Nicht ohne Interesse ist auch ein Blick auf Jung-Stillings Sprache, zu der es einige Untersuchungen gibt.
 
Man siehe z. B. die ungedruckte Arbeit von Reinhard Günther aus dem Jahr 1958 sowie:
Hans Grellmann. Die Technik der empfindsamen Erziehungsromane Jung-Stillings. Ein Beitrag zur Empfindsamkeit und Aufklärung. Neu hrsg. u. m. Vorwort, Dokumenten u. Anm. versehen von Erich Mertens. Kreuztal: verlag die wielandschmiede (1993. - ISBN 3-925498-46-X.) [343 S., 13 Abb.
 
Leo Reidel: Goethes Anteil an Jung-Stillings "Jugend". Neu hrsg. u. bearb. v. Erich Mertens. Siegen: Herder-Bibliothek 1994, = Schriften der J.-G.-Herder-Bibliothek Siegerland e. V. Bd. 29
(besonders zur Sprache des Siegerlandes mit den 44 Zitationen aus den Werken Jung-Stillings im "Siegerländer Wörterbuch", 2. Aufl. 1968)
 
und
 
August Langen: Der Wortschatz des deutschen Pietismus. 2., erg. Aufl. Tübingen: Niemeyer 1968. (1. Aufl. 1954.)
 
Verwiesen sei auf die Register zum "Heimweh"-Roman.
 
 
 

Eine Lektüre dieses Werks von Langen ergab die folgenden zu berücksichtigenden Stichwörter:

 
 
„reizend“ Leben I, 58: die Naturschönheiten sind so (ähnlich wie bei La Roche: Sternheim).
Abgeschiedenheit: VÖMEL: Briefe 149.
abhänglich, abhängig: VÖMEL: Briefe 152
Abhänglichkeit (von Gott)
Abhänglichkeit (von Gott): Leben I, 156, II, 29, 65, 145, 163, 183
Abkehr, abkehren (weltlich)
Abkehr, abkehren: weltlich Leben I, 229.
absterben
absterben (schon biblisch; vgl. Büchner a.a.O.): Leben I, 47
abziehen (weltlich)
abziehen: in weltlicher Bedeutung Leben I, 124.
auffahren
auffahren: Leben I, 245.
aufheitern (der üblicher pietistische Terminus)
aufheitern (der üblicher pietistische Terminus): säkularisiert bei Stilling Leben I, 63, 192 f., 265; II, 46, 73; jedoch schimmert hier die religiöse Herkunft noch durch; vgl. auch Heimweh I, 142, II, 46, III, 133.
Aufschluß (rein weltlicher Gebrauch)
Aufschluß: rein weltlicher Gebrauch beim Leben I, 57; Heimweh I, 211, 255 f.; VÖMEL: Briefe 11
Aufschwung
Aufschwung: Leben II, 21: weltlich als Aufschwung in äußerer Lebenslage
auftauen
auftauen: weltlich bei Leben I, 272, II, 40.
aufwärtsschwingen: Heimweh I, 131.
aufwärtssteigen: Heimweh III, 99 (Gedanken steigen zu Gott)
ausbrechen
ausbrechen: Leben II, 42
ausleeren: VÖMEL: Briefe 139 (weltlich)
ausschütten (Herz usw.)
ausschütten (Herz usw.) [Vorbild: 1. Sam. 1, 15]: Leben I, 66
ausströmen
ausströmen: Leben I, 293
begabt: weltlich gebraucht VÖMEL: Briefe 144 f.: Mädchen ist begabt.
beruhigen, erquicken
beruhigen, erquicken: Leben I, 165 (nachdem ihm Gott in die Seele gesprochen hat), II, 36 (beim Gebet)
Beschaulichkeit: erst vereinzelt vorkommend im Heimweh IV, 136
beugsam
beugsam: Leben I, 51.
bewegen, regen, rühren
bewegen, regen, rühren: Leben II, 109 „aufregen“ vom heiligen Geist; „Anregung“ (nach Lk 2, 27 ?), nach Langen in seinem Material selten: Leben II, 118: Spruchbüchlein regt an.
Blick: VÖMEL: Briefe 66.
Blitz, blitzen
Blitz, blitzen: Leben I, 224 f.
Die Stillen im Lande (Psalm 35, 20): Heimweh IV, 2.
Drang und Trieb
Drang und Trieb
durch Mark und Bein gehen
durch Mark und Bein gehen: passim im Leben
durch und durch: schon im weltlichen Gebrauch Heimweh I, 133 (von den Ermahnungen einer Sterbenden, die durch und durch gehen)
durchdringen
durchdringen: (von Schauer, Freude, Angst usw. durch die Seele) weltlich gebraucht bei Stilling passim.
durchsäuern: Heimweh I, 270
durchströmen: halb weltlich gebraucht Heimweh I, 187, II, 262; IV, 10, 63.
durchwehen
durchwehen: allgemein von erhabenen Gefühlen gebraucht Leben II, 123, 243, Heimweh I, 239, III, 213; IV, 205.
Eigenheit: VÖMEL: Briefe 135, 136, 139, E 380
Eigensinn, eigensinnig: „selten und spät belegt“ VÖMEL: Briefe 103 LANGEN: Wortschatz 113: „(erst 1801!)“
einätzen (weltlich)
einätzen: weltlich Leben II, 218.
einflößen
einflößen: verweltlicht beim Heimweh I, 274; III, 124, 215; im Leben passim.
Einfluß: hier als entsprechendes Fremdwort Influenz wird selten und nicht vom göttlichen Wirken gebraucht; so bei VÖMEL: Briefe 43
eingekehrt: VÖMEL: Briefe 137
eingezogen
eingezogen: im weltlichen Sinn Heimweh I, 194; Leben , 59, II, 80.
Einkehr: Heimweh IV, 141.
einprägen: weltlicher Gebrauch im Spätpietismus Heimweh IV, 73 (Landschaft); ebd. I, 226, II, 131; III, 237 f.
Empordrang
Empordrang: Leben II, 10
emporfliegen
emporfliegen: Leben I, 285.
emporflügeln: Heimweh IV, 174
emporheben, emporerheben
emporheben, emporerheben: Leben I, 15 (von Freude emporgehoben)
emporschweben: Heimweh I, 67
emporschwingen
emporschwingen: Heimweh I, 15, II, 94, Leben II, 37, 103
emporsteigen: Heimweh I, 122
emporstöhnen: Heimweh I, 53
emportreiben
emportreiben: Leben I, 304
entgegenfliegen: LANGEN: Wortschatz 197: gebraucht Stilling „rein körperlich, vom eiligen Entgegenlaufen zweier Menschen“ Leben I, 282, Heimweh II, 26; „aber auch übertragen“ (Heimweh III, 31: Geist fliegt); „Er überträgt die Zusammensetzungen auch schon auf das Naturgefühl. Die Vögel singen der Sonne entgegen (Heimweh IV, 179), die Blumen duften (Heimweh III, 93, IV, 62) den Kommenden entgegen.“
entgegenjauchzen: Heimweh II, 50 (ein junger Fürst, dem alles entgegenjauchzt)
entgegenlächeln: „Erst unter Klopstocks Einfluß bei Stilling, Heimweh I, 67“.
entgegenquellen (verweltlicht)
entgegenquellen: Leben II, 73 verweltlicht.
entgegenschwingen: wohl unter Klopstocks Einfluß vereinzelt bei Stilling Heimweh II, 126.
entgegenwallen (verweltlicht)
entgegenwallen: verweltlicht Leben II, 73, Heimweh II, 89; III, 192.
entzücken (weltlich)
entzücken: weltlich im Leben (passim)
Entzückung: Heimweh IV, 85
ergeben
ergeben: Leben häufig, LANGEN: Wortschatz 214: „also wieder in der Nähe des Quietismus.“
ergießen
ergießen, sich: Heimweh III, 123 u. a.
ergreifen, fassen: VÖMEL: Briefe 167: sind von Gnade ergriffen; ebenso Heimweh I, 146 f., wo im Anschluß an Jes 35, 10 der Mensch durch Freude, Schmerz usw. ergriffen wird.
erhaben, Erhabenheit
erhaben, Erhabenheit: (schon biblisch als Beiwort Gottes; zählt aber nicht zu den bezeichnenden Ausdrücken des pietistischen Schrifttums, eher später; Leben I, 113, Heimweh I, 172, II, 137. LANGEN: Wortschatz 201: „Die bekannte Verwendung bei Klopstock, von dem Stilling sicherlich abhängt, ist also nicht auf [S. 202:] pietistischen Einfluß zurückzuführen.“
Erhebung
Erhebung: Leben I, 9
Erquickung
Erquickung: VÖMEL: Briefe 171 (1816) „fühlbare Erquickungen habe ich nie“; ebenso in religiöser und weltlicher Bedeutung passim im Leben.
erweckt
erweckt: Leben I, 195; ebd. 175 „offenes Gesicht erweckte den Greis zu erzählen“ zeigt schon die Verweltlichung des Komplexes
erweitern
erweitern: weltlich Leben passim
Feuer-Komposita
Feuer-Komposita: Leben II, 42 (Feuertaufe, nach Mt 3, 11)
Feuerofen: Stilling an Lavater Br. 53
fließen
fließen: weltlich gebraucht Leben I, 226, 310, VÖMEL: Briefe 45, 163 f.
flößen, Gott in die Seele: Heimweh I, 106, II, 18
Gängelband: Heimweh IV, 92 f.
gebeugt
gebeugt: Leben I, 293, II, 43.
gefühlig
gefühlig: Leben I, 37, 61, II, 252
Gelindigkeit, Lindigkeit
Gelindigkeit, Lindigkeit: Leben II, 61
gemütlich: Stilling 1797 an Lavater (Brief 21)
geschmeidig, schmeidig
geschmeidig, schmeidig: Leben II, 10; I, 271.
gießen, Gott in die Seele
gießen, Gott in die Seele: Heimweh III, 23, Leben II, 19, 62
Glimmender Docht: Heimweh IV, 255
Gnadenblick: Heimweh I, 114 überträgt ähnlich wie bei Eichendorff (dort „Liebesblick“) den Ausdruck bei der Schilderung des Sonnenaufgangs auf das Naturgefühl.
Gold im Feuer
Gold im Feuer: Leben I, 156, 169; II, 116, 145 f.; Heimweh II, 27.
Gott als Schmelzer
Gott als Schmelzer: (vgl. Bibel; siehe Büchner: Geflügelte Worte): Leben II, 22; VÖMEL: Briefe 50, 67; Heimweh II, 4
Gott suchen: (suchende Seelen / suchende Herzen) VÖMEL: Briefe 126.
Grund
Grund; Unio mystica im Grund: religiös und verweltlicht; LANGEN: Wortschatz 169: „Auch die Belegstellen aus Stillings Lb. sind von beiderlei Art. Neben rein religiös-pietistischer Sinngebung steht der Übergang zu weltlichem Gebrauch, so z. B. wenn der Verfasser (I, 310) den Vorwurf des Ehrgeizes von sich abwehrt: ‘im Grunde aber war dieser Zug in seiner Seele nicht.’„
Grundtrieb
Grundtrieb: Leben I, 132, 213, II, 125, 146, 187, 208; LANGEN: Wortschatz 170: „und oft, entsprechend Jungs Überzeugung von der Führung Gottes überwiegend mit religiösem Akzent).“
Heimweh
Heimweh: LANGEN: Wortschatz 138: „Am bekanntesten wurde der religiöse Terminus dann wohl durch Jung-Stillings Roman von 1794 (vgl. dort I, 1, 2, 6, 10, auch die Bildung ‘heimwehkrank’ I, 14, 54, II Vorrede S. IV, S. 277, vgl. ferner Stillings Lb. II, 120, 122 f., 228.“
heiter
heiter: = typische Eigenschaft der geprüften Seelen: der weltliche Gebrauch liegt aber nahe und besteht gern; Leben passim.
Heiterkeit
Heiterkeit: Leben II, 96: Selma rüstet sich zum Tode. Ebd. häufig im weltlichen Gebrauch.
heitern: (Simplex statt üblichem Kompositum) bei Stilling weltlich gebraucht Heimweh III, 170, IV, 274.
herumholen (Hiob 33, 30) VÖLMEL: Briefe 3, Stilling an Lavater: er wurde herumgeholt, er wurde Christ.
Herzensfreund
Herzensfreund: Leben I, 236, 299
himmelanstreben: Heimweh IV, 181
hinaufadeln: Heimweh III, 32; VÖMEL: Briefe 68
hineinschmelzen
hineinschmelzen: Leben I, 314.
hingeben: VÖMEL: Briefe 133 (1799)
hinreißen (nach Hiob 27, 8; im Sinne eines unerarteten Strafgericht Gottes) verweltlicht Leben II, 130 (hinreißender Kanzelredner); ähnlich Heimweh IV, 82, I, 143, 208, 232 und passim bei ihm.
hinsinken: Heimweh III, 30
Hoher Mut: Heimweh I, 181 negativ = Hochmut; im positiven Sinn ebd. I, 182, II, 165, III, 28.
in sich gekehrt
in sich gekehrt: Leben I, 190, Heimweh III, 156.
innig (adverbial)
innig (adverbial): VÖMEL: Briefe 76, 127. - LANGEN: Wortschatz 160: „Für den modischen Gebrauch des Wortes im späten 18. Jahrhundert vgl. etwa Stilling Lb., z. B. I, 18, 57, 89, 100, 118, 127 und oft.“
läutern
läutern: Leben I, 156; VÖMEL: Briefe 72
Läuterung
Läuterung: Leben I, 184, 310, 233.
Leere (des Herzens)
Leere (des Herzens): Leben I, 210; Leben I, 222: weltlich
losmachen: Heimweh IV, 141
Loswurzelung: Heimweh II, 1.
Magnet: weltlich im Heimweh II, 16, III, 31, 123
Magnetnadel
Magnetnadel: Leben I, 142.
Melancholie: häufig in der Empfindsamkeit ohne Zusammenhang mit dem religiösen Gebrauch, so oft im Leben (auch in La Roche: Sternheim, Miller: Siegwart).
Mittelpunkt: Heimweh II, 94
Nach Hause: Heimweh I, 20, 228, I, 14. Der Roman war Lieblingsbuch des Novalis.
nackt: VÖMEL: Briefe 149, 165.
Niedergeschlagenheit: Leben I, 100 „mit interessanter Übertragung auf das Naturgefühl“ (LANGEN: Wortschatz S. 77). An dieser Stelle ist auch der Begriff „Eindrücke“ pietistisch.
niederschlagen: weltlicher Gebrauch Heimweh II, 96, III, 193.
offen: (weltlich:) Heimweh IV, 232
offenherzig
offenherzig: Leben I, 279, Heimweh IV, 115, 231
öffnen
öffnen: Leben II, 59 von Eheleuten
Quelle
Quelle: (verblaßter Gebrauch:) Leben I, 47, 48, 132, 154 u. ö.
reizend
Sabbatruhe: Heimweh III, 156
Sabbatstille: Heimweh IV, 134, I, 6; Leben I, 109; [vgl. auch den Brief der Tochter an Schenkendorf Karfreitag 1817.]
salbungsvoll: VÖMEL: Briefe 133 (1799) die Sache auseinandersetzen
Sammlung: Heimweh IV, 234 (= spätpietistisch); Heimweh I, 254
sanft und still: Heimweh IV, 95
schmelzen: im Pietismus abgeleitet vom Schmelzen des Goldes und dem des Wachses; Ursprung ist biblisch (siehe Büchner a.a.O.) VÖMEL: Briefe 66, Heimweh II, 129
Schmelzofen, Ofen des Elends
Schmelzofen: Ofen des Elends: Leben III, 57; VÖMEL: Briefe 4, 52 („Tiegel“), 67 („Test“), 50 („Schmelzherd“)
schwimmen
schwimmen: verweltlicht und verblaßt Leben I, 152, 203, 220, 232, II, 27
Schwung der Seele
Schwung der Seele: Leben I, 242.
Seelenaufschwung: LANGEN: Wortschatz 209: „Als Beispiel geben wir einige zu der hier behandelten Wortgruppe gehörige Stellen aus Jung-Stillings ‘Heimweh’ (vgl. dazu meinen Aufsatz ZfdPh 70, 1949, bes. S. 301). Hier spricht der Verfasser, der sprachlich aus dem Pietismus und Klopstocks Dichtung herauswächst, etwa (I, 15) vom Wald, der die Berge steil und hoch ‘hinansteigt’, oder es heißt: ‘dunkle Wälder lagen die langen und breiten Bergrücken hinauf, hinter welche die blauen Felsengipfel himelan strebten’. Ein Berg ‘bohrt’ sich (IV, 181) durch die Wolken, oder (IV, 186): ‘dann lief eine schroffe Felsengräte schief den Berg hinauf, die von Ferne wie eine schwarze Linie aussah, und wo also kein Schnee lag’. In solchen Bildungen, die natürlich nur Andeutungen sein können, lebt in der Seelenlandschaft des späten Jahrhunderts die Erinnerung an ursprünglich religiöse Sprachmittel.“
Seelenfreund
Seelenfreund: Leben II, 38
Seelengestalt: VÖMEL: Briefe 149: „meine innere Seelengestalt ist folgende“
Seelenruhe: LANGEN: Wortschatz 184 f.: „Beispiel für den Spätpietismus: Stil- [S. 185:] ling, Heimweh II, 177: ‘kennst du das göttliche Element - worin es den seligen Geistern so wohl ist? - es heißt Friede oder Seelenruhe; eine Ruhe, in welcher sie am thätigsten ist.’ Ebd. I, 46: ‘Auf dem abgehärmten und ausgezehrten Gesicht thronte in den Ruinen der Schönheit Seelenruhe’.“
Seelenzentrum: VÖMEL: Briefe 163 (1813)
sich durcharbeiten: Heimweh II, 92
sich durchkämpfen
sich durchkämpfen: weltlich bei Stilling passim
sich durchringen: Heimweh I, 26
sich zuschließen, Sinne verriegelt, sich vor Gott verschließen
sich zuschließen, Sinne verriegelt, sich vor Gott verschließen: Leben I, 189, 177
Sorgfalt, sorgfältig, Sorgfältigkeit
Sorgfalt, sorgfältig, Sorgfältigkeit: Leben I, 216.
spüren
spüren: Leben I, 214, II, 153, 210
strömen
strömen: Leben II, 76, 102, Heimweh I, 114
Tändelei
Tändelei: Leben II, 74 in moralisierendem Sinne gebraucht.
Tropfen am Eimer: Jes. 40, 15 u. a. Klopstock: Frühlingsfeier
überfallen
überfallen: LANGEN: Wortschatz 126: „Vielleicht ist auch dieser Ausdruck bezeichnend für die pietistische Grundhaltung der Passivität: das ‘Überfallenwerden’ von einer fast unentrinnbaren Macht. So bedient sich bei der späteren Verweltlichung gerade der Quietist Jung-Stilling gern des Wortes, z. B. Lb. I, 243, 270, II, 175, 207 u. a., Heimweh IV, 185, 234.“
überfließen
überfließen: weltlich typisch Leben I, 130, I, 272; LANGEN: Wortschatz 331: zählt wie die ganze Wassermetaphorik später zum typischen psychologischen Wortschatz der Empfindsamkeit, der sich schnell abnützt. Beispielhaft bei Jung-Stilling: ü. von Empfindung, Dank, Mitleid, Freude, Liebe usw.“
Übergabe: Heimweh II, 53
übergeben, sich Gott: Heimweh II, 258
überlassen
überlassen: Leben I, 89, 103
überströmen: Heimweh II, 126; I, 118
Umgang, umgehen (mit Gott)
Umgang, umgehen (mit Gott): Heimweh II, 131, Leben I, 74
Unart, unartig: VÖMEL: Briefe 146; 104 f.
unaussprechlich
unaussprechlich: Leben I, 222, 86, große Zahl der Belege
unlauter, Unlauterkeit
unlauter, Unlauterkeit: Leben II, 42.
unlauter, Unlauterkeit: VÖMEL: Briefe 186.
unwiedergeboren
unwiedergeboren: Leben I, 261.
vergehen
vergehen: Leben I, 129; vor Wehmut II, 117; vor Jammer I, 289
vernichten, vernichtigen: VÖMEL: Briefe 152: Lavater an Stilling ebd. 20.
vertraulich
vertraulich: Leben I, 56
verwirren, Verwirrung
verwirren, Verwirrung: Leben II, 60, 95, Heimweh I, 102.
Wasser geht an die Seele
Wasser geht an die Seele: passim im Leben
Weltkind: Kl 16, 8 ist die Quelle; LANGEN: Wortschatz 118: „Goethes bekannte Prägung vielleicht pietistisch beeinflußt?“
Weltmensch
Weltmensch: Leben I, 303, 305 u. ö.
Wiedergeburt, wiedergeboren
Wiedergeburt, wiedergeboren: LANGEN: Wortschatz 149: „Dieser vielleicht bekannteste pietistische Terminus, der überall zu finden ist, bedarf keiner einzelnen Belege“; er verweist dabei auch global auf REITZ: Historie der Wiedergeborenen
willenlos: VÖMEL: Briefe 162; 137; Heimweh III, 176
Willenlosigkeit: Heimweh IV, 56
Wüste (= Gottesferne)
Wüste (= Gottesferne): Leben II, 140.
Zerstreuung
Zerstreuung: LANGEN: Wortschatz 111: „Das völlig säkularisierte Wort im Sinne der ‘wohltätigen Zerstreuung’ nach Leiden verwendet z. B. der Spätpietist Stilling Lb. II, 110, 113.“
Zuneigung (zu Menschen).
Zuneigung (zu Menschen): Leben II, 62