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Ergänzungen

 

Zu „Theobald“ Bd. 1, S. 52 f.

 

„Als nun Rock recht im Reden begriffen war, ▫ kam Marsay mit einem Eimer voll kalten Wassers, und stürzete es auf einmal über den Redner ▫ her; 146 dieser erschrack, kam zu sich selbst, und von ▫ der Zeit an kam der Paroxismus nicht wieder, und Rock hielt auch keine Reden mehr.“

Anm. dazu:

Siehe Anm. 132; in dem dort genannten Brief heißt es: „Von Augenzeugen weiß ich die Geschichte mit dem Eimer Wasser und Marsay war ein sehr teuerer Mann.“ – A[lbert]. Heider (Anm. 141) S. 70: „Die von Jung=Stilling in Theobald 1785 I 51-53 erzählte Anekdote von Rock und Marsay ist eingestandener und erwiesener Maßen eine unbegründete Sage. Richtig ist, daß Marsay später ein Gegner des Inspirierten Rock war, weil dieser die Mystiker angriff.“; ebd. S. 71 zusammenfassend über die Bewohner: „und gewiß können wir aus Jung=Stillings Schriften schließen, daß die Kunde damals von ihnen im ganzen Siegerlande verbreitet war.“

 

Zu ergänzen ist, was 1850 bereits Rudelbach S. 469 andeutet: „Man hat mit Unrecht diese Geschichte bezweifelt“.

 

Andreas Gottlob Rudelbach [geb. Kopenhagen 29.09.1792, gest. Slagelse 3.03.1862]:) schreibt über Jung-Stilling S. 435-514:

 

Christliche Biographie. / - / Lebensbeschreibungen / der / Zeugen der christlichen Kirche / als Bruchstücke zur Geschichte derselben / von / Dr. A. G. Rudelbach. / - / Erster Band. / - / Leipzig 1850. Dörffling und Franke.

  1. u. d. T.:

Biographieen von Zeugen der christlichen Kirche aus verschiedenen Jahrhunderten von Dr. G. A. Rudelbach. – Leipzig, 1850. Dörffling und Franke.

Max Goebel (GÖBEL: Jugend schreibt S. 48 in der Fußnote: das Werk, „welches wahrhaft wissenschaftlichen Werth hat, jedoch das Bild Stilling’s und seiner Zeit bei allem darauf verwendeten treuen Fleiße aus Mangel an Quellen und Orts- und Personenkunde und eingehendem Studium aller seiner religiösen Schriften nur theilweise getroffen und Manches verfehlt hat.“

 

Rudelbach verweist auf:

„Johann Lorenz von Mosheim Kirchengeschichte des Neuen Testaments, aus desselben gesammten grössern Werken und aus andern bewährten Schriften mit Zusätzen vermehret und bis auf die neuesten Zeiten fortgesetzet. Sechster und lezter Band, zweyte und lezte Abtheilung, welcher den Rest der Geschichte des achtzehenten Jahrhunderts enthält, von Johann Rudolph Schlegel, Gymn. Rector zu Heilbronn. – Heilbronn, In der Eckebrechtischen Buchhandlung. 1788.“ = „Zweite Abtheilung des zweiten und lezten Bandes der Kirchengeschichte des achtzehnten Jahrhunderts.“, S. 1054, in „Des II. Abschn. II. Th. IX. Hauptst.“, in (S. 1041 ff.) „Neuntes Hauptstück. Geschichte der Schwärmer.“ (§ 263 ff.),  § 255 (S. 1047-1054), hier S. 1054:

„aber der Graf hörte nicht auf, Rocken für ein grosses und wichtiges Subject zu halten, das viele Erfahrung in Seelenführungen habe, wenn gleich sein Geist und [S. 1054:] und seine Irrthümer an seinem Willen eben so viel Antheil hätten, als an seinem Verstande. * Nach Rocks Tode, der 1749. zu Gelnhausen erfolgte, haben die Begeisterungen ziemlich aufgehört, und sind allem Ansehen nach ganz erloschen.“

„* Siehe von dem, was zwischen Rock und Zinzendorfen vorgegangen, den geheimen Briefwechsel des Hrn. Grafen von Zinzendorf mit den Inspirirten, und Spangenb. Leben des leztern. S. 631. 636. 638. 775. f. Wenn die Anekdote wahr ist, die Prof. Jung in seinem Theobald von Rocken erzählt, so hat ihn ein Franzose, der in der Nachbarschaft wohnte, der auch ein wenig Schwärmer war, aber an Rocks Prophetengabe nicht glaubte, durch ein leichtes Mittel von seiner Prophetenwuth geheilt. Er schüttete mitten im Paroxysmus einen Kübel kaltes Wasser auf ihn – und Rock sprach von derselben Zeit an keine Orakel mehr [.] – Ein Mittel, das verdiente, bey manchen Schwärmern neuerer Zeit versucht zu werden !“

 

Bezogen wird hier:

„Geheimer Brief=Wechsel Des Herrn Grafens von Zinzendorf Mit denen Inspirirten, = Woraus Dessen unevangelischer Sinn und Absichten deutlich zu ersehen sind. = Nebst [S. 347 ff.] einem Anhang anderer hieher gehörigen merckwürdigen Schriften. [Vignette] = Franckfurth und Leipzig, Bey Christoph David Meltzern, 1741.“

 

S. 322 f.:

„Weil durch den Geist des HERRN in der Aussprachevom16. Jan. 1739. pag. 295. ist anbefohlen worden: daß, sein Zeugnus an das Schlangen=Nest geschehen, auch ans Tage=Licht kommen sol; darum wird folgende Aussprache hier angehänget und dem Publico communiciret. Anno1738. Zweybrücken den 6. Febr.“ […, S. ] Darum will ich antasten das kindische Spiel, das Fleischbeinische und Marseische Poppen=Werck und vorgegebene Geist=Treiberey; da es doch nur Phantasien=Spiel ist aus dem Gestirn oder Stern-Geist erbohren.“ Hier liest man

S. 339:

„Hermann und Edelmann! (Welche beyde auch gegenwärtig, und miteinander, in einen Streit= und Schrift=Wechsel gerathen, übers laute Beten &., welches der erstere wollte behaupten, der andere aber gäntzlich verwerfen &.)“

S . 342:

„Wie unser jetzt lieber Feind Edelmann, (Schreiber der sogenanten unschuldigen Wahrheiten &.) durch dieses Wort und Zeugnus, ist angegriffen worden, muß er noch immer selber, fast wie unsinnig, mit entsetzlichem Schelten, Schmähen, Lügen und Lästern, der Welt öffentlich, aus seinem Hertzen, zu erkennen geben.“

Edelmann, Johann Christian (1698-1767): Unschuldige Wahrheiten: Gesprächsweise abgehandelt zwischen Doxophilo und Philaletho, worinnen von allerhand; theils verfallenen, theils gegenwärtig unterdrückten, theils noch unbekanten Wahrheiten, nach Anleitung der Bibel, auf eine freymüthige und aUfrichtige Art geredt wird … Faks.-Neudr. d. Ausg. 1735-1743. Stuttgart/Bad Cannstatt: Frommann 1970. – Vgl. zu Edelmann WINCKEL: Casimir; KLOSE: Edelmann, auch Walter Grossmann: J. C. E. From orthodoxy to Enlightement. Den Haag u. Paris 1976, S. 87-110.

 

Ebd. S. 1060 f.: zu Eller, Wülfing usw.;  

S. 1060: „Er heirathete zuerst eine Witwe, mit welcher er ein ansehnliches Vermögen bekam. Er fieng aber bald an, lüderlich zu leben, und seine Frau des Umgangs mit dem Teufel zu beschuldigen. Weil sie schwächlich wurde, so nahm er Anna von Buchel, eine Bäckerstochter, zu sich, die von ihm mit schwärmerischen Ideen erfüllt war, und bestimmte sie neben der Seinigen, die er für die Babylonische Hure erklärte, zur Ehefrau. Die erste nannte er Vasthi, die andere Esther, ließ ſich auch nach der Vasthi Tode mit der Esther trauen, nannte sie die Zionsmutter, sich aber den Zionsvater, weil von ihnen das Reich Gottes ausgehen sollte.“

S. 1061: „Es ist zu verwundern, daß diese wüste Schwärmerey, die von 1726. an bis 1749. getrieben wurde, unentdeckt blieb, bis endlich ein gewesener Candidat, der eine Zeitlang Kaufmannschaft zu Ronsdorf getrieben hatte, Joh. Werner Knevels, die Sache bey der Synode zu Wald anzeigte;“.

 

Vgl. auch:

„Geheime Handlungen und Briefwechsel Hrn. Grafen von Zinzendorfs und der Herrnhuther, Mit dem Vorsteher der Isenburgischen Inspirirten-Gemeine Johann Friedrich Rock Gräfl. Isenburg-Büdingischen Hof Sattler Als Nöthige Beylagen Zu deren Brüderlichen Vereinigung Und Hierauf geführten Liebes-Krieg. – Franckfurth am Mayn 1741.“

 

 

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