Vgl. hier.

äußert sich Jung-Stilling -

Jung-Stilling als Forstwissenschaftler
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Heinrich Christoph Moser "Die praktisch=geometrische Aufnahme der Waldungen mit der Bousole und Messkette".
 
 
 
 
Jung-Stilling befasste sich bereits früh mit der Forstwissenschaft. Vier grundlegende Aufsätze zu diesem Thema sind zu nennen. Neben dem unten zitierten von Reidmar Egidi sind es die Aufsätze von
Jörg Freudenstein: Johann Heinrich Jung-Stilling als Forstwissenschaftler. – In: Land, Agrarwirtschaft und Gesellschaft. Zeitschrift für Land- und Agrarsoziologie. Hrsg. v. Edgar Harsche und Stephan Schlitz. Jg. 11, 1994, H. 3, S. 69-95.
und
Roland Boiselle: Jung=Stillings Heischesätze zur Forstsicherung, die frühesten Anweisungen für die Forsteinrichtung in den Wäldern der Pfalz. - In: Allgemeine Forst [sic] und Jagdzeitung Jg. 129, Frankfurt a. M.: Sauerländer 1958, H. 10, Oktober, S. 220-226
Roland Boiselle: Jung-Stilling beanstandet die Bewirtschaftung des Waldes. - In: Heimatjahrbuch des Landkreises Kaiserslautern. Hrsg. v. d. Kreisverwaltung. Otterbach bei Kaiserslautern: Arbogast [1996. - ISBN 3-87022-234-4.], S. 123-128. (M. 2 Abb.: Porträt Jung-Stilling nach Lips; Titelseite der "Bemerkungen der Kuhrpfälzischen Gesellschaft" vom Jahr 1780.)
Siehe auch:
Gerhard Merk: Johann Heinrich Jung-Stilling als Landwirt. – In: Land, Agrarwirtschaft und Gesellschaft, Zeitschrift für Land- und Agrarsoziologie hrsg. v. Edgar Harsche u. Stephan Schlitz, Jg. 7, Friedrichsdorf/Taunus: Landwirtschaftsverlag Hessen GmbH 1990. H. 2 (November), S. 239-259.
Beiträge zur Wirtschaftsgeschichte des Siegerlandes. Hrsg. u. eingel. v. F[ritz]. Philippi. Mit Unterstützung des Kreises Siegen. Münster/Westf.: Coppenrath 1909; darin: K[arl]. Ley: Zur Geschichte und ältesten Entwickelung der Siegerländer Stahl- und Eisen-Industrie; H[ans]. Kruse: Forstwirtschaft und Industrie im ehemaligen Fürstentum Nassau=Siegen. (Holzköhlerei und Löherei.)
August [Peter] Bernhardt: Geschichte des Waldeigenthums, der Waldwirthschaft und Forstwissenschaft in Deutschland. Bd. 2. Berlin: Springer 1874. [Jung-Stilling bes. S. 35-37, 157-158].
Alfred Becker: Der Siegerländer Hauberg. Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft einer Waldwirtschaftsform. Kreuztal: verlag die wielandschmiede (1991. – ISBN 3-925498-39-7.) [Jung-Stilling S. 7 und S. 83 mit Abb. der Kohlenmeiler.]
Besonders hervorzuheben ist das "Forst-Lexikon":
Reidmar Egidi (Hrsg.): Jung-Stilling-Lexikon Forsten. Siegen: Jung-Stilling-Gesellschaft (1997. - ISBN 3-928984-17-9.) [228 S., Register, Abb. Jung-Stillings nach Lips = S. 3)
Bereits 1830 wurden Jung-Stillings forstwissenschaftliche Werke teilweise genannt in
"Handbuch der Forst= und Jagdliteratur. – Von den ältesten Zeiten bis Ende des Jahres 1828 systematisch geordnet. – Herausgegeben von C[hristian]. P[eter]. Laurop. – Erfurt und Gotha, 1830. Hennings'sche Buchhandlung."
= Die Forst= und Jagdwissenschaft nach allen ihren Theilen für angehende und ausübender Forstmänner und Jäger. – Ausgearbeitet von einer Gesellschaft und ehemals herausgegeben von Dr. Johann Matthäus Bechstein, nun aber fortgesetzt von C. P. Laurop. – Funfzehnter [sic] Theil.
Genannt sind hier
 
S. 10, Nr. 100: Bemerkungen über den / Forstwirthschaftlichen Zustand / einiger Aemter / im Herzogthume Berg (s. u.)
nach den ebd.
 
S. 121, Nr. 1057: "Herrn Professor / Jungs / Abhandlungen, / Oeconomisch und statistischen Inhalts. / [Vignette] / - / Kopenhagen und Leipzig, / bey Carl Krögen. / Gedruckt bey Peter Horrebon. / 1788." (Siehe dazu hier.)
 
S. 102, Nr. 826 bei geändertem Titel: Versuch / eines Lehrbuches / der / Forstwissenschaft [nicht: Forstwirthschaft] (s. u.)
 
S. 121, Nr. 1063: "Dr. Johann Heinrich Jungs / der Oeconomie, Finanz= und Cameral=Wissenschaften ordentl. / öffentl. Lehrers in Marburg / Lehrbuch / der / Cameral=Wissenschaft / oder / Cameral=Praxis. / - / - / Marburg / in der neuen akademischen Buchhandlung / 1790."
 

Jung-Stillings Schriften

Jung-Stilling verfasst 1775, verliest am 3. März 1777 und publiziert erst 1779:
J. H. Jungs / Staatswirthschaftliche / Anmerkungen / bei / Gelegenheit der Holznüzung / des Siegerlandes.
In: Bemerkungen / der / Kuhrpfälzischen / physikalisch=ökonomischen Gesellschaft, / vom Jahre 1775. / - / [Vignette] / - / Lautern, / im Verlage der Gesellschaft. / - / 1779. S. 126-169.
 
Es erscheint 1779:
Landwirthschaftliche / Geschichte / einiger / niederländischen Provinzen. / Von / D. J. H. Jung. / -
In: Bemerkungen / der / Kuhrpfälzischen / physikalisch=ökonomischen Gesellschaft, / vom Jahre 1779. / [Vignette] / - / Lautern, / im Verlage der Gesellschaft. / 1779. S. 287-193.
 
"Niederländisch" meint hier nach der Reichseinteilung durch Kaiser Maximilian I. (1459-1519, Kaiser seit 1508) in zehn Kreise die im westfälischen oder niedersächsischen Kreis gelegenen Landesteile. Auch hatte 1743 Karl Friedrich Wilhelm Friso von Nassau-Diez, Erbstatthalter von Holland, die Herrschaft über die nassauischen Gebietsteile, darunter auch das Siegerland, unter seiner Herrschaft vereinigt.
So heißt es: "Von Holland aus haben er und seine Nachfolger das Siegerland durch tüchtige Beamte verwalten lassen. [...] Mit Begeisterung hingen die evangelischen Siegerländer an diesem Fürstenhause und sangen: ‚Ist unser Fürstentum auch noch so klein, wir wollen doch Oranier sein'." (Kirchliches Heimatbuch für das Siegerland. Hrsg. i. A. der Kreissynode. Siegen: Westdt. Verlagsanstalt 1927, S. 192).
 
Es erscheint 1780 (und wird 1802 nachgedruckt):
Über / die Nassau=Siegensche / hölzerne Löffel=Manufaktur / zu / Helberhausen, / von / Johann Heinrich Jung.
In: Bemerkungen / der / Kuhrpfälzischen / physikalisch=ökonomischen Gesellschaft, / vom Jahre 1780. / - / [Vignette; Ährengarbe in Sichel] / - / Mannheim und Lautern, / im Verlage der ökonomischen Gesellschaft, und in / Commißion der neuen Hof= und akademischen / Buchhandlung, 1781. S. 193-243.
 
 
Es erscheint 1781:
Versuch / eines Lehrbuches / der / Forstwirthschaft [nicht: Forstwissenschaft]. / - / Zum Gebrauche der Vorlesungen / auf der / Kameral Hohen Schule zu Lautern. / - / Von / Johann Heinrich Jung, / der Landwirthschaft, Technologie, Handlung / und Vieh=Arzneykunde Professor &. / - / Erster Theil. / - / Mannheim und Lautern, / im Verlage der Gesellschaft, 1781.
 
Siehe unten zum Abriss dieses Lehrbuches in Jung-Stillings Lehrplan!
 
 
Am 13. Mai 1782 veröffentlichen die Göttingische Anzeigen von gelehrten Sachen in ihrem 58. Stück S. 470-472 eine Rezension des ersten Teils der "Forstwirthschaft".
 
Mannheim und Lautern. / Versuch eines Lehrbuchs der Forstwirthschaft. Zum Gebrauche der Vorlesungen auf der Kameral hohen Schule zu Lautern. Von Johann Heinrich Jung, der Landwirthschaft, Technologie, Handlung und Vieharzneikunst Professor &. 1. Theil. Im Verlage der Gesellschaft 1781. in Octav, 318 Seiten (ohne die Vorrede von 14 Seiten). Man findet die Grundsäze der Forstwirthschaft, nach einem sehr schicklichen Plan geordnet, so faßlich in diesem Lehrbuche vorgetragen, daß es nicht blos den Zuhörern des Hrn. Verfassers, sondern überhaupt jedem, der Forstwirth ist, oder zu werden gedenkt, nüzlich seyn kann. Nur den Hauptinhalt und den Plan wollen wir hier kürzlich anzeigen. Im Entwurf des Lehrgangs der Forstwirthschaft giebt der Hr. V. allgemeine Begriffe der vorzüglichsten Gegenstände derselben, bestimmt ihre Eintheilung, die (Seite 13) in Form einer Tabelle deutlich vorgestellt wird, und erklärt die vornehmsten Kunstwörter derselben. Dieser Eintheilung zu Folge, zerfällt die Forstwirthschaft in zwei Haupttheile: I. die Forstpflege; II. die Forstnutzung. I. die Forstpflege begreift Holzzucht und Forsthut. Die Holzzucht begreift: Pflanzenkunde und Holzsaat. Die / Pflan= [S. 471:] Pflanzenkunde begreift: Physiologie der Holzpflanzen, und Forstbotanik. Die Holtzsaat begreift: Baumschule und Waldsaat. Die Forsthut begreift Forstschutz und Forstsicherung. II. die Forstnutzung begreift: Waldnutzung und Jagd. Die Waldnutzung begreift: Forst=Technologie, Forsthandlung und Mastung. Die Jagd begreift: Wildjagd, Vogelfang und Fischerei.
 
Der erste Abschnitt der die Physiologie der Pflanzen erklärt, enthält vorzüglich solche Säze dieser Lehre, die auf Erläuterungen des innern Baues der Holzgewächse angewendet werden, und auf die davon abhangenden Wirkungen und Verrichtungen der verschiedenen Theile diese Gewächse. Der 2te Abschnitt, der Forstbotanik betitelt ist, enthält angewandte Lehrsäze der Botanik auf die einem Forstwirth nöthige Kenntnis der Eigenschaften, den Anbau, und Benutzung der Holzarten. Nach der üblichen Eintheilung in Nadelholz und Laubholz, werden zuerst die inländischen Holzarten angeführt und kürzlich nach den eben erwähnten Grundsäzen abgehandelt. Den üblichsten deutschen Benennungen jeder Holzart ist auch der Linneische Name derselben beigefügt. (Allgemein auch etwas von Farnkräutern, Moosen (musei u. algae) und Schwämmen.) Sodann folgen die Forst=Obstbäume; zulezt einige ausländische Holzarten, die mit Nuten forstmäsig bei uns zu machen stehen. Die übrigen blos in Gärten und Lustplantagen anzuziehenden, sind hier übergangen, da sie mehr den Kunstgärtner als den Forstwirth beschäftigen. Der 3te Abschnitt: von der Holzzucht. Zuerst allgemeine Säze; nachher specielle, von der Anlage, Wartung und Benutzung einer Forstbaumschule, zulezt von der Waldsaat. Das Einsammeln und das Ausklengen der Saamen. Die Ansäung selbst nach den verschiednen Holzarten. Der 4te [S. 472:] 4te Abschnitt: Von der Forsthut: allgemeine Begriffe, nachher / specieller specieller von Forstschutz und der Forstsicherung. Hiermit ist der erste Theil beschlossen; die noch übrigen Materien sind für den zweiten Theil bestimmt."
 
 
Es erscheint 1781:
"I. Von der besten Art zu lehren und zu lernen; / in Anwendung auf den besten Unterricht in / der Forstwissenschaft. / - / Vom Herrn D. J. H. Jung, Professor. / -"
In: Rheinische Beiträge / zur / Gelehrsamkeit. / 3tes Heft. Den 1. Lenzmonat 1781. S. 193-215.
 
Dieser Text ist eine gute Einführung in den Beruf des Forstwirts und ein erster Abriss seines Lehrbuches. Darum findet er sich auf dieser = 196 Seite vollständig abgedruckt.
 
 
Es erscheint 1781:
Bemerkungen über den / Forstwirthschaftlichen Zustand / einiger Aemter / im Herzogthume Berg. / von [sic] Johann Heinrich Jung."
In: Bemerkungen / der / Kuhrpfälzischen / physikalisch=ökonomischen Gesellschaft, / vom Jahre 1780. / - / [Vignette; Ährengarbe in Sichel] / - / Mannheim und Lautern, / im Verlage der ökonomischen Gesellschaft, und in / Commißion der neuen Hof= und akademischen / Buchhandlung, 1781. S. 274-319
 
 
Es erscheint 1782:
Versuch / eines Lehrbuches / der / Forstwirthschaft. / - / Zum Gebrauche der Vorlesungen / auf der / Kameral Hohen Schule zu Lautern. / - / Von / Johann Heinrich Jung, / der Landwirthschaft, Technologie, Handlung / und Vieh=Arzneykunde Professor &. / - / Zweiter Theil. / - / Mannheim und Lautern, / im Verlage der Gesellschaft, 1782.
 
Am 4. November 1782 veröffentlichen die Göttingische Anzeigen von gelehrten Sachen in ihrem 134. Stück S. 470-472 . 1087 f. eine Rezension des 2. Teils der "Forstwissenschaft"
 
"Mannheim und Lautern. Der zweite Theil von Jungs Versuch eines Lehrbuches der Forstwissenschaft (s. oben S. 470) ist ein Alphabet stark und enthält diejenigen Theile der Technologie, deren Kenntniß beim Forstwesen unentbehrlich ist, imgleichen die Jagd. Zu= / erst [S. 1088:] erst vom Brennholz. Vorschlag die stärksten Wurzeln der Bäume anzubohren, das Loch mit Pulver zu füllen und durch dessen Anzündung die Bäume zu fällen. Vom Verkohlen, nemlich in stehenden Meilern. Gelegentlich die Vermuthung, daß das grobe starke Acidum, das in dem Safte des Baums aufgelöst ist, durch das Verbrennen in Alkali verwandelt werde. Vom Harzscharren, Theerschwelen, Kienrußbrennen, Potaschesieden, Nuzung der Borke oder Lohe, die billig von dem Forstamte nach dem Gewichte, nicht am Stamme, verkauft wird. Zurichtung des Holzes zu allerlei Geräthschaften. Die Frage, ob das Holz durch das Entrinden fester und dauerhafter werde, wie Büffon behauptet, sei noch unausgemacht. Vom Reissen oder Spalten des Holzes. Anleitung den cubischen Inhalt eines Stammes zu berechnen, wozu hier ein sehr einfaches Werkzeug vorgeschlagen und abgebildet ist. Von den Sägemühlen, nur wenig. Von Holzflössen, Holzmagazinen. Vom Rechnungswesen, wozu auch hier die Doppelbuchhaltung empfohlen ist; aber Beispiele dieser Anwendung sind hier nicht gegeben worden, wodurch sonst die kurze Anleitung viel würde gewonnen haben. Ausführlicher von der Mastung. S. 204 folgt die Jagd, auch Vogelfang und Fischerei. S. 238 Anlegung einer Fasanerei. Bei manchen Arten der hier genannten Fische wären wohl die systematischen Namen nicht überflüssig gewesen. Etwas von Anlegung der Fischteiche, und dann noch einige heilsame Erinnerungen an die hirschgerechten Förster wider die Jagdsünden. Ein Register fehlet diesem Lehrbuche, dagegen ist die Erklärung der Forstwörter angehenket."
 
 
Es erscheint 1787:
Lehrbuch / der / Forstwirthschaft. / - / Zweite vermehrte und verbesserte / Auflage. / - / Von / Dr. Johann Heinrich Jung, / der Weltweisheit und Arzneikunde Doktor, Churfürst= / licher Hofrath, öffentlicher ordentlicher Professor der / Forst= und Landwirthschaft, Vieh=Arzneikunde, der / Fabriken= und Handlungswissenschaft auf der Staats= / wirthschafts hohen Schule zu Heidelberg; der Chur= / pfälzischen physikalisch=ökonomischen und der Chur= / fürstlichen teutschen Gesellschaft ordent= / liches Mitglied. / - / Erster Theil. / - / Mannheim, / in der neuen Hof= und akademischen Buch= / handlung 1787.
Lehrbuch / der / Forstwirthschaft. / - / Zweite vermehrte und verbesserte / Auflage. / - / Von / Dr. Johann Heinrich Jung, / der Weltweisheit und Arzneikunde Doktor, Churfürst= / licher Hofrath, öffentlicher ordentlicher Professor der / Forst= und Landwirthschaft, Vieh=Arzneikunde, der / Fabriken= und Handlungswissenschaft auf der Staats= / wirthschafts hohen Schule zu Heidelberg; der Chur= / pfälzischen physikalisch=ökonomischen und der Chur= / fürstlichen teutschen Gesellschaft ordent= / liches Mitglied. / - / Zweiter Theil. / - / Mannheim, / in der neuen Hof= und akademischen Buch= / handlung 1787.
Das beigegebene Kupfer verdeutlicht die Berechnungsmöglichkeit.
 
 
Aus den wissenschaftlichen Bemühungen der beiden Grafen Wittgenstein aus dem Jahr 1788 ist erhalten das
"Kollegienbuch Graf Wilhelms v. S. W. H. / Vorlesungen Hofrat Jungs (gen. / Stilling) zu Marburg über die Grund- / lagen der Verfassungsgeschichte / und Nationalökonomie. / Abriss der Forstwissenschaft, / Bergkunde u. Landwirthschaft".
Erstmals ein gedruckter Hinweis – nach eigenen Nachforschungen im Archiv in Laasphe – darauf in
E(berhard). Bauer: Beziehungen Johann Heinrich Jung-Stillings zu Fischelbach. Ortwin Brückel und Güter Weller: Ist das Geheimnis um Jung-Stillings mütterliche Ahnen gelüftet? (Kreuztal 1995. Als Manuskript gedruckt). - In: Wittgenstein. Blätter des Wittgensteiner Heimatvereins e. V. J. 84, Bd. 60, H. 1, 1996, S. 25-27, S. 26-27.
Nach diesen eigenen Forschungen und Hinweisen von Archivar Eberhard Bauer können die folgenden Hinweise gemacht werden:
 
Handschrift: Rentkammer Bad Laasphe: "Acta / des Fürstlich Wittgensteinischen Archivs / zu / Wittgenstein. / - / Litt. F No. 251 v Fasc. / Familie hochfürstl. / Kollegienbuch Graf Wilhelms v. S. W. H. / Vorlesungen Hofrat Jungs (gen. / Stilling) zu Marburg über die Grund- / lagen der Verfassungsgeschichte / und Nationalökonomie. / Abriss der Forstwissenschaft, / Bergkunde u. Landwirthschaft." - Intus: 27 Hefte von je mindestens 2 ineinandergelegten Blättern = 100 Blatt recto und verso beschrieben.
S. 1 recto: "Einleitung: / §. 1. / Mache dich und deinen Neben= / menschen so glüklich als es in dei= / nen Kräften steht, dies ist die Sum= me aller menschlichen Pflichten. / §. 2. / Alle menschliche Kräfte zu ent= / wikeln, und ihnen die Richtung / zur einzelnen und allgemeinen / Glückseligkeit zu geben, ist wahre [S. 1 verso:] Erziehung, und die höchste Pflicht / für Eltern, der Lehrer und des Men= / schen selbst. Die Schiksale unseres / Lebens haben in Absicht auf die / alles leitende Göttliche Vorse= / hung keinen andern Grund. / §. 3. [...]"
 
Die "Einleitung." überschriebenen Teile reichen bis Blatt 39 (handschriftlich mit "77." paginiert). Blatt 39 v = hs "78." beginnt mit § 81 "Erster Theil. / Produktion. / Erster Abschnitt. / Lehrbegrif der Forstwissenschaft." Dies reicht bis Blatt 83 = S. "165.", Danach beginnt mit § 196 auf Blatt 83 verso = S. 166 "Lehrbegrif der / Bergwerkswissenschaft." - Dies reicht bis § 225 auf Blatt 95 = S. "188.", wo mit § 226 beginnt auf derselben Seite "Lehrbegrif / der Landwirthschaft." - Das Konvolut bricht ab mit § 241 mitten im Text auf Blatt 100 v. = "198."
 
Ohne Archivierungsnummer, wohl zur Handbibliothek des Fürsten Alexander gehörend und bei dessen Kollegheften sich befindend, ein Band von 628 Seiten mit 1212 Paragraphen: Einleitung wie in F 251 v und gleichem Text: "Erster Theil. / Produktion. / Erster Abschnitt. / Lehrbegrif der Forstwissenschaft".
 
Es soll nicht unterlassen sein, zu vermerken, dass sich Jung-Stilling auch für die Familie der Grafen einsetzte mit dem Aufsatz:
"Bemerkungen über die Aufsätze in der / deutschen StatsCanzlei Th. IV, und {aus solcher} in den / StatsAnzeigen (oben Heft III, S. 263), den regirenden / Hrn. Grafen von Sayn-Wittgenstein zu Wittgenstein / betreffend."
In "Stats=Anzeigen / = / gesammelt und zum Druck befördert / von / August Ludwig Schlözer D. / Königl. Kurfürstl. Hofrath und Professor in Göttingen; / der Akademien der Wissenschaften in St. Petersburg, / Stockholm und München, Mitglied, und der / Gesellschaft der Künste und Wissenschaften in / Batavia Correspondent. / - / Zwölfter Band, Heft 45-48. / 1788. / - / Nebst vollständigen Registern über Heft 25-48. / - / Göttingen, / in der Vandenhoek [sic] und Ruprechtschen Buchhandlung. / 1788." S. 41-43 der erste Beitrag "I. Wittgenstein, im April 1788." von "H."; dann S. 43-50: "II. Marburg, im März 1788.", unterz. S. 50: "D. Johann Heinrich Jung, / Prof. der StatsWirtschaft in Marburg."
 
Beide Artikel loben den Fürsten Johann Ludwig von Wittgenstein (zu ihm s. o.). Jung-Stilling berichtet besonders von dem Fall des Zainschmieds Wiegel im Arfelder Hammer, dessen Prozeß zu den beklagten Artikeln führte.
 
Der vollständige Text findet sich hier.
 
 
 
Am 18. Juli 1796 beendet Jung-Stilling in Marburg seine "Vorrede über die wirksamsten Mittel zur Einführung der verbesserten Forstwirtschaft". Es ist die Vorrede zur Schrift seines Schülers Heinrich Christoph Moser "Die praktisch=geometrische Aufnahme der Waldungen mit der Bousole und Messkette".
Die / praktisch=geometrische / Aufnahme der Waldungen / mit der Bousole und Meßkette. / Ein Beitrag zur Forstwissenschaft. / Nebst einer Vorrede / von Herrn Hofrath D. J. H. Jung. / Herausgegeben / von / H. C. Moser. / Mit 2 Kupfern und einer illuminirten Charte. / Leipzig 1797. / bei Heinrich Gräff.
S. V-XVIII.: "Vorrede / über die wirksamsten Mittel zur Einführung der verbesserten / Forstwirthschaft." Unterz. S. XVIII: "Marburg, den 18. Julius 1796. / Dr. Johann Heinrich Jung."; S. I = Titel, II vakat, III Widmung an von Hardenberg, IV vakat.
 
Heinrich Christoph Moser, geb. Casendorf 1728, gest. Baruth 1804; DBA 860, 350-356/250-256?. Forstkommissar in Bayreuth.
Diese Vorrede erscheint in einem Neudruck 1962:
Vorrede über die wirksamsten Mittel zur Einführung der verbesserten Forstwirtschaft von Johann Heinrich Jung.
In: Siegerland. Blätter des Siegerländer Heimatvereins e. V. Jg. 39, 1962, H. 1 (August), S. 10-15.
 
 
Es erscheint 1798:
Staatswirthschaftliche / Ideen. / - / Von / D. Johann Heinrich Jung, / Hofrath und Professor in Marburg. / - / Erstes Heft. / - / Marburg, / in der neuen Akademischen Buchhandlung / 1798.
126 S.; darin S. 40-55 "2. Bemerkungen über den Mißbrauch des Holzes, und über die Ersparung desselben".
 
 
1994 erscheint:
Johann Heinrich Jung-Stilling. Mehr Wohlstand durch besseres Wirtschaften. Hrsg. u. eingel. v. Gerhard Merk. Siegen: Jung-Stilling-Gesellschaft (1994. ISBN 3-928984-08-X).
Neudruck von Jung-Stillings Werken "Landwirthschaftliche / Geschichte / einiger / niederländischen Provinzen. / Von / D. J. H. Jung. / -", 1779; "Bemerkungen / Ueber [sic] den Einfluß der Städte, Dörfer und Bauernhöfe auf die Gewerbe / des Volks. / Von / D. J. H. Jung.", 1782; "Bemerkungen über den / Forstwirthschaftlichen Zustand / einiger Aemter / im Herzogthume Berg. / von [sic] Johann Heinrich Jung.", 1780; "Über / die Nassau=Siegensche / hölzerne Löffel=Manufaktur / zu / Helberhausen, / von / Johann Heinrich Jung.", 1780; "Bemerkungen über den Mißbrauch des Holzes, und über die Ersparung desselben", 1798.