Jean Baptist Rousseau

Siehe für seine Bemühungen um die Herausgabe der Werke Max von Schenkendorfs hier und für die Ausgaben nach 1832 auch hier

 1823 gab Rousseau die « Lieder vom Kölner Dome“ heraus. Es sind darin Texte u. a. von Smets, Zacharias Werner und der Erstdruck S. 31 von Heinrich Heines „Der Gruß des Engels“ enthalten. Zwei Gedichte Max von Schenkendorfs befinden sich in dieser Ausgabe: Vor dem Dom und Der Dom zu Köln.

 

 Im Jahr 1821 begann Rousseau mit der Herausgabe seines „Westdeutschen Musenalmanachs“, in dessen Jahrgang für 1824 (nach Int.-Bl. Ztg f. d. eleg, Welt Nr. 6 v. So 1824-04-17 bereits erschienen) sich ebenfalls „Reliquien“ Max von Schenkendorf aus den Christlichen Gedichten befinden.

 

 Bereits im Jahr 1823 publizierte Rousseau seine „Gedichte“ und gedachte darin Max von Schenkendorfs mit einem Gedicht, das Friedrich Adolf Beck (1801-1853) in seinen „Rheinischen Lebensbildern“ ohne Quellenangabe nach einem Hinweis auf die Widmungsgedichte von Fouqué und Schreiber (gering geändert) nachdruckt:

 

 44.

 Teutscher Jugend

 Todtenopfer für Maximilian v. Schenkendorf.

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 So tretet denn in Trauer,

 Mit tiefgewegtem Sinn

 Und heil’ger Ahnung Schauer

 Zur theuern Stätte hin:

 Hier schläft der vielgetreue,

 Der teutsche, fromme Held,

 Der mit des Liedes Weihe,

 Uns oft das Herz geschwellt.

 

 Er hat uns stets gewiesen

 Zu deutscher Sitt’ und Art,

 Den Bauernstand gepriesen

 Und Mühen stolz und hart,

 Half Zwingherrnmacht zerstören,

 Stürzt’ Herrentempel ein,

 Und hob zu neuen Ehren

 Den alten deutschen Rhein.

 

 Doch musst’ er früh erliegen

 Des Leibes Druck und Noth,

 Nicht sollt’ er fall’n in Siegen

 Den edlen Heldentod:

 Mit Jubel sollt’ er sehen

 Den Rhein, nun wieder frei,

 Und Teutschland auferstehen

 Aus Schmach und Drängerei.

 

 Er schwur: wenn Alle weichen,

 So hange ich doch treu

 An treuen Gotteszeichen,

 Daß Teutschland werde frei. -

 Dieß Wort lasst uns bewahren

 Als heil’gen Stab und Hort,

 Wenn Satan’s Höllenschaaren

 Bedrängen uns sofort.

 

 So lang der Rhein die Fluten

 Dem Meere zu ergießt,

 Wird dieses Grab er huthen,

 Von jedem hochbebegrüßt;

 So lange im Eichendome

 Die teutschen Stürme wehn,

 Soll hier am heilgen Strome

 Das Kreuzschwert herrlich stehn.

 

 So wollen wir denn treten

 Zum Grab voll Himmelslust,

 Entzückt zu Gotte beten

 Aus tiefster, frömmster Brust

 Um Geistesfreiheit, Ehre

 Für Vaterland und Recht,

 Was sich an uns bewähre

 In Kräften ungeschwächt.

  

 Siehe:

 Stadtarchiv Aachen, Sign.: Atg II 19:

 Brief v. 1865-10-17 an R. Kantzner; bittet um Subskription seiner „Gedichte“ von 1866.

 

 Literatur:

 Gotzen, Joseph: Johann Baptist Rousseaus „fünfzigjähriges Dichter-Jubiläum“. Zugleich ein Beitrag des literarischen Lebens am Rhein in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. – In: Jahrbuch des Kölnischen Geschichtsvereins 6/7, 1925, S. 107-140.