinen Literatur-Zeitung dieses Zeitraums.“ 3. Jg., Bd. 1, Jena u. Leipzig: Zeitungseped., 1803, Nr. 58, Sp. 463-464, hier Sp. 464. – Vgl. „Allgemeiner Litterarischer An-zeiger.“ Nr. 135 v. Do 1800-08-28, Sp. 1326-1328
„Briefe eines reisenden Russen. – von [sic] Karamsin. – Aus dem Russischen von Johann Rich-ter.“ Bd. 1, Leipzig: Johann Friedrich Hartknoch 1802, S. 83. – Nikolai Michailowitsch Karamsin (geb. 1.12./12.12.1766, gest. 22.05./3.06.1826).
„Intelligenzblatt zu den Neuen Feuerbränden.“ Bd. 1, Nr. 24 (Anm. 5).
[Friedrich Wilhelm August] Marschall: Das hohe oder rechte Haus der Marienburg. Mit einer photographischen Abbildung der Marienburg und einem Grundriß derselben nebst Erläuterungen. Marienburg: L. Giesow 1877; S. 71. – Ebd. S. 68 ff. zur Situation um 1800. – Vgl. den Bericht von 1802-06 in Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Berlin, Nr. 103 v. 1819-12-25, S. (4), Sp. 2.
Vgl. Hirt in Anm. 6.
„Das alte Schloß des Deutschen Ordens zu Marienburg.“ [Im Inhaltverzeichnis angefügt:] „nach den Prospekten des Hrn. Frick, und der dazu gehörigen Beschreibung)." – In: Neue Berlinische Monatsschrift. Hrsg. v. [Johann Erich] Biester. Bd. 8. Julius bis Dezember 1802. Berlin u. Stettin: Nicolai 1802, H. 12, S. 401-418. – [Besonders S. 401 f., 406, 407-409, 411, 414 ff. zum Aufsatz Max von Schenkendorfs.] Vgl. Anm. 271. – 1804 reagiert „T.“ auf diesen Aufsatz Baczkos. – Siehe: „Allgemeine Geographische Ephemeriden.“ Bd. 11, 3. Stück, 1803-03, S. 512-513 im Abschnitt „112. Journalistik.“: „Im Decemberhefte 1802 der neuen Berliner Monatsschrift von Biester, steht S. 401 u. f. eine interes-sante Beschreibung des alten Schlosses des teutschen Ordens in Marienburg.“ – Vgl. Artur Dobry: 200 Jahre Restaurierung des Schlosses Marienburg. Ein Abriß der Problematik. – In: Zeitschrift f. d. Ge-schichte und Altertumskunde Ermlands. Hrsg. im Namen d. Histor. Vereins f. Ermland Bd. 49, Müns-ter 1999, S. 17-234, hier S. 219 f.
Vgl. Johann Joachim Winckelmann (1717-1768) in seiner 1755 bzw. in 2. Aufl. 1756 erschiene-nen Schrift „Gedanken über die Nachahmung der griechischen Werke in der Malerey und Bildhauer-kunst“, 1756, S. 28; „eine edle Einfalt, und eine stille Grösse“; dto. S. 24, 28, 80, 126, 149.
In: „Neue Berlinische Monatschrift.“ Bd. 9, Jan. bis Juni 1803, Berlin u. Stettin: Friedrich Nicolai 1803, H. 4, S. 283-295; hier S. 284; im Inhaltsverzeichnis: „Von Hrn. Kriegsrat Cuhn.“; evtl. Steuerrat (Gotthilf) August Kuhn (geb. Friedland 1752, gest. Jenku bei Danzig 4.08.1816; ehel. Dorothea Scholl). – Vgl. Anm. 271.
Zum Aufenthalt in Königsberg siehe Zeitung für die elegante Welt Nr. 91 v. Sa 1802-07-31, Sp. 729-732.
Krollmann, Chr[istian].: König Friedrich Wilhelm III. und Königin Luise in Schlobitten. – In: Oberländische Geschichtsblätter 3, Königsberg 1909, [= H. 9], H. 11, S. 37-49. – Hagen, Ernst August: „Max von Schenkendorf’s Leben, Denken und Dichten. Unter Mittheilungen aus seinem schriftstelle-rischen Nachlaß dargestellt von Dr. A. Hagen, Professor der Universität Königsberg. Berlin 1863, Ver-lag der Königlichen Geheimen Ober-Hofbuchdruckerei (R. Decker)“ (= HAGEN) S. 8. – Lorck, Carl E[mil]. L[udwig]. von: Landschlösser und Gutshäuser in Ost- und Westpreußen (Mit 200 Abb.) Frank-furt a. M.: Weidlich 1965 (= 3. wesentl. erw. Aufl. von: Ostpreußische Herrenhäuser. Bauform und Kulturgehalt. = Deutsche Baukunst im Osten Bd. 3; 4. Aufl. ebd. 1972) S. 42 ff., 133 f. – (Dohna-Schlodien, Clara Burggräfin und Gräfin zu, geb. Gräfin zu Eulenburg-Gallingen:) Chronik des Hauses Dohna-Schlodien. Als Manuskript gedruckt. Berlin: Sittenfeld 1904. Chronik des Hauses Dohna-Schlodien. Als Handschrift gedruckt. Görlitz: Starke 1905, Tl. II, S. 19. – Hermanowski, Georg: Ost-preußen-Lexikon für alle, die Ostpreußen lieben mit 308 Illustrationen von Heinz Georg Podehl. (Mannheim:) Kraft (1980) = Deutsche Landschaften im Lexikon Bd. 3, S. 269 f. – Ambrassat, August: Die Provinz Ostpreußen. Ein Handbuch der Heimatkunde. 2., neu bearb. Aufl. Mit 147 Abb. nach photogr. Aufn. u. 1 Tafel. Neudruck d. Ausgabe von 1912. Frankfurt a. M.: Weidlich 1978, S. 412.
[Delbrück, Johann Friedrich Gottlieb:] Schuster, Georg (Hrsg.): Die Jugend des Königs Friedrich Wilhelm IV. von Preußen und des Kaisers und Königs Wilhelm I. Tagebuchblätter ihres Erziehers Friedrich Delbrück (1800-1809). - I. Teil: (1800-1806). II. Teil: (1806-1808). III. Teil: (1808-1809). Berlin: Hofmann & Comp. 1907. = Monumenta Germaniae Paedagogica. begr. v. Karl Kehrbach. Hrsg. v. d. Gesellschaft f. dt. Erziehungs- u. Schulgeschichte. Bd. XXXVI; XXXVII; XL, Bd. 3, S. 242 (Juli 1809). – Vgl. zur Familie Dohna die Allgemeine Literatur-Zeitung Nr. 333 v. Mi 1804-11-21, Sp. 423 f.
Krollmann, Chr[istian].: König Friedrich Wilhelm III. (Anm. 15) S. 38: 1802 König bei Dohna als Folge: 1803-0-03 Friedrich Alexander von Dohna erklärt seine Untertanen auf den Schlobittischen und Proekelwitzischen Güter für frei. – Siehe Wedeke: Bemerkungen (Anm. 257) Bd. 2, S. 71.
Chronik des Hauses Dohna-Schlodien (Anm. 15) Tl. 2, S. 19.
Krollmann, Chr[istian].: König Friedrich Wilhelm III. (Anm. 15) S. 38.
Siehe [Johann Dominik Fiorillo (178-1821)]: Rezension des Werkes von Friedrich Frick und den Erläuterungen dazu; ein Werk, „das dem Deutschen [sic] Kunstfleiß ausgezeichnete Ehre macht.“ – In: Göttingische gelehrte Anzeigen, Göttingen: Heinrich Dieterich, Bd. 1, 26. Stück v. 1803-02-12, S. 249-257. – Vgl. Karl Hahn: „Meine Reisen durch einen Theil der preußischen Staaten, damalige Galli-zien, Schlesien, Mähren, Böhmen, Sachsen und Mecklenburg. – Für die Jugend.“ Bd. 2, Leipzig 1816, Elberfeld: Heinrich Büschler. – Karl Heinrich August Hahn, geb. Zeitz 16.01.1778, gest. Groß-Wanzleben 10.04.1854, 1805 ff. Erzieher des Prinzen Friedrich Wilhelm Heinrich Casimir Georg Carl Maximilian zu Solms-Braunfels, (geb. Triesdorf 30.12.1801, gest. Mödling 12.12.1868) Bd. 2, S. 18: das Werk, „welches damals dem Schlosse Marienburg Bekanntschaft unter den neuern gab, und sein Andenken auf die Nachwelt bringen wird.“; in seiner „Geschichte der zeichnenden Künste“, Bd. 2, Hannover: Hahn 1817, S. 234-235, Anm. d) nennt er sich als Autor der Rezension und verwendet ne-ben Frick noch Baczko und Wedeke; s. Anm. 24. – „Literarischer und artistischer Anzeiger. – Als Beila-ge zum Freymüthigen oder Ernst und Scherz 1804.“ Nr. III, S. (IX), Sp. 1: „Fricks meisterhafte Abbil-dungen“.
„Intelligenzblatt der Allgem. Literatur-Zeitung“ (Bd. 2) Nr. 207 v. Mi 1802-11-10, Sp. 1669 f.
Allgemeine Zeitung Nr. 341 v. Di 1802-12-07, Sp. 1377.
Allgemeine Zeitung Nr. 312 v. Mo 1802-11-08, S. 1258. – Allgemeine Zeitung Nr. 224 v. Fr 1803-08-12, S. 893, Sp. 2: auf dieser Messe gab es kein ähnlich bedeutendes Werk wie das von Frick im letzten Jahr. – Vgl. Andreas Meinecke: Geschichte der preußischen Denkmalpflege 1815 bis 1860. M. e. Einleitung v. Wolfgang Neugebauer: Denkmalpflege und Kulturstaat. (Berlin:) Akademie (2013), = Acta Borussica, Neue Folge, 2. Reihe: Der preußische Kulturstaat in der politischen und sozialen Wirklichkeit, Bd. 4; S. 25, Anm. 77: „Das Betrachten des gotischen Bauwerks wurde zum religiösen Erlebnis.“
J[ohann]. D[ominik]. Fiorillo: „Geschichte der zeichnenden Künste in Deutschland und den vereinigten Niederlanden,“ Bd. 2, Hannover: Hahn 1817, S. 251. – Vgl. Anm. 20. – Vgl. z. B.: Die Mu-sealisierung der Nation. Ein kulturpolitisches Gestaltungsmodell des 19. Jahrhunderts. Im Auftrag von Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften. Hrsg. v. Breuer, Constanze / Holtz, Bär-bel / Kahl, Paul. Berlin u. Boston: Walter de Gruyter (Oldenbourg) 2015. – Teil V: „Nation, Memorial, Architektur“; darin: Werquet, Jan: ‚Zwischen Preußen und Deutschland‘. Die Marienburg und der Kölner Dom als Orte nationaler Identitätsstiftung. (Darin der Abschnitt „Der Wandel der Rezeption des Kölner Doms und der Marienburg um 1800“.) – Eugen Kotte: Die Marienburg in Historiographie und Belletristik des 19. Jahrhunderts. – In: Ulrich Hucker/Eugen Kotte/Christine Vogel (Hrsg.): Die Marienburg. Vom Machtzentrum des Deutschen Ordens zum mitteleuropäischen Erinnerungsort. Paderborn: Schöningh 2013, S. 125-146, hier S. 130; Anm. 506 = „Freimüthige“; in Anm. 509 Max von Schenkendorf als “Friedrich Max“ bezeichnet.
Wedeke: Bemerkungen (Anm. 257) Bd. 2, S. 144.
„Intelligenzblatt der Allgem. Literatur-Zeitung“ (Bd. 2) Nr. 224 v. Sa 1802-12-04, Sp. 1801-1803: Kotzebue und Merkel zeigen neben dem Verleger Johann Daniel Sander (Sp. 1803) das Erscheinen des „Freymüthigen“ an.
„Der Freimüthige, / oder / Berlinische Zeitung für gebildete, unbefangene Leser. / (Mit Kup-fern und Musikblättern. /Herausgegeben / von / A. v. Kotzebue. / [Jg. 1] Berlin, / in Sanders Buch-handlung / 1803. [Heft:] August. Hundert ein und zwanzigstes bis hundert acht und dreißigstes Stück.) (Freitags) Nr. 136 (den 26sten August.) 1803.“ – Im Inhaltsverzeichnis „Uebersicht des Inhalts.“ S. (III), Sp. 2, Zeile 19: „Ein Beispiel von der Zerstörungssucht in Preußen. 541.“ – Hefttitel: „Der Freimüthige, / oder / Berlinische Zeitung für gebildete, unbefangene Leser. / 1803. Nr. 136. / (Frei-tags) (den 26sten August.)“ Seite 541 bis 542, d. i. Seite 1-2 der Nummer. – In der Rubrik: „(I. Charak-teristik von Städten und Ländern.)“ – Diverse Nach- und Teildrucke sind vorhanden. Genannt seien nur: „Miscellen. Friedrich Max von Schenkendorf als Conservator der Marienburg.“ – In: Archiv für Kirchliche Baukunst und Kirchenschmuck, hrsg. v. Theodor Prüfer, 1. Jg., Berlin: Selbstverlag 1876, S. 56, Sp. 1-2: „dem wir die Inhibirung der unter dem Staats-Minister Freiherrn von Schrötter be-reits begonnenen gänzlichen Zerstörung der Marienburg zu verdanken haben:“ – Schmid, Bernhard: Die Denkmalpflege in Westpreußen 1804-1910. Danzig: A. W. Kafemann 1910 = Abhandlungen zur Landeskunde der Provinz Westpreussen H. 14. Max von Schenkendorf S. 3 ff. mit Auszug aus dem Aufsatz. – Riemenschneider, Hartmut: Joseph von Eichendorff und die Denkmalpflege – Zwischen Marienburg und Kölner Dom. Eine Skizze. – In: Eichendorffs Inkognito. Hrsg. v. Konrad Ehlich. Wies-baden: Harrassowitz 1997, S. 29-62, hier S. 52-54. = Studien der Forschungsstelle Ostmitteleuropa an der Universität Dortmund. Hrsg. v. Johannes Hoffmann Bd. 22. – Vgl. Anm. 200.
„Der Freimüthige,“ Nr. 138 v. Di 1803-08-30, S. 552: „Auszug eines Schreibens aus Schmauch in Preußisch=Holland in Ostpreußen.“; „Mein Vater, Kirchen= und Consistorialrath in Königsberg“.
Hennig nach Prof. Christian Gabriel Fischer (1686-1751); Katharina II. (1729-1796; d. i. Sophie Auguste Friederike von Anhalt-Zerbst). – Richtig sicher: Ernst Gljuck, d. i.: Ernst Glück, geb. Wettin 18.05.1654, gest. Moskau 5.05.1705. Vgl. Allgemeine Literatur-Zeitung, Bd. 1, Jan.-März, Nr. 56 v. Mi 1795-02-25, Sp. 447-448: „IV. Catharina I. Kaiserin von Rußland von schwedischer Herkunft übersetzt aus Shering Rosenhane’s Swea Rikes Konunga Längd (Stockholm 1789. gr. 4.)“, s. ebd. S. 138 f. Dies in der Rezension von: Thomas Heinrich Gadebusch: Materialien zur Geschichte und Statistik der Nordi-schen Staaten, besonders Schwedens. 1., 2. Stück, Berlin: Lange 1791-1792.
In dem Subskribentenverzeichnis zu: J[ohann]. G[ottlieb]. Tielke: „Der Feldzug Sr. Durchl. des Herzogs von Würtemberg und Generalleutnants von Platen in Pommern, im Jahre 1761. – Nebst Fortsetzung der Untersuchung der Feldbefestigungs=Kunst nach ihren Grundsätzen und der Erfah-rung, mit Plans [sic]“, Freyberg: Barthel 1784 = „Beyträge zur Kriegs=Kunst und Geschichte der Krieges von 1756. bis 1763. mit Plans und Charten.“ Bd. 5, ist der Regimentsquartiermeister Rache nebst dem Stab des 5 Expl. subskribierenden Marienburger Regiments aufgeführt. – G[eorg]. F[riedrich]. Tem-pelhof (Übers. u. Hrsg.): „Geschichte des siebenjährigen Krieges in Deutschland zwischen dem Könige von Preußen und der Kaiserin Königin mit ihren Alliirten vom General [Henry Humphry Evans] Lloyd [1729-1783].“ Teil 1., Berlin: Johann Friedrich Unger 1783, S. X: Regimentsquartiermeister Rache beim Inf.-Rgt. v. Krockow.
„Litterarischer und artistischer Anzeiger. Beilage zu dem Freimüthigen. – Achtzehntes Blatt.“ S. 72. – Dieses 18. Blatt ist Beilage zu Nr. 174 des „Freimüthigen“ v. Di 1803-11-02; nach dessen S. 696 angefügt.
„Neue Berlinische Monatschrift.“ Bd. 1, „Jänner bis Junius 1804.“, Berlin und Stettin: Friedrich Nicolai 1804, S. 20-38: „Ueber das alte Schloß in Marienburg.“ Da im Text das Jahr 1772 genannt ist, scheiden sicherlich als Verfasser aus: August Ferdinand Triest, kgl. preuß. Reg.-Rat und kurmärk. Baudirektor zu Berlin, 1768-1831. – Ernst Alexander von Tettau (1776-1831), 1798 ff. Rat bei der Re-gierung in Marienwerder; evtl. auch Johann Wilhelm von Tevenar.– „Allgemeine Geographische Ephemeriden.“ Bd. 13, 2. Stück, 1804-02, S. 270: „- N. Berlinische Monatsschrift Januar 1804. S. 20 bis 38. Ueber das alte Schloß in Marienburg. Nachträge und Berichtigungen zu dem Aufsatz im Decem-ber-Hefte der N. Berl. Mon. Schr. 1802. (A. G. E. XI. B. S. 512) für die Special-Topographie von Preußen sehr merkwürdig. (Von den schönen Frikschen [sic] Prospekten dieses Schlosses findet man einige verkleinerte Copien mit einer kurzen Beschreibung in dem disjährigen [sic] Gothaischen Hofkalen-der).“ – Neudruck mit Anm.: Riemenschneider, Hartmut: Joseph von Eichendorff und die Denkmal-pflege (Anm. 27)
„Allgemeine Geographische Ephemeriden.“ Bd. 13, 2. Stück, 1804-02, S. 270.
Wilhelm Ludwig Häbler, 1794 Lehrer an der Marienburger Gelehrtenschule, seit 1802 2. ev. Prediger in ebd., geb. Königsberg 7.12.1768, gest. ebd. 29.12.1841; seine Tochter ehel. Bürgermeister Hüllmann ebd. – Siehe Anm. 35.
Marschall: Das hohe oder rechte Haus der Marienburg (Anm. 10), S. 75 wird Nr. 136 des Frei-müthigen genannt ohne Hinweis auf den Verfasser. Schrötter verlangte eine Untersuchung; „Ob Bohlius [Johann Christian Bohlius, 1743-1810] und Dühring [1763-1807] diese Untersuchung wirklich noch angestellt, oder, da sie selbst am besten wußten, daß Alles, was in jenem Artikel ausgespro-chen, Wort für Wort auf Wahrheit beruhte, also dem Befehle des Ministers in Bezug auf eine öffentli-che Rechtfertigung nicht nachkommen konnten, diese von vornherein aufgegeben haben, geht aus den Akten nicht hervor. Häbler sagt hierüber kurz und bündig: ‚Diese kritische Nachricht ist in den Akten nicht vorhanden aus dem sehr einfachen Grunde, weil die Beschuldigungen buchstäblich Wort für Wort begründet waren; denn […].“
Schmid, Bernhard: Oberpräsident von Schön und die Marienburg. Halle/Saale: Niemeyer 1940 = Schriften der Königsberger Gelehrten Gesellschaft. Geisteswissenschaftliche Klasse. 15./16. Jahr. H. 4 (1939/40), S. 166-272, S. 59-60 bzw. 223-224. Titel: „Minister Freiherr von Schroetter an Geh. Kabi-nettsrat NN., 1803, September 1.“
Carl Ferdinand Dühring (1763-1806).
Vgl. Hermann Eckerdt: Geschichte des Kreises Marienburg. Marienburg: A. Bretschneider 1868, S. 206 f.; S. 207: „Die einstigen Hochmeisterwohnungen wurden zum Proviantamt eingerich-tet.“ – Karl Hahn: Meine Reisen (Anm. 20) Bd. 2, S. 17: „So verwandeln die Zeit und der Mensch das Herrliche, Schöne und Große; jene als Verkünderinn [sic] der Vergänglichkeit, dieser im ängstlichen Aufsuchen des Nutzens – wie der Maulwurf das Beet mit den schönsten Hiazynthen nach einem Re-genwurme durchwühlt.“
Vgl. Raumer, Kurt v.: Schrötter und Schön. [Vortrag von 1940-11.] – In: Altpreußische For-schungen 18, 1941, H. 1, S. 117-155. S. 131, Anm. 42 zu Gillys Einfluss.
Kaufmann, [Paul:] Der Dichter Max von Schenkendorf und die Rheinlande. – In: Kölnische Volkszeitung Nr. 656 v. 1929-09-18, S. 7.
Vgl. z. B. Dobry, Artur: 200 Jahre Restaurierung des Schlosses Marienburg (Anm. 11).
Marschall: Das hohe oder rechte Haus der Marienburg (Anm. 10) S. 75 nennt den Autor nicht. Vgl. Anm. 56.
Karl Hahn: Meine Reisen (Anm. 20) Bd. 2, S. 25 ff. bestätigt noch die Zerstörungen; ebd. S. 35, 37.
Ebd. S. 79, Sp. 2: zum Aufsatz Max von Schenkendorfs: „leider zu früh“ verstorben, „ein Sohn Preußens“.
„Göttingische gelehrte Anzeigen unter der Aufsicht der königl. Gesellschaft der Wissenschaf-ten.“ 194. Stück v. 1808-12-03, S. 1930 in einer Rezension von Rudolph Zacharias Becker (Hrsg.): Holz-schnitte alter deutscher Meister in den Original-Platten gesammelt v. Hans Albrecht von Derschau, als ein Beytrag zur Kunstgeschichte hrsg. und mit einer Abhandlung über die Holzschneidekunst und deren Schicksale begleitet. Mit einem französischen Text zur Seite. 1. u. 2. Lieferung; Bd. 1-2, 363 Holzschnitte auf 123 Tafeln. Gotha: Becker 1808. = Gravures en bois des anciens maîtres allemands. – Siehe dazu [Karl August] Böttiger in: Zeitung für die elegante Welt Nr. 21 v. Mo 1809-01-30, Sp. 165-166, der Schenkendorf ebenfalls nicht nennt.
Jean-Philippe Graffenauer (geb. Straßburg 27.06.1775, gest. ebd. 29.03. 1838) Militärarzt der Grande Armée von 1805 bis 1808, was ihm u. a. Gelegenheit zur Erforschung der damals noch wenig bekannten Natur der Ostseeküste gab. – In seinem 15. Brief aus Königsberg, 1807-07; S. 151 ff. bzw. in der franz. Ausgabe S. 162 ff.
Lettres écrites en Allemagne, en Prusse et en Pologne, dans les années 1805, 6, 7 et 8; conte-nant: des recherches statistiques, historiques, littéraires, physiques et médicales; Avec des détails sur les monumens publics […]. Paris: Amand König und Straßburg 1809. – Deutsch: Meine Berufsreisen durch Deutschland, Preußen und das Herzogthum Warschau, in den Jahren 1805, 1806, 1807 und 1808. Von J. P. Graffenaur, Doktor der Arzneygelahrtheit, vormaligem bey der großen französischen Armee, mehrerer gelehrten Gesellschaften Mitgliede. - Aus dem Französischen übersetzt. Chemnitz: Carl Maucke 1811..
GRAFFENAUER: Reise S. 156, in der franz. Ausgabe S. 167.
[Duisburg, Friedrich Carl Gottlieb:] Gemälde von Danzig, nebst Bemerkungen auf einer Reise von Danzig nach Königsberg.-Eine nothwendige Beilage zu der Skizze von Danzig. Berlin und Leipzig 1809, S. 176.
Schöler, Johann Georg Jakob (1793-1865): Das Schloß Marienburg, ein Brief an den Herrn Hof-rath [Friedrich] Jacobs [1764-1847] in Gotha. Berlin: G[eorg]. [Ernst] Reimer 1819.
„Das Schloß Marienburg in Westpreussen. Eine geschichtliche Darstellung.“ Berlin: Christiani 1819.
Johann Gustav Gottlieb Büsching: Das Schlos [sic] der deutschen Ritter zu Marienburg. Berlin: Duncker und Humblot 1823.
Ergänzungsblätter zur Jenaischen Allgemeinen Literatur-Zeitung Nr. 17, 1820, Sp. 133-135. – Dies als ergänzter Nachdruck im „Kunst=Blatt. [zum Morgenblatt für gebildete Stände] Nr. 2, v. Do 1820-01-06, S. 6 f.
[Theodor Friedrich] Kniewel (1783-1859): Das Ritterschloß Marienburg in Westpreußen. (Bruchstücke aus der Beschreibung eines Festes, das am 30. April zur Feyer der Wiederherstellung dieses merkwürdigen Gebäudes an Ort und Stelle gegeben ward.) – In: Morgenblatt für gebildete Stände Nr. 189 v. Sa 1818-08-08, S. (753)-754; mit Fortsetzungen bis Nr. 195 v. Sa 1818-08-15, S. 779.
[Ludwig Kasimir von Auer (1788-1837):] Kriegsgeschichtliche Denkwürdigkeiten des Ordens-Haupthauses und der Stadt Marienburg Westpreußen. Zum Besten des Wiederherstellungsbau’s der hochmeisterlichen Burg. Danzig: Wilhelm Theodor Lohde 1824.
Joseph Freiherr v. Eichendorff: Die Wiederherstellung des Schlosses der deutschen Ordensrit-ter zu Marienburg. Mit einem Grundriß der alten Marienburg. Berlin: Alexander Duncker in Comm. 1844, S. 80: „ein scharfrügender, von Max von Schenkendorf verfaßter Aufsatz“; mit Nennung der Nr. des Freimüthigen. – Vgl. Riemen, Alfred: Der Deutsche Orden in Eichendorffs Sicht. – In: Beiträge zur Geschichte des Deutschen Ordens Bd. 2 hrsg. v. Udo Arnold. Marburg: Elwert 1993, S. 151-182. = Quellen und Studien zur Geschichte des deutschen Ordens. Bd. 49 = Veröffentlichungen der Interna-tionalen Historischen Kommission zur Erforschung des Deutschen Ordens Bd. 5 hrsg. v. Udo Arnold; und passim.
Ernst August Hagen geb. Königsberg 12.04.1797, gest. ebd. 15.02.1880.
Noch 1886 heißt es in dem Aufsatz von I[gnaz]. Jastrow: Die Marienburg. Ein ostdeutsches Denkmal. – In: Nord und Süd. Eine deutsche Monatsschrift hrsg. v. Paul Lindau, Breslau: S. Schottla-ender 1886, Bd. 39, S. 166-182, S. 172 in Anm. *): „Er gilt wenigstens als Verfasser des Artikels“.
Gedichte 1862, S. XIX: Tagesreisen führten ihn „nach Marienburg“; 1863, S. 13 f.; S. 131: „wir besitzen aus dieser Zeit einen bemerkenswerthen Aufsatz von seiner Feder“.
- Hagen (Hrsg.): Neue Preußische Provinzial=Blätter. Bd. 11, Jan.-Juni, Königsberg: Tag & Koch 1851, S. 7: „aber ein Aufsatz Max von Schenkendorfs brachte mitten im Abbruch selbst die Büreaucratie auf den Weg der Reaktion.“ – W[ilhelm]. Lübke: Acht Tage in Preußen. – In: F(riedrich). Eggers (Red.): Deutsches Kunstblatt, Jg. 8, Nr. 18 v. 1856-05-01, S. 151-155; hier S. 152, Sp. 1: „Max von Schenkendorf erhob zuerst seine Stimme zum Schutze der ehrwürdigen Ueberreste“. – Max Ro-senheyn: Die Marienburg, das Haupthaus der deutschen Ordens=Ritter. Für Besucher derselben be-schrieben. Leipzig: J. J. Weber 1858, S. 32: Wiederaufbau durch Max von Schenkendorf „im J. 1806“ angeregt. Vgl. Anm. 42.
Hagen, [Ernst] A[ugust].: Die Deutsche Kunst in unserem Jahrhundert. – Eine Reihe von Vorle-sungen mit erläuternden Beischriften. Tl. 1. Berlin: Heinrich Schindler 1857, S. 275 „Beischriften.“ hier Nr. 62, 21 Zeilen des Textes folgen.
Zur Schreibweise des Namens vgl. Mertens, Erich: Die Familien von Schencken-dorff/Schenkendorf. Ein Beitrag zur Geschichte des Dichters Max von Schenkendorf. (Zu dessen 200. Geburtstag am 11. Dezember 1983.) – In: Altpreußische Geschlechterkunde. Blätter des Vereins für Familienforschung in Ost-und Westpreußen. Neue Folge. 31. Jg., 1983, Bd. 14, S. 245-276; ders.: Die Familien von Schenckendorff/Schenkendorf. Ergänzungen und Neues aus der Sammlung König und dem Gerlach-Archiv. Die Stammbücher des Dichters von 1805 bis 1813 und von 1813 bis 1817. –In: ebd. NF 37. Jg., 1989, Bd. 19, S. 273-283. – Anm. 61.
(Schön, Hermann Theodor von:) Aus den Papieren des Ministers und Burggrafen von Marien-burg Theodor von Schön. Tl. 1-3 (Bd. 1-6) Halle a/S.: Lippert’sche Buchhandlung (Max Niemeyer). Berlin: Franz Duncker. Berlin. Verlag von Leonhard Simion. 1875-1883, Bd. 1 Halle/Saale: Lippert (Max Niemeyer) 1875, S. 53. – Carl Diesch in (Warda, Arthur [ab Bd. 4,2:] und Carl Diesch (Hrsg.):) Briefe an und von Johann George Scheffner. München u. Leipzig: Duncker & Humblot 1916-1938, Bd. 5, S. 227: „Die große Veröffentlichung seines Nachlasses [...] ist höchst anfechtbar und erweist dem Andenken des trotz mancher Schattenseiten sehr verdienstvollen Mannes einen schlechten Dienst.“
OAMDG