Martin Luther: "Dem Volke aufs Maul schauen"
Jung-Stilling in einem Roman:
"endlich ermannte sich die Mutter und sagte" …
Gerhard Merk: Ausgewählte Literatur zum Jung-Stilling-Jahr 1990, 1992, S. 88:
"Das Buch wird wohl allein schon wegen seiner umschweifigen Langatmigkeit, des aufgeblasenen, mit undienlichen Fremdwörtern überladenen Stils (ich musste, wiewohl der lateinischen und griechischen Sprache kundig, mehrere Sätze zweimal lesen) sowie des Fehlens einer Registers kaum gelesen werden."
Gerhard Schwinge: Jung-Stillings Lektüre. 2002:
"Die insgesamt rund dreißig auftauchenden Titel aufzuzählen, wäre sicherlich kontingent."
Die automatische Rechtschreibprüfung wollte immer "Kontingent" schreiben. Gut, dass man auf Kontingenz kommen kann! Anders als der Verfasser eines theologischen Fach- und Fremdwörterbuchs hat man ja nicht immer "contingo" im Kopf. [= zufällig].
Volksmund:
Das Bessere ist der Feind des Guten.
La culture, c’est comme la confiture.
Moins on en a, plus on l’étale.
(Grâce à un aimable couple français.)
"Alles ist eitel"
Jung-Stilling im Grauen Mann, Heft 8, S. 81:
"Hieraus könnt Ihr nun leicht begreifen, meine Lieben! daß es mir unmöglich ist, meine schriftstellerische Arbeiten ordentlich auszuputzen, zu feilen, zu poliren, und alle Worte und Wörtchen auf der Goldwaage zu wägen – Seyd zufrieden und habt Gedult mit meinen Fehlern und Unvollkommenheiten! – ich will mich bessern, so weit es in meiner Lage möglich ist.
Wenn meine Worte und Ausdrücke nur den richtigen Sinn haben, nicht zweydeutig, oder unverständlich sind – Wenn ihr mich nur richtig versteht, so denkt an den Schmuck und Zierath meines Vortrags nicht."
Der "Neu=Herausgeber" von Cazottes Prophezeiung, 1916:
"Alle Schriften Stillings sind kostbare geistige Schätze."
Johann Georg Meusel am 9. April 1805:
"So unbeschreiblich fruchtbar ist die Teutsche Schriftstellerey! [...] bin ich noch weit stärker davon überzeugt worden, daß eine ganz vollständige, von allen Fehlern und Mängeln freye Darstellung dieser Fruchtbarkeit unter die litterärischen Unmöglichkeiten gehöret."
Meusel, Bd. 11.
Gustav Adolf Müller 1895:
"Der Spezialforscher – doch nur dieser! – wird in künftigen Tagen manche interessanten Streiflichter über die neuere Friederikenforschung finden und vorab erkennen, wie oberflächlich gewisse Leute arbeiten, weil sie die kleinen Détails für belanglos, ihre Verwertung für subaltern halten. Es wird auch dann so Manchem klar werden, dass nicht die Wahrheit immer der Zweck und Ziel 'wissenschaftlicher' Erörterung ist, sondern die Verteidigung eines Tendenzstandpunktes. Es wird aber auch, dies sei hervorgehoben, dargelegt sein, wie unsorgfältig von beiden Seiten 'geforscht' worden ist."
Die Goethe-Sammlung in Sesenheim. (Begründet seit 1894 von Gustav Ad. Müller.) Handschriften [.] Bilder und Erinnerungsgegenstände. – Herausgegeben vom Begründer der Sammlung. Strassburg: Zenker 1895.
Johannes Froitzheim, 1888:
"Denn verdienstlich ist jede Publication, welche neues Material herbeischafft; auf die Sicherung des Urteils kommt es erst in zweiter Instanz an".
Engelbert vom Bruck 1775 S. 54 f. in seiner Schrift gegen Jung-Stilling:
"Ich suche Wahrheit: Mit der Würklichkeit der Sache soviel möglich übereinstimmende Vorstellungen: Genau bestimte deutliche, denkbare Begriffe Ich meide alles fanatische, unverständliche, unbestimmte undenkbare oft nichtssagende Wortgepränge.
Ich hasse allen Schein von Tugend, die man nicht hat – allen Schein von Andacht, die nicht im Herzen sitzt. Ich flihe die Frömmler (ist der Wortverstand von Pietisten) aber nicht die Frommen und Wahrheitsfreunde. Wer Gott fürchtet (ihm zu folgen, redlich und ohne Heucheley sich bemühet) der ist Ihm angenehm."
Friedrich Nicolai: Sebaldus Nothanker (1773)
1. Buch, 1. Abschnitt:
"Es hat einer von den zweyhundert schwäbischen Theologen, die die Offenbarung Johannes erkläret haben, es als einen sichtbaren Beweis der wirklichen göttlichen Inspiration dieses Buchs angegeben, daß man alles darin finde, was man mit aufrichtigem Herzen darin suche."
"So gebiert das Bewustseyn eigener Schwachheiten Toleranz, und Toleranz gebiert Liebe."
"[...] der Philologe giebt klassische Autoren heraus, samlet Lesearten und berichtigt Varianten, ohne ein einzigmahl seine Leser auf den Geist der alten Schriftsteller, auf den Zweck warum sie geschrieben haben, zu führen."
"[...] wenn man nicht schon wüßte, was man zu glauben hätte."
Friedrich Sieburg, Einleitung zu Gespräche mit Napoleon, 1962, S. 10:
"Männer mittleren Formats, die weniger Talent zum Flunkern und weniger zu verbergen hatten, lieferten zuverlässigere Berichte." [als Napoleon]
Samuel Taylor Coleridge (1772-1834):
Im Hinblick auf das Wissen unserer Vorväter sind wir Zwerge - jedoch: der Zwerg auf den Schultern des Riesen sieht weiter als dieser.
Hilflos - denn Positives gibt es (anscheinend/scheinbar) nicht:
Über E-Mail, Telefon und Brief bin ich zu erreichen und auch für Änderungen offen. Aber was kann ich nach einer solchen Meldung tun?
"Erfahrungen von verärgerten Mitmenschen, denen ich Ihre [sic] URL übermittelt habe, veranlassen mich, doch lieber Ihre E-Mail-Adresse anzugeben, und so die Leute direkt mit Ihnen in Kontakt zu bringen. ... Ich weiss: *Sie* finden Ihre HP klar und durchsichtig aufgebaut.
Aber :-(( leider gibt es offenbar etwas beschränkte Mitmenschen , die ihre Schwierigkeiten haben, sich zurechtzufinden. ------- ... ...
Es freut mich *sehr* dass Sie zu Ihrer Website nichts Kritisches gehört haben! Gott sei Dank geben Sie ja auch keine Gelegenheit, dass jemand (in einem Gästebuch wie auf …) etwas Negatives vorbringt."
Der "Heimatverein"
Der "Siegerländer Heimat- und Geschichtsverein e. V." fühlt sich dem Leben und Werk Jung-Stillings verbunden; er pflegt auch das Haus in Hilchenbach-Grund.
Einen Hinweis auf die vorliegende web-site sucht man vergebens, und der angegebene Link auf die Jung-Stilling-Gesellschaft ist nicht verlinkt. - Honi soit ... (Die Universitätsbibliothek Siegen hat das Problem geschickter gelöst, wenn sie auf die Jung-Stilling-Gesellschaft scheinbar verlinkt).
Dafür publiziert der Verein auch schon einmal Falsches über Jung. Schade, wenn man lange Bekanntes nicht zur Kenntnis nimmt.
Nachgelegt sei:
Es erschien der Aufsatz
Pfeifer, Klaus: Briefe mit Trost und Rat verfasst. Briefwechsel Jung-Stillings mit einem schwedischen Freund. – In: Siegerland. Blätter des Siegerländer Heimat- und Geschichtsvereins e. V. Bd. 81, Siegen 2004, H. 1, S. 51-62; ISSN 1435-73648.
Hier lautet die Anm. 8:
„Herrn Dr. Erich Mertens, Lennestadt, dem Vizepräsidenten und Obmann der Sektion Literatur der Jung-Stilling-Gesellschaft Siegen und Leiter des Jung-Stilling-Archivs bin ich für Beschaffung von Kopien dieser Briefe dankbar, die im Original in der Universitäts-Bibliothek von Lund/Schweden aufbewahrt werden.“
Nicht gesagt wurde, dass der Überlasser der Kopien diese Briefe entdeckt und damit auch erstmals der Forschung bekannt gemacht hatte. Über die Publikation erfuhr er auch erst nachträglich.
In der Zeitschrift Offene Tore, H. 3, 2010, S. 141-160 bzw. S. 160-180 wird dieser Aufsatz von Klaus Pfeifer leicht verändert nachgedruckt. Die Anm. 8 wird getilgt, dafür lautet nun die Anm. 6:
„Mein Dank für die Überlassung von Kopien der in der Universitäts-Bibliothek Lund aufbewahrten Briefe gilt dem Präsidenten der Jung-Stilling-Gesellschaft Siegen, Herrn Prof. Dr. Gerhard Merk.“
Auch die ursprüngliche Anm. 24 ändert sich:
„Rasch, Wolfgang und Erich Mertens: Jung-Stilling von Tag zu Tag. Ungedrucktes Manuskript im Besitz der Jung-Stilling-Gesellschaft zu Siegen. Beschreibt minutiös anhand aller bisher bekannt gewordenen Briefe und Forschungsergebnisse die Aktivitäten Stillings an jedem Tag seines Lebens. Bei den Recherchen zu diesem Projekt haben Rasch und Mertens des öfteren bisher unbekannte Ausgaben Stillingscher Werke in Deutschland und in anderen Ländern aufgefunden, worüber sicher bald berichtet werden wird.“
Anm. 22 und 31 lauten jetzt im Nachdruck:
„Rasch, Wolfgang und Erich Mertens: Jung-Stilling von Tag zu Tag. Ungedrucktes Manuskript im Besitz der Jung-Stilling-Gesellschaft zu Siegen.“
Nachtragen will ich hier, dass das genannte Manuskript zwar zur Verfügung steht, es aber nach meiner handschriftlichen Bemerkung dort und allgemeinen Copyright-Regeln nicht ohne meine Zustimmung verwendet werden darf.
Erneut sei nachgetragen:
Karin Heuer: Johann Heinrich Jung-Stilling (1740-1817) und die kameralistische Tierheilkunde in Deutschland. Berlin: Mensch & Buch 2019, ISBN 978-3-96729-049-3.