immatrikulierte sich am 1788-08-25 an der Universität Marburg. Er hatte ein Empfehlungsschreiben an Jung-Stilling von seinem Onkel Christian Gundlach in Kreuznach bei sich.

 

Johann Gundlach war Sohn des verstorbenen Philipp Gundlach und geb. in Allendorf an der Werra 10.12.1763, er starb in Marburg 1819-02-16.

 

Kaum hatte er sich in Marburg immatrikuliert, da wollte man ihn zum Militärdienst einziehen. Nun setzte sich Jung-Stilling für ihn ein. Man bescheinigte Gundlach ein stilles und fleißiges Leben und machte auf die große Zufriedenheit der Studenten mit seinem Unterricht aufmerksam. Jung-Stilling bezeichnete ihn in einem ungedruckten Brief als „sehr geschickten Maler und Zeichner“ und als „sehr guten Lehrer“.

 

Von 1788 bis 1791 erteilte er Zeichenunterricht in Marburg. In dieser Zeit porträtierte Gundlach Jung-Stilling und auch den Kurprinzen Wilhelm. Letzteres Bild, gestochen von Egid Ver(h)elst (geb. Ettal 25.08.1733, gest. München 1818), steht vor Jung-Stillings „Grundlehre der Staatswirthschaft ein Elementarbuch für Regentensöhne und alle, die sich dem Dienst des Staats und der Gelehrsamkeit widmen wollen.“

 

Als „Gundlach, Privatlehrer der Physik und Mathematik zu Cassel“ subskribierte er ein Exemplar von „Johannes Schaub: Physikalisch-mineralogisch bergmännische Beschreibung des Meissners: eines Merkwürdigen Basalt- und Steinkohlengebirges in Hessen, auf Kosten im Verlag des Verfassers, 1799“. Mit dieser Beifügung wird er auch 1803 aufgelistet unter den „Characterisirte[n] Personen“ im „Kur-hessischer Staats- und Adreß-Kalender“. Auch soll er Lehrer am Lyzeum und der Berg-Alumnen-Institut von Justi in Kassel gewesen sein.

 

Mit dem Zeichenunterricht finanzierte Gundlach sein Studium, nach dessen Abschluß er als Lehrer des Bergbaus und Forstwesens nach Kreuznach, Hamburg und Kassel ging. 1803 wurde er zum Professor ernannt und 1808 nach Marburg versetzt. – Gundlach hatte aus seiner Ehe mit NN fünf Kinder, darunter Johann Christoph Gundlach. (geb. 17.07.1810), der in Kuba ein bekannter Zoologe wurde.

 

Bekannt waren bisher anscheinend nur die beiden oben genannten Arbeiten von Johann Gundlach. Das Bild Jung-Stillings erschien zuerst 1794, dann in zweiter Auflage 1803 in der Enzyklpädie von Krünitz. (Vgl. zu weiteren Porträts hier.) Jung-Stilling hielt es am 1. März 1789 für „vortrefflich gerathen“(Edition Schwinge S. 138). Am 1790-08-10 benutzt er dieses Bild für ein Stammbuchblatt (nicht in der Edition Schwinge; vgl. hier).

 

Ein weiteres Bild ist dem Werk Gundlachs hinzuzufügen. Es erschien 1790:
 

 

Unterhalb der Titelvignette findet sich die Angabe des Zeichners:

 
Gundlach del.            Nußbigel sculps.

 

(Nussbiegel, Johann (geb. Nürnberg 6.12.1750, gest. [nach] 1829; auch Nußbiegel oder Nusbiegel).